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Vitamin D

Laut Kalender sollte der Winter nun bald vorbei sein, doch noch stehen uns – besonders dir in Deutschland – vermutlich mehrere Wochen sonnenarmer Zeit bevor. Da ist die Frage nach einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung für viele ein interessantes Thema.

Wofür ist Vitamin D wichtig?
Vitamin D ist an sehr vielen Regulationsvorgängen in deinen Körperzellen beteiligt. Besonders wichtig ist es für die Gesundheit von Knochen, Zähnen und Haut. Ausreichend Vitamin D beugt nicht nur Grippe und Knochenerkrankungen vor, sondern schützt offenbar ebenfalls vor Krebs, indem es das Wachstum der Tumorzellen verhindert.

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Woher bekommst du Vitamin D?
Es gibt nur wenige pflanzliche Nahrungsmittel, die Vitamin D enthalten. Dazu gehören Pilze (insbesondere Shiitake-, Stein- und Austernpilze und auch Pfifferlinge), Avocado, gekeimte Sonnenblumenkerne und gekeimte Hanfsamen. Alle genannten Pilzarten lassen sich übrigens selbstverständlich auch roh essen – wenn du sie magst. Ich esse sehr gern frische Shiitake-Pilze; Austernpilze mag ich manchmal, wenn sie in der Sonne getrocknet sind.

Vor allem aber wird Vitamin D von unserem Körper selbst produziert – zu rund 90% nämlich, durch Sonneneinstrahlung auf die unbedeckte Haut. Dafür reicht theoretisch sogar relativ geringe Sonneneinstrahlung. Denn im Fett- und Knochengewebe lagert sich eine Vorstufe des Vitamins ein. Ergosterol. Dieses wird dann stufenweise zu Vitamin D umgewandelt. Damit das funktioniert, ist allerdings einiges zu beachten. Du ahnst es schon – es geht um deine Ernährung! 😉

Der Verzehr von denaturierter Nahrung, aber auch der von übermäßig vielen nicht wirklich reifen (= reif geernteten, nicht nachgereiften!) Früchten (welche du in den nördlichen Breitengraden im Handel wirklich den größten Teil des Jahres nicht bekommst!). Das gilt außer für süße Früchte übrigens auch für Tomaten! Unter anderem verhindert nämlich die Säure in unreif geernteten Früchten, dass sich Hautfett überhaupt bildet. Darüberhinaus kann übermäßig viel Obstsäure die Nieren schwächen, die wiederum wichtig sind für die Umwandlung von Sonnenlicht zu Vitamin D. Im Hinblick auf eine ausreichende Einlagerung von Ergosterol sollte vor allem im Herbst und Winter die rohe, vegane Nahrung hauptsächlich aus Gemüse, Grünzeug – insbesondere Wildkräutern! -, Wurzeln, Nüssen und Samen bestehen.

Allerdings will ich dich jetzt nicht auf die Betrachtung eines isolierten Faktors für deine Gesundheit festlegen. Für einen gesunden Körper, speziell gesunde Knochen und Zähne, ist Vitamin D natürlich nicht der einzige Faktor; auch alle anderen Vitalstoffe müssen ausreichend vorhanden bzw. aufgenommen werden.

Fazit, wie immer 😉 : Ernähre dich möglichst natürlich, frisch, grün, einfach, unverarbeitet … und bewege dich ganzjährig viel an der frischen Luft, in der Sonne!
Nutze insbesondere die sonnige Jahreszeit und die intensive Sonneneinstrahlung zwischen 10 und 15 Uhr. Dann, also bei ausreichend intensiver UVB-Strahlung (und selbstverständlich ohne Sonnenschutz auf der Haut!) bildet dein hellhäutiger Körper innerhalb von 15 bis 30 Minuten eine kräftige Dosis Vitamin D. Welches er glücklicherweise speichern kann und so für die dunkle Jahreszeit vorgesorgt wird. (Dunkelhäutige Menschen brauchen 5-10mal länger für die Eigensynthese von Vitamin D, weil durch die Pigmentierung der Haut die UVB-Strahlen abgeblockt werden.)

Wieviel Abwechslung muss sein?

Was ist besser – abwechslungsreich zu essen oder immer dasselbe; mono oder aus einer kleinen oder großen Auswahl?

Da unterschiedliche Nahrungsmittel unterschiedliche Vitalstoffe enthalten, wird häufig empfohlen, möglichst abwechslungsreich zu essen. Und damit sicherzustellen, dass du ausreichend mit sämtlichen Vitaminen etc. versorgt bist. Aber wieviel Abwechslung ist tatsächlich nötig?

Für eine eher eintönige Ernährungsweise spricht, dass unsere Verdauung am besten funktioniert, wenn sie nur eine Art Nahrung zur Zeit bekommt. Mono-Mahlzeiten sind viel leichter verdaulich als gemischte. Zudem führt meiner Beobachtung nach zuviel Abwechslung, zuviel Mischen, leichter zum Überessen und damit erst recht zu einer Überlastung. Die dann trotz ausreichender Versorgung des Körpers mit allen notwendigen Vitalstoffen dennoch zu einem Mangelzustand führen kann.

Unser Körper ist auf weniger Zufuhr von Vitalstoffen angewiesen als wir gemeinhin glauben. Bekommt er natürliche, naturbelassene, hochqualitative Nahrung, ausreichend, jedoch nicht im Übermaß, kann er eine Menge von den Vitalstoffen, die er braucht, selbst generieren. Ein interessantes Beispiel dafür sind die sogenannten „Batatenessern“; ein Volk, dass sich ausschließlich von Bataten (Süßkartoffeln) ernährt, und in dessen Blut sich dennoch sämtliche Vitalstoffe, einschließlich der, die definitiv in Bataten nicht enthalten sind, finden lassen. Auf der Tatsache, dass unser Körper, wenn wir ihn denn lassen, statt ihn zu überlasten, die benötigten Vitalstoffe selbst generieren kann, basiert auch der Behandlungserfolg von Dr. Douglas Graham, der den B12 Mangel seiner Patienten durch Fasten kuriert hat. Nach einer gewissen Fastenperiode war der zuvor zu niedrige B12-Wert der Teilnehmer ohne äußere Zufuhr des Vitamins wieder auf einen gesunden Wert angestiegen.

Offenbar ist weniger tatsächlich oft mehr!

Was für mich gut funktioniert: Abwechslung über das Jahr, saisonal und dabei so regional wie möglich (ja, ich weiss, im Winter in Deutschland reicht das regionale Angebot nicht wirklich aus) essen. Innerhalb dieses Angebots dann eher „eintönig“ wählen, Mono-Mahlzeiten oder solche aus nur wenigen verschiedenen Sachen, auch gern mal einen oder mehrere Mono-Tage.

Womit fühlst du dich am wohlsten?

Die optimale Ernährung

Auch wenn wir uns in unserem Lebensstil oft weit von ihr entfernt haben … wir sind natürliche Wesen, genau wie alle anderen Tiere. Unser Körper weiss genau, was er braucht & was nicht. Wenn wir auf ihn hören, seine Signale ernst nehmen, zeigt er uns, was ihm gut tut & was nicht. Was er braucht, ob er genug bekommt, ob ihm etwas fehlt.

Kein Tier käme auf die Idee, seine Nahrung vor dem Verzehr zu wiegen, Kalorien nachzuschlagen oder vor dem Essen zu überlegen, ob denn in den Früchten auch ausreichend Vitamine drin sind & es daher empfehlenswert ist, sie zu essen. Trotzdem ernähren sich Tiere, die frei in ihrem natürlichen Lebensraum leben, absolut ausgewogen – ihr Instinkt zeigt ihnen, was die für sie richtige Nahrung ist & wieviel sie davon brauchen.

Nun gut, wir leben halt nicht in einem „natürlichen Lebensraum“ & sind umgeben von allen möglichen sogenannten Lebensmitteln, die mit Natur & Bedarf absolut nichts zu tun haben. Hier den Kopf zwischenzuschalten & zu erkennen, welche Nahrungsmittel denn zu unserem natürlichen Spektrum gehören, macht daher sicher Sinn. Von da an jedoch sollten wir die Regie wieder an unseren Körper zurückgeben. Statt sie an andere Menschen, medizinische Empfehlungen, wissenschaftliche Erkenntnisse abzugeben.

Ernährungswissenschaftler, Mediziner & andere analysieren & messen unsere Nahrungsmittel & unsere Körper, finden dabei etliche definierbare Bestandteile unserer Nahrung (Vitamine, Mineralstoffe usw) & entwickeln Theorien darüber, wieviel wovon unser Körper genau braucht, um optimal funktionieren zu können. Sicher sind manche dieser Erkenntnisse dem Menschen in seinem naturfernen Leben hilfreich … wie z. B. das Wissen um den Bedarf an Vitamin C, ohne dessen Deckung, also ohne ausreichend frische pflanzliche Nahrung, beispielsweise Seefahrer in früheren Zeiten an Skorbut erkrankt sind.

Ob es jedoch Sinn macht, sich eine „optimale“ Ernährung auf Basis von Laborwerten zusammenzurechnen & sich nur sicher & gut genährt zu fühlen, wenn alle wissenschaftlichen Anforderungen erfüllt sind??? Unsere natürliche Nahrung – Früchte & grüne Blätter – ist soviel mehr als die Summe ihrer messbaren Bestandteile!

Wenn an Empfehlungen, Vorgaben orientieren – an welchen dann? Wer definiert die Werte? Warum unterscheiden sie sich von Land zu Land? Der definierte Bedarf an manchen Vitalstoffen ist gleichzeitig abhängig von dem, was du isst. Als Veganer oder Rohköstler brauchst du von manchem weniger als ein Kochköstler/Fleischesser. Dein eigener Bedarf variiert, je nach Lebenssituation. In stressigen Lebenslagen braucht dein Körper höhere Mengen mancher Vitalstoffe. Je besser dein Körper die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe assimilieren kann, desto weniger davon (sowohl von der Nahrung an sich als auch von den definierten Vitalstoffen) musst du aufnehmen. Je länger du dich natürlich ernährst, umso besser wird diese Fähigkeit deines Körpers – und um so weniger Nahrung braucht er daher im Laufe der Jahre. Diese Beobachtung haben schon viele langjährige RohköstlerInnen gemacht.

Eine optimale Ernährung für jeden Menschen – die lässt sich meiner Meinung nach zwar eingrenzen: ich glaube, sie sollte vegan, roh, so frisch wie möglich, frei von chemischer Behandlung, naturbelassen = unverarbeitet sein. Eher fettarm. Und ungemischt. Alles andere – was genau in welchen Mengen – ist abhängig von so vielen Faktoren, dass jedeR es für sich selbst herausfinden muss. Und es sich je nach Lebenssituation auch immer mal wieder ändern kann.

Unter Berücksichtigung jahrelanger körperlicher, emotionaler & sozialer Prägungen durch eine unnatürliche Ernährungsweise gibt es auf dem Weg zu einer derartigen (natürlichen!) Ernährung viele mögliche Stufen, die meistens schon so viel besser, gesundheitsförderlicher, sind als die vorhergehenden Gewohnheiten, dass sie uns jeweils optimal erscheinen. Und häufig auch die Basis liefern, um uns unsere sich weiterentwickelnden Bedürfnisse hin zu einer noch besseren Ernährung deutlich zu machen. Wer weiss, wohin mein Weg mich noch führt & welche Steigerungen meiner Optimal-Vorstellungen noch kommen mögen 🙂

Vertraue dir selbst!