Vor schon bald sieben Jahren habe ich angefangen, meinen Rohkost-Blog zu schreiben. Während die Beliebtheit der Rohkost mittlerweile stark zugenommen hat & mein Blog heute einer unter vielen ist, gab es damals noch kaum andere deutschsprachige Rohkostblogs. Begonnen habe ich damit, weil mir liebe Freundinnen gesagt haben, ich sei so inspirierend, wenn ich über meine Ernährung & auch über die anderen nicht-mainstream-gemäßen Themen in meinem Leben erzähle. Weil ich so gerne teile, was mir Freude macht, was mich beschäftigt. Weil es mich glücklich macht, anderen damit auf irgendeine Art „helfen“ zu können – sie zu inspirieren, motivieren, unterstützen.
Im Laufe der Zeit kam dann, im Zusammenhang mit meinem „ich-muss-Geld-verdienen“-Bewusstsein, die Idee dazu, das, was ich so gern tue doch mit dem notwendigen Geldverdienen zu verbinden. Das hat gut geklappt; ich habe etliche eBooks im Angebot; einige meiner Lieblings-Rohkost-Dealer haben Partnerprogramme gestartet, so dass ich für meine ehrlichen Empfehlungen nun auch einen kleinen Ausgleich bekommen konnte; ich habe als Ghostwriter Blogartikel & Rezepte für andere Seiten im Web geschrieben; und, besonders schön: ich durfte Menschen kennenlernen & beraten, coachen, die Unterstützung auf ihrer Rohkostreise gesucht haben.
Doch seit geraumer Zeit „hakt“ es irgendwie in mir. Ich will hier weiterschreiben & auch nicht. Ich habe eine lange Liste voll Video- und Artikel-Ideen & komme nicht dazu, sie umzusetzen. Ich bin unsicher, ob mich noch jemand lesen will. Ich wünsche mir mehr Austausch. Ich poste manchmal aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus („ich muss doch meinen Blog am Laufen halten“) – was sich nicht gut anfühlt & wohl auch dementsprechend mäßig rüberkommt.
Ich lebe unverändert gern & mit Freude roh vegan, ich kreiere unverändert begeistert schöne & köstliche Zubereitungen & teile & zeige das auch alles nach wie vor von Herzen gern. Im realen Leben, aber auch hier im Blog bzw. bei Instagram usw.
In meinem Leben gibt es all die Jahre schon zahlreiche weitere Themen, die mich viel mehr beschäftigen als meine Ernährung. Dazu gehören z. B. das freie, selbstbestimmte Leben & Lernen. Liebe & Vertrauen & Respekt für die Menschen in meinem Leben, insbesondere „meine“ Kinder. Der Zusammenhang von Seele & Körper bei Fragen des körperlichen Wohlbefindens. Meine spirituelle Entwicklung, mein Seelenleben. Die Erkenntnisse darüber, wer ich bin & warum ich hier bin. Vertrauen ins Leben. Lieben was ist. Lieben. Sein. Eins sein mit Allem.
Über den größten Teil davon habe ich hier im Blog geschwiegen, oder es höchstens mal angedeutet. Aus Angst – bezüglich Freilernen & der möglichen Reaktion der Behörden darauf. Vor allem aber aus Angst, all das öffentlich zu zeigen, zu schreiben, mich so verletzlich zu machen, oder lächerlich – wen interessiert schon, was ich so denke & fühle. Aus dem Gedanken heraus, diesen Blog als etwas businessartiges zu betreiben & von meinem Privatleben getrennt halten zu wollen. Das hat sich schon lange nicht mehr richtig angefühlt & mich eben auch davon abgehalten, hier aus meinem ganzen Herzen weiterzuschreiben. Ich will keinen von meinem Leben getrennten Businessbereich. Auch der Gedanke, ich müsse doch eine klare Ausrichtung haben, war da. Und hat mich gebremst. Denn mich zwischen mehreren Möglichkeiten, die mir alle am Herzen liegen, zu entscheiden – das konnte ich noch nie. In keinem Bereich meines Lebens. Und warum sollte ich auch? Das Leben ist doch keine Zweiermatrix, kein Test mit jeweils nur zwei Optionen. Das Leben kann alles sein, was ich mir vorstellen kann. 🙂
Vor gut einem halben Jahr habe ich entschieden, mich auch hier mehr zeigen zu wollen. Und habe damit angefangen. Der Sommer & Herbst haben noch einmal einige sehr intensive Monate innerer Arbeit & sehr viel Veränderung gebracht. Darunter, unter anderem, auch die Frage, ob ich diesen Blog überhaupt weiterschreiben möchte. Die Antwort ist: ja, ich möchte. Und ich möchte über all das, was ich da oben aufgelistet habe, und was mich evtl. sonst noch so beschäftigt, schreiben. Hier. Ich möchte über meine ganze Welt schreiben. Die roh-vegan ist, aber eben noch viel mehr. Und ich hoffe, dich auch mit meinen übrigen Themen inspirieren zu können. Das Rohkost-Angebot mit Blog, Fotos, Videos, eBooks, Newsletter etc bleibt bestehen & wird ebenfalls weiter wachsen. Es kommt halt nur noch mehr dazu. Ich freue mich, wenn du mich (weiterhin) lesen magst … & noch mehr, wenn ich auch von dir etwas lesen/hören darf.
In Liebe, Silke
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Liebe Silke, ich freue mich sehr auf Deinen erweiterten Blog und danke Dir für Deine bisherige Inspirationen, alles Liebe, Christian
Hallo Silke,
Angst ist nie gut, beim lesen hatte ich aber schon kurz an das Du hier das Blog-Ende verkündest. „Die Antwort ist: ja, ich möchte.“ Puh, alles nochmal gut!
Du schreibst da gerade so vieles was wohl jeder der „anders“ lebt und versucht, seinen Platz in dieser Welt zu finden – oder den Ausweg daraus!? – nur zu gut kennt.
Das (rein) „businessmäßige“ liegt unsereins einfach nicht und das sich verstellen ebenso wenig.
Sei einfach Du selbst, mit all Deinen Facetten.
Und vielen Dank das Du uns schon so wundervoll daran teilhaben gelassen hast. Ich freue mich auf mehr davon!
„Der wahre Beruf des Menschen ist, zu sich selbst zu kommen.“ Hermann Hesse
Alles Liebe
Clemens
Liebe Silke, ich hatte kürzlich in deinem anderen, wohl privaten Blog, nach längerer Zeit mal wieder gelesen. Du schreibst dort sehr offen über dich und deine Gefühle, dein Erleben. Es ist schwer in Worte zu fassen; es berührt mich sehr zu erfahren, wie du dich entwickelt hast und wo du offenbar heute stehst!! Das ist WOW und MEGA..und DAS ist L E B E N. Ich konnte über die Jahre immer wieder -ein wenig- von deinem Weg und wie du ihn gehst mitbekommen, durch diesen Einblick auch in diesen Blog. Einiges davon ist denke sogar ich auch in mein Leben eingeflossen, wie mir bewusst wurde, als mir jemand etwas spiegelte. Deine Ehrlichkeit auch über deinen Weg fand ich immer beeindruckend gut und wohltuend. Z.B. vor Jahren schriebst du mal:“Ich versuche mich zu lieben.“-gut, sowas zu hören und es einfach so zu sagen. Das geht vielen von uns ab, wir trauen uns nicht, ehrlich zu sein auf unserem Weg, meinen stark sein oder richtig sein zu „müssen“. Ich habe immer verstanden, dass du diesen Blog anonym betreibst, nur für einige Eingeweihte. Umso gespannter bin ich darauf, was du jetzt vor hast und wie weit du gehen willst. Mutig ist es und vielleicht auch gut. Allerdings sollte man wissen, dass man dadurch für sehr viele Menschen und für den Staat usm. einschätzbar wird. Das ist bei Menschen die sich gesellschaftskritisch bzw. -politisch engagieren ein relevanter Aspekt. Ich schütze mich (deshalb) sehr davor, so gut es geht, öffentlich ein zu großes Profil abzugeben, das ist bisher mein Weg. So unterschiedlich kann es sein. Ich habe aber von deinem Weg und die Einblicke die du gibst bisher sehr profitiert. Das mal dazu!
Ich finde übrigens auch, dass zuwenige Menschen mal eine Rückmeldung geben. Aber das geht vielen guten Schreiberlingen und Aktiven so. Die Menschen halten sich zurück, warum auch immer…
P.S. Du sprichst es selbst an: Du kannst ruhig auch seltener schreiben. Ich hatte oft schon auch das Gefühl, dass du ständig und recht atemlos viele, allerdings oft gute Artikel schreibst. Ich fände, etwas weniger „Akkordarbeit“ kann nicht schaden, so kann man Themen und Texte auch mal mehr würdigen.
🙂 <3
Christian, Clemens, Susanne ... wow, mir fehlen die Worte, es tut sehr gut, eure Antworten zu lesen!
Ich danke euch!