Ich freue mich immer wieder über (auch kontroverses) Feedback zu meinen Artikeln hier. Über das erstaunlich rege Interesse von Menschen, die ihren Kommentaren nach für falsch halten, was ich tue … es jedoch trotzdem relativ kontinuierlich zu verfolgen scheinen. Scheint wohl doch etwas drinzustecken, dem sie sich nicht entziehen können … ein Körnchen spürbare Wahrheit vielleicht?!? Einige Kommentare der letzten Zeit möchte ich heute mal zum Anlass nehmen, ein paar der gern genommenen Klischees über Roh-Veganer anzusehen.
- Früchteesser frieren ständig
Ich persönlich friere leicht & brauche ein warmes Klima, um mich wohl zu fühlen. Das war schon immer so, unabhängig von meiner Ernährungsweise, die seit meiner Kindheit von Kochkost mit Fleisch über vegetarische und vegane Kochkost viele verschiedene Phasen durchlaufen hat, bevor ich bei der roh-veganen, früchtebasierten Ernährung angekommen bin. Die Tochter, die von Anfang an roh-vegan aufwächst, friert hingegen selten … vermutlich ist sie schlicht noch nicht so verweichlicht wie ich. Ein Leben in geheizten Räumen, von Baby an immer dick eingemummelt, lässt einen nämlich die Fähigkeit zur Selbstregulierung der Körpertemperatur bei wechselnden Umgebungstemperaturen verlieren. Kochköstler haben häufig einen noch geringeren Toleranzbereich, in dem sie sich wohlfühlen, besonders bei höheren Temperaturen. Darüberhinaus glaube ich, dass es halt unterschiedliche Typen gibt: ich kenne eine Reihe von Menschen, die sich in kühlem Klima wohler fühlen. Auch Roh-Veganer. Ebenso Kochköstler, die warmes Wetter bevorzugen & in der Kälte genauso frieren wie ich.In meinem ersten Rohkost-Winter habe ich tatsächlich extrem gefroren; im Laufe der Jahre jedoch hat mein Körper seine natürlichen Fähigkeiten teilweise zurückgewonnen & ich gelernt, wie ich meine Ernährung klimaabhängig gestalten muss, um auch im deutschen Winter über die Runden zu kommen.
Wie geht es dir bei wechselnden Aussentemperaturen? - Roh-Veganer sind dünn, mangelernährt, ausgezehrt
In mancher Hinsicht bin ich sicherlich eine Freude für die, die nach zu ihren Klischees passenden Rohköstlern suchen. Ja, ich bin tatsächlich dünn. Manche finden mich zu dünn. Das war übrigens schon fast immer so … nun ja, nicht in meiner Kindheit, aber seit ca meinem 20. Lebensjahr. Durch alle oben erwähnten Ernährungsvarianten. Unterbrochen nur in & kurz nach meiner ersten Schwangerschaft ;). Da es mir nicht an Energie & Kraft mangelt & es mir in vielerlei Hinsicht besser geht als zu nicht-rohen Zeiten, glaube ich nicht, dass ich mangelernährt bin. Mehr Sport würde vermutlich helfen, etwas mehr Muskeln aufzubauen. Als ausgezehrt empfinde ich mich keineswegs … auch nicht als zu dünn übrigens, ich gefalle mir wie ich bin.
Ich kenne zwar keine übergewichtigen Roh-Veganer, jedoch durchaus viele, die weniger mager sind als ich & etliche, die sehr kräftige, muskulöse Körper haben. Ebenso kenne ich „zu“ dünne Kochköstler & Allesesser … kurz: zwingende Zusammenhänge mit der Ernährungsweise lassen sich auch hier kaum feststellen. - Veganer haben mehr/tiefere Falten
Wie schnell jemand optisch altert (Faltenbildung, graue Haare, Haarausfall) wird außer von den Lebensgewohnheiten (Ernährung, Umweltbelastungen, Sonneneinstrahlung etc) auch durch die ererbte Veranlagung bestimmt und entspricht nicht unbedingt dem Gesundheitszustand der jeweiligen Person. So berichtete Frederic Patenaude, der seit seinen frühen Zwanzigern roh & vegan lebt, kürzlich, dass er mit Mitte 30 bereits teilweise ergraut ist; sein Vater jedoch bei konventioneller Ernährung bis in seine 60er hinein kaum ein graues Haar hatte, jedoch bei äußerlich anscheinend bester Gesundheit im letzten Jahr recht plötzlich durch einen Herzanfall ums Leben gekommen ist.
Was mich betrifft: ich werde im allgemeinen deutlich jünger geschätzt als ich tatsächlich bin. Auch das war schon immer so & hat insofern wohl kaum mit meiner Ernährung zu tun.
Milchprodukte fördern die Einlagerung von Wasser im Gewebe & mögen so vorhandene Falten abmildern. Ob sich die damit verbundenen gesundheitlichen Konsequenzen für ein etwas glatteres Gesicht lohnen würden?
Abgesehen davon, dass ich also keine ursächlichen Zusammenhänge zwischen all diesen Aspekten und der roh-veganen Ernährung erkennen kann – selbst wenn es so wäre bzw sie sich durch eine andere Ernährungsweise beeinflussen ließen, bleibt neben der Abwägung der gesundheitlichen Folgen des Konsums von Milchprodukten und Fleisch die Frage, ob eventuelle positive Effekte das in ethischer Hinsicht fragwürdige Konsumieren = Ausbeuten & Töten anderer Lebewesen rechtfertigen würden. Hätte ich das Recht zu töten, um etwas weniger zu frieren? Wäre es in Ordnung, andere leiden zu lassen, wenn ich dadurch dem Schönheitsideal anderer Menschen etwas näher käme? Was meint ihr dazu?
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Schöne Fragen, die sich absolut von selbst erledigen, weil es kaum einen Zusammenhang gibt. Der Körper friert bei der Umstellung, weil er deutlich weniger Kalorien bekommt als vorher und aus Schock erst einmal spart. Dann wird mit zunehmender Entgiftung der Darm wieder aufnahmefähig und so in der Lage aus Obst und Gemüse und Grün mehr als genug Vitalstoffe aufzunehmen. Das Frieren hört dann auf.
Dünn sind nicht alle, ich zum Beispiel gar nicht, schlank mit Kurven, für alle die mich kennen 😉 und normal in der Natur ist ein muskulöser, sehniger Körper ohne große Fettanteile, schaut euch doch mal um in der Tierwelt. Allerdings bewegen die Tiere sich auch oft den ganzen Tag um das bisschen Essen zu bekommen, dass sie brauchen. Mehr Sport würde hier also nicht schaden.
Und das mit den Falten? Nun ja, im Gegenteil, wenn man sich ein paar prominente oder semiprominente Rohköstler ansieht, dann scheinen die ja rückwärts zu altern, also jünger zu werden 😉
Insofern erledigen sich für mich die ethischen Fragen am Schluss. Denn so, wie die Fragen gestellt sind, MUSS jeder halbwegs normale Mensch ja auf eine eindeutige Antwort kommen. Das wäre aber nicht fair der Diskussion gegenüber. Die, die sich natürlich ernähren, die Imfpgegner und auch sonst alle, die gegen das Mainstream unterwegs sind, sind seltsamerweise in Diskussionen immer in der Beweispflicht. Ich würde das gerne umkehren. Ich würde gerne den Beweis haben, dass Veganer oder Vegetarier oder Rohköstler mehr Falten haben, zu dünn sind oder immer frieren. Bisher gibt es das nicht. Basta. 🙂
Das rege Interesse von Menschen die deinen oder auch meinen Weg als falsch ansehen finde ich persönlich auch immer wieder faszinierend. Man scheint ständig in der Beweispflicht zu stehen. Ich habe es allerdings aufgegeben beweisen zu wollen, denn die werden ihre Meinung eh nicht ändern 😉 Keine Ahnung warum sie dann immer wieder damit ankommen daß es falsch ist was man macht.
Gefroren habe ich auch schon immer, egal wie ich mich ernährt habe, und mehr Falten hab ich auch nicht bekommen, die hatte ich schon seit einigen Jahren 😉 Ausgezehrt find ich mich jetzt auch nicht, auch wenn ich schon ein paar Kilo weniger habe, seit ich umgestellt habe.
Und ich würde lieber frieren als daß dafür Lebewesen leiden müssen. Allerdings friere ich ja sowieso, ob mit Fleisch, Milch und Eiern, oder eben ohne 😉 Dann also lieber ohne.
ich glaube, bei diesen behauptungen geht es nicht um echte argumente, sondern darum, eine dogmatische diskussion auf basis der eigenen vorurteile, auf basis von häme zu führen. ich finde sowas immer sehr ermüdend und lasse diese kommentare auf meinem blog inzwischen einfach ins leere laufen (wenn sie wenigstens freundlich formmuliert sind). beleidigende, diskrinierende kommentare werte ich als spam und lösche sie sofort.
ich bin keine roh-veganerin, sondern koch-veganerin und obwohl ich füllig bin, friere ich sehr schnell. ich komme ab 30° c auf betriebstemperatur (heute sind es hier ca. 25° c und ich sitze mit langärmeligen sachen und einem schal eingemuckelt in einem quilt vorm rechner, ähem). ich bin eine „wüstenpflanze“ und esse so z.b. auch sehr gern stark wärmende speisen wie etwa viel chili, scharfe gewürze, aber auch heiße suppen und stews etc.
aufgrund meiner fülle wird mir öfter mal vorgeworfen, daß vegane ernährung dick mache oder daß ich ja keine ahnung von gesunder kost habe, weil ich sonst unmöglich dick sein könnte. du siehst, wenn ein mensch entscheidet, daß er eine diskriminieren / verletzen will, dann funktioniert das auch so herum. insofern widme ich diesen diskussionen keine energie mehr (oder nur dann, wenn ich sie gerade übrig habe).
Auch als veganer Rohköstler sollte man auf „Vielseitigkeit“ achten, bedeutet neben den Früchten auch Grünes und nicht zu vergessen, Nüsse, Samen und Fettfrüchte.
Mit einer solchen Ernährung hat man automatisch deutlich mehr Inhaltsstoffe als mit erhitzten Produkten, also optimal.
Es ist doch nur logisch daß jeder der sich so ernährt die beste Kosmetik überhaupt genießt und – ohne zu übertreiben – auch mit 100 relativ faltenfrei und bestens ausschaut. Das liegt einfach in der NATUR der Sache.