Weil ich öfter mal gefragt werde: wie ist es eigentlich mit Kartoffeln? Manche sagen, sie könnten roh gegessen werden, andere wiederum warnen vor dem Verzehr, da Kartoffeln im Rohzustand giftig seien. Was stimmt denn nun?
Wie so häufig: beides ist richtig!
Kartoffeln enthalten sogenannte Glycoalkaloide, eine Art natürlicher Pestizide, mit denen die Knollen sich vor Fraßfeinden zu schützen versuchen. Das in den Kartoffeln befindliche Glycoalkaloid ist ein Saponin und heisst alpha-Solanin, und es ist, wie alle Glycoalkaloide, toxisch, wenn es in hohen Dosen aufgenommen wird. Auch für den Menschen. Übrigens wird des beim Kochen nicht zerstört, d. h., eigentlich gilt die Frage der Essbarkeit von Kartoffeln nicht nur für Rohköstler! Allerdings sitzt der größte Teil des Solanins in und direkt unter der Schale, und die wird ja beim Kochen meistens entfernt. Der Solaningehalt nimmt durch Lichteinstrahlung zu; es empfiehlt sich also, Kartoffeln dunkel zu lagern – oder, wenn schon, dann ganz frisch zu essen.
Außerdem befinden sich potentiell darmwandschädigende Lektine in der Kartoffel; diese werden jedoch durch Erhitzen deaktiviert. Und schließlich: Kartoffeln sind, wie auch Tomaten, Nachtschattengewächse, und können bei entsprechender Empfindlichkeit durchaus gesundheitsschädigend wirken. Allerdings scheint dies nicht alle Menschen zu betreffen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch Kartoffeln roh essbar sind – wenn sie dir schmecken! Und zwar pur, unvermischt, ohne Gewürze, Salz oder sonstwas. Die Tochter z. B. (und auch einige andere RohköstlerInnen aus unserem Freundeskreis) essen gelegentlich mal eine rohe Kartoffel und erfreuen sich alle bester Gesundheit. Mir selbst schmecken die Knollen überhaupt nicht! Ich gehe davon aus, dass uns unser Körper auch hier, wie immer, verrät, was er braucht. Wenn dir also Kartoffeln roh und unvermischt, ungewürzt, schmecken – dann iss davon. Schön achtsam und nur solange es schmeckt!
Zwar kenne ich auch eine Rohkostfamilie, die offenbar seit Jahren Kartoffeln in Form von Salat, also kleingeschnippelt und mit Salz, Kräutern etc. angemacht isst – und auch die leben alle noch. Ich würde das aber dennoch nicht empfehlen – sicher nicht als Dauerernährung.
Vollkommen unbesorgt kannst du dagegen Süßkartoffeln genießen. Diese leckeren Wurzeln haben mit den bekannten Kartoffeln nur den Namen gemeinsam. Ihr Geschmack ist gänzlich anders und sie können definitiv in beliebigen Mengen roh verzehrt werden. Es sind so ziemlich die einzigen Wurzeln, die ich wirklich gern esse! Batatas (oder Bataten), wie die Süßkartoffeln auch genannt werden, gibt es mit weißem, gelbem und orange-rotem Fruchtfleisch, wobei die Farbe der Schale nicht unbedingt verrät, wie das Innere aussieht! Du kannst sie süß, z. B. mit Datteln, oder pikant kombinieren. Auch Avocado oder Kokosnuss passen gut dazu. Mindestens ein leckeres herzhaftes Rezept für Süßkartoffel wirst du übrigens in meinem nächsten, gerade in Arbeit befindlichen, eBook finden. 🙂

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Ich liebe rohe Kartoffeln!
Die habe ich schon als Kind gegessen und lebe immer noch…
Kann mich dem ersten Kommentar nur anschließen. Ich liebe auch seid frühsten Kindertagen rohe Kartoffeln. Mir schmecken sie auch heute noch prima, so pur frisch geschält von der Hand in den Mund.
LG
Geht mir persönlich auch so. Der Geschmack roher Bio-Kartoffeln, frisch oder leicht schrumpelig, ist für mich ein großer Genuß. Während ich zu Anfang meiner Rohkost nichts damit anfangen konnte, so habe ich sie nun, 25 Jahre später, für mich entdeckt.Sie machen eine Mahlzeit oft erst richtig rund für mich.
Ich empfinde sie als Grenzgänger zwichen Gemüse und Protein, ähnlich frischen Erbsen oder Pilzen.
Auch wenn es kritische Stimmen gibt, siehe oben oder auch R.Steiner, lasse ich mich gern auf dieses Experiment ein.
Herzliche Grüße
Ich liebe kartoffel die habe ich schon als kind gegessen
Ein Freund von mir isst seit seiner Kindheit mindestens 2x die Woche rund ein Kilo rohe Kartoffeln als „Snack“ zwischendurch und erfreut sich allerbester Gesundheit. Insofern sollte an den Gerüchten, dies sei giftig, nichts weiter dran sein.
Seltsam finde ich aber auch den Hinweis hier, man solle rohe Kartoffeln nur essen, „solange es schmeckt“. Für mich wird Essen erst dann interessant und zum Genuss, wenn es mir absolut nicht mundet – ich esse am allerliebsten Sachen, die mir überhaupt nicht schmecken wie übrigens sehr viele andere Leute auch.
😀 😀 😀
Leider hört nicht jede*r mit dem Essen auf, wenn es aufhört, richtig gut zu schmecken. So manche*r stopft sich einfach weiter voll … was dem Wohlbefinden grundsätzlich nie zuträglich ist & bei mancher Nahrung eben auch zu sehr unangenehmen Folgeerscheinungen führen kann.
Liebe Silke.
Danke für diesen Bericht und Deine Erfahrung.
Anfangs hab ich vielleicht 1-2x Kartoffel roh gegessen u fand es schrecklich und dachte mir: ok – Rohkost hin oder her, wenn ich Kartoffeln essen will, werden diese gekocht. 🙂
Ich liebe sie einfach nur mit Salz.
Mache ich mir selten – doch wenn werden sie gekocht und dein Bericht zeigt mir, dass mein Körper die Kartoffel roh einfach nicht will. Genauso mit Blumenkohl oder Brokkoli , kann ich roh nicht essen. Dir alles LIEBE – von Herzen Natalie
liebe natalie,
na wie schön, dass du hier vorbeischaust und einen kommentar hinterlässt – danke dafür! 🙂
ich würde aus den reaktionen deines körpers schließen, dass er kartoffeln, blumenkohl und brokkoli einfach NICHT will!
sie zu verändern, indem du sie kochst (und salzt), bedeutet mMn, dass du die signale deines körpers übergehst.
kochkost ist suchtessen, ebenso essen mit salz. genieße weiter, was du da isst – aber mit der argumentation: mein körper will dies oder jenes gekocht essen, belügst du dich selbst. so seh ich das 🙂
dir auch alles liebe
Liebste Silke.
Ja dem stimme ich absolut zu.
Als ich mit der Rohkost anfing, dachte ich ich muss doch Brokkoli oder Blumenkohl roh essen. Dann war mir übel. Ok – dann eben nicht mehr gegessen. 🙂
Inzwischen hat sich einiges geändert und kaum zu glauben…….vor 5 Jahren unvorstellbar, trinke ich sogar Gurkensaft. Ich bin der Überzeugung, wenn wir unserem Körper die Zeit lassen für die Umstellung und lernen es nicht zu erzwingen, kommt das von alleine. So meine Erfahrung…….Druck erzeugt Gegendruck. Lese gespannt deine Erfahrung mit der Ketose 🙂 Von Herzen alles Liebe Natalie
Ich reagier allergisch auf das Kartoffel“wasser“ beim schneiden. Kann sich das einer erklären??
eine erklärung dafür hab ich nicht … aber wenn mein körper schon bei hautkontakt mit etwas reagiert, würde ich es sicher nicht essen.