Weil es immer wieder nachgefragt wird, heute noch mal die Basics. Für Neueinsteiger, Skeptiker & Interessierte.
Wann immer ich meine Ernährung erwähne, sind die meisten Menschen zwar sehr interessiert an dem, was ich erzähle. An der Rohkost an sich, an Rezepten. Aber die meisten verstehen nicht wirklich, was das soll. Den Grund für eine rohköstliche Ernährung, die Vorzüge, und was diesen Ernährungsstil eigentlich ausmacht. Was kann ich als Rohköstler denn überhaupt essen? Brauche ich dafür eine neue Küchenausstattung? Also auf ein Neues – hoffentlich beantwortet das folgende die grundlegenden Fragen.
Rohkost – was ist das?
Eine rohköstliche Ernährung (auch Vitalkost oder – je nach Umsetzung – Urkost genannt) setzt sich zusammen aus Früchten, Gemüsen, Samen/Nüssen und grünem Blattgemüse/Wildkräutern. Auch Sprossen & Algen gehören dazu. Alle diese Nahrungsmittel werden roh verzehrt, d. h., nicht über 43° C erhitzt.
Nahrung, die über 43° C erhitzt wird, verliert ihre Enzyme & Nährstoffe. Gekochte Nahrungsmittel führen im Körper zu denselben Symptomen wie entzündliche Prozesse (Leukozytose = Vermehrung der weißen Blutkörperchen). Manche gekochten (sogenannten) Lebensmittel haben sogar eine direkt schädliche Wirkung auf den Körper, wie z. B. Karzinogene, die beim Garen von Fleisch entstehen, oder raffinierter Zucker, der zu Diabetes führen kann. Verarbeitete Lebensmittel mit zugesetzten Chemikalien, künstlichen Geschmacksstoffen, Konservierungsmitteln usw. sind Gift für den Körper und haben in der menschlichen Ernährung nichts zu suchen. Rohe, ungekochte Nahrung hingegen liefert jede Menge wertvoller Enzyme, Vitamine & Mineralien. Praktischerweise werden all die gefährlichen Zusatzstoffe bei einer Rohkost-Ernährung automatisch vermieden.
Rohkost essen bedeutet aber nicht, nie wieder etwas zum Essen im normalen Laden kaufen zu können. Manche abgepackten Produkte lassen sich durchaus auch in der Rohkost-Küche verwenden. Solange sie eben nicht über 43° C erhitzt worden sind. Zwar sind sie definitiv nicht notwendig für eine ausgewogene Ernährung und sollten mMn langfristig auch höchstens einen kleinen Teil der Nahrung ausmachen, aber möglich ist z. B. die Verwendung kaltgepresster Öle, bei niedrigen Temperaturen getrockneter Nüsse, Samen und Trockenfrüchte und fermentierter Nahrungsmittel wie Miso oder Sauerkraut. Auch roher Essig, roher Agavensirup, rohe Soya-Sauce und natürlich die diversen, in immer mehr Naturkostläden erhältlichen Riegel, Schokoladen & Cracker in Rohkostqualität können bei einer rohköstlichen Ernährung verzehrt werden.
Der letzte Satz verrät es schon – Rohkost essen bedeutet keineswegs, ständig nur Salat zu mampfen oder an Möhren & Äpfeln zu knabbern. Die Fülle an Früchten, Grünpflanzen, Gemüsen & Nüssen/Kernen ist so groß, das schon allein damit gewiss nicht so schnell Langeweile aufkommt. Außerdem können aus rohen Zutaten auch ohne Erhitzen alle möglichen Gerichte zubereitet werden. Rohkosttorten, Rohbrote, rohe Pizza, Lasagne usw. – praktisch jede bekannte Gericht kann statt in seiner gekochten Variante auch roh hergestellt werden. Rezepte dafür gibt es in Büchern, im Internet & auch in den bei mir erhältlichen eBooks.
Positive Auswirkungen der Rohkosternährung
- Gesteigerte Energie
- Ein besseres Hauterscheinungsbild
- Bessere Verdauung
- Gewichtsabnahme bei Übergewicht
- Geringeres Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs (und aller weiteren Zivilisationskrankheiten)
- Heilung von Neurodermitis, Allergien, Asthma, Rheuma/Arthritis, Migräne …
Um nur einige zu nennen.
Enzyme, Vitamine, Mineralien
Dass beim Kochen von Nahrungsmitteln Vitamine & andere Nährstoffe reduziert oder gar zerstört werden, hat sich wohl mittlerweile überall herumgesprochen – in den offiziellen Ernährungsempfehlungen steigt der Anteil an veganer Rohkost kontinuierlich. In Deutschland wird der Verzehr von mindestens 5 Portionen rohem Obst/Gemüse pro Tag empfohlen, in den USA sogar 9. Während Vitamine & Mineralstoffe den meisten Menschen mittlerweile ein Begriff sind, ist das Wissen um die Bedeutung der Enzyme noch nicht so verbreitet. Enzyme helfen uns bei der Verdauung; sie zerlegen Fette & Proteine, so dass unser Körper sie gut assimilieren kann. Bei optimaler Verdauung & Assimilation kann der Körper sich schneller von Belastungen erholen & hat mehr Energie für seine anderen Aufgaben wie Zellreparatur, mentale und körperliche Bewegung, Immunfunktionen. Daher die oft beschriebene überwältigende Energie bei Rohköstlern sowie das schnelle Verschwinden verbreiteter Missbefindlichkeiten wie Akne, häufige Erkältungen etc.
Was für Geräte werden in der Rohkostküche benötigt?
Für eine Rohkost-Ernährung ist keinerlei Anschaffung von neuen Küchengeräten notwendig! Es gibt aber einige Geräte, die für die Zubereitung von rohköstlichen Gerichten sehr hilfreich sind:
- Ein guter Blender! Das einzige Gerät, das bei uns wirklich sehr häufig benutzt wird & das ich nicht missen möchte, ist mein Personal Blender. Der mixt & mahlt alles, was uns so einfällt, in absolut zufriedenstellender Qualität. Auch die Größe ist für unseren kleinen Haushalt optimal.
- Größer & deutlich leistungsfähiger ist der Vitamix – ein Profimixer mit den diversen Funktionen einer Küchenmaschine.
- Ein Lebensmitteltrockner kann zum Dörren von Früchten und Gemüsen, aber auch zur Herstellung von Rohbroten, Crackern usw eingesetzt werden. Bei geeignetem Klima lässt sich natürlich auch alles an der Luft/in der Sonne trocknen, oder bei entsprechend niedriger Temperatureinstellung im Umluft-Ofen, aber wer viel trocknet, für den lohnt sich sicher die Anschaffung eines Trockners oder Dörrgeräts.
- Wer gern & viel Säfte trinkt, sollte sich einen guten Entsafter leisten. D. h., besser keinen Zentrifugen-Entsafter, in dem durch die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit & die damit einhergehende Sauerstoffeinwirbelung -> Oxidation die empfindlichen Vitalstoffe aus den entsafteten Früchten & Gemüsen geschädigt werden. Empfehlenswerter ist die Anschaffung einer Saftpresse, wie z. B. GreenStar, Champion oder SoloStar.
- Zum Keimen von Kernen oder Getreide gibt es Sprossengläser, Sprossenbeutel und Keimgeräte – was davon verwendet wird, ist wohl in erster Linie Geschmackssache. Sprossenbeutel sollen auch für die Herstellung von Samen- oder Nusskäse eingesetzt werden können.
Soweit für heute … Sollten beim Lesen weitere Fragen aufgetaucht sein – einfach fragen! 🙂
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