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Die Menge macht das Gift. Oder: ist mehr Gutes besser?

Superfoods sind doch so super-gesund; sollte ich also möglichst viel davon zu mir nehmen? Ein Pfund Wildkräuter im Smoothie vermixen, um ausreichend Grün zu dir zu nehmen – macht das Sinn? Warum vertragen manchen Menschen Pilze, die auf andere giftig wirken? Ab und zu ein Glas Wein – schadet das? Zuviel Geld verdirbt den Charakter?

All diese Fragen laufen auf die Frage nach dem „richtigen Maß“ hinaus. Doch wieviel ist „richtig“? Lässt sich das allgemein beantworten? Und sind manche Dinge nicht grundsätzlich „schlecht“ oder „gut“?

Der dir wahrscheinlich bekannte, im Mittelalter lebende persische Sufi-Mystiker und Dichter, Rumi, dessen Verse & Zitate ich für ihre Schönheit & Weisheit sehr schätze, antwortete auf die Frage eines Schülers „Was ist Gift?“ folgendermaßen:

„Alles, was über unseren Bedarf hinaus geht, ist Gift. Mag es Macht sein, Wohlstand, Hunger, Ego, Gier, Faulheit, Liebe, Ehrgeiz, Hass oder irgendetwas anderes.“

Genau so ist es! Alles, was mehr ist als du brauchst, ist Gift für dich. Und alles, was du wirklich brauchst (sei es körperlich, seelisch oder für deine Entwicklung), ist für dich „gut“.

Das gilt für Nahrung ebenso wie für alles andere. Die beste Nahrung der Welt tut, im Übermaß genossen, auch nicht wirklich gut. Ob du nun an die herausragende Bedeutung der sogenannten Superfoods glauben magst oder nicht: wenn du in deinen Smoothie gleich ein halbes Dutzend davon hineinlöffelst, wirst du deinen Körper in jedem Fall eher überlasten als ihn sinnvoll zu nähren. Wenn du dich an den köstlichsten Früchten der Welt ständig überisst, wirst du deinem Körper damit vermutlich mehr schaden als wenn du täglich kleine Mengen gekochter Nahrung zu dir nimmst. Während ein bisschen Ehrgeiz dir helfen kann, deine Ziele zu erreichen, lässt übertriebener Ehrgeiz dich ohne Rücksicht, Mitgefühl & Verstand handeln & wirft dich außerdem eher aus der Bahn. Jemand, der aufgrund von Krankheit unter starken Schmerzen leidet, profitiert vielleicht von sinnvollen Mengen Marihuana, doch das heisst noch nicht, dass es jedem Gesunden ebenfalls gut tut. Ein wenig Schokolade kann sehr tröstlich sein und in entsprechenden Momenten gut tun – doch täglicher Schokoladengenuss dich aus dem Gleichgewicht bringen und deinen Zähnen, deiner Figur & deiner Gesundheit schaden.

Was du – dein Körper, deine Seele – wirklich brauchst, ist individuell verschieden & variiert auch im Laufe der Zeit und mit deinen Lebensumständen. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, was du wirklich brauchst. Und es dir, im für dich richtigen Maße, zu geben. Ohne zu übertreiben. Und ohne irgendetwas aufgrund von Regeln in deinem Kopf von vorneherein abzulehnen.

Höre auf dich, auf dein Herz, dein Gefühl, sei offen für deine (sich wandelnden) Bedürfnisse, Wünsche und für die Möglichkeiten. Lass dich nicht von Dogmen bestimmen, sondern entscheide in jedem Moment neu, was für dich richtig ist und was nicht. Bei deiner Ernährung & auch in jedem anderen Bereich deines Lebens!

Wenn du das wirklich tust … ALLE deine Glaubenssätze immer wieder hinterfragen; nichts dauerhaft als sicher & wahr akzeptieren, wird deine Welt wachsen. Dir eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten … und dein Leben wird ein herrliches, aufregendes, wundervolles Abenteuer! 🙂

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Der Vollständigkeit halber hier noch das komplette Zitat von Rumis Antworten auf die Fragen seines Schülers:

„Was ist Gift?“
„Alles, was über unseren Bedarf hinaus geht, ist Gift. Mag es Macht sein, Wohlstand, Hunger, Ego, Gier, Faulheit, Liebe, Ehrgeiz, Hass oder irgendetwas anderes.“

„Was ist Angst?“
„Das Nicht-Akzeptieren von Unsicherheit. Wenn wir Unsicherheit akzeptieren, wird sie zum Abenteuer.“

„Was ist Neid?“
„Das Nicht-Akzeptieren vom Guten in Anderen. Wenn wir dieses Gute akzeptieren, wird es zu Inspiration.“

„Was ist Ärger?“
„Das Nicht-Akzeptieren von Dingen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Wenn wir akzeptieren, wird er zu Toleranz.“

„Was ist Hass?“
„Das Nicht-Akzeptieren der Person wie sie ist. Wenn wir die Person ohne Bedingungen akzeptieren, wird er zu Liebe.“


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Satt oder voll?

Kennst du das? Der Bauch ist voll, eigentlich bist du, wie es so schön heisst, pappsatt … aber dennoch nicht wirklich satt = zufrieden. Irgendetwas fehlt noch. Bei Kochköstlern ist es vielleicht nicht zuletzt deswegen üblich, nach dem eigentlichen Essen noch ein süßes Dessert zu essen. Bei meinen momentanen Kalorienzählereien & dem Herumexperimentieren damit ist es mir ebenfalls aufgefallen: die angeblich nötigen Kalorienmengen schaffe ich so gut wie nie, & wenn doch mal annäherungsweise (mit vielen Datteln & Bananen), dann bin ich derart vollgestopft, dass ich mich nicht mehr wohlfühle. Jedoch nicht unbedingt auch zufrieden-satt. Meistens jedoch bin ich am Ende des Tages komplett satt, zufrieden, gut genährt. Trotz „zuwenig“ Kalorien. Wie kommt das?

Satt = vollständig genährt, dieses Signal sendet unser Gehirn dann, wenn der Körper mit allen Nährstoffen, die er braucht, versorgt ist. Insbesondere mit allen Mineralien. Eine vollständige Ernährung allein durch die Mindestaufnahme einer bestimmten Kalorienmenge sicherstellen zu wollen, reicht dafür nicht aus. Sicher erhöht die Menge an aufgenommenen Kalorien bei einer roh-veganen Ernährungsweise die Wahrscheinlichkeit, damit auch ausreichend Vitalstoffe zu sich zu nehmen. Auf keinen Fall solltest du (stattdessen oder gar zusätzlich) nun anfangen, das was du isst, zu analysieren & deinen Speiseplan etwa nach dem Gehalt an Calcium & Co zusammenzustellen. Sinnvoller ist es in meinen Augen, auf die Versorgung mit qualitativ hochwertiger Nahrung zu achten. Biologisch oder unbehandelt angebaute Früchte. So frisch wie möglich. Am besten regional. Soweit verfügbar Wildfrüchte. Viel Grünzeug, besonders empfehlenswert sind auch hier die Wildkräuter. Möglichst viel mono essen, denn dann kann der Körper die Nährstoffe am besten verwerten. Nicht vergessen: viel frische Luft & Sonne, denn auch das braucht unser Körper!

Ich bin heute so wunderbar satt geworden: 3 große Orangen. ca. 100g Erdbeeren. 4 Deglet-Datteln. 1,5 Kochbananen. 8 Deglet-Datteln. Jede Menge Malve. Abends noch 6 kleine Tomaten & noch ein bisschen Malve – eigentlich nur aus Gesellschaft, denn Hunger hatte ich da schon nicht mehr. Kalorienmäßig bedeutet das gerade mal 1107 kcal (89,2% / 6,5% / 4,3%), was selbst im Vergleich zu meinen üblichen Ergebnissen recht wenig ist. Jedoch sind laut Messtabellen sämtliche Vitamine (außer B12 & D, für die ja auf anderem Wege gesorgt ist) & Mineralien darin enthalten (manche den Zahlen nach nicht tagesbedarfsdeckend, andere wiederum den angenommenen Tagessatz zu bis zu 2900% erfüllend) – vor allem aber vermittelt mein Körper, mein Wohlbefinden, mein Energielevel mir ganz deutlich: ja, ich habe alles bekommen, was ich brauche!

Iss was dir schmeckt!

Die Natur hat es so eingerichtet, dass alles Grundlegende, was unserem Überleben & dem Arterhalt dient, uns Vergnügen bereitet – ein Kind zeugen, ein Baby stillen … auch Essen sollte immer eine angenehme, vergnügliche Erfahrung sein! Niemand sollte etwas essen müssen, was ihr/ihm nicht schmeckt.

Die Natur ist 100% verlässlich & vertrauenswürdig. Unser Geschmackssinn ist ein Wächter unseres Körpers, den du niemals ignorieren solltest. Wenn dir etwas nicht schmeckt, will dein Körper es nicht haben & du solltest darauf hören. (Achtung, der verlässliche Umkehrschluss gilt nur für absolut natürliche, naturbelassene Nahrung & ist schon bei verarbeiteten rohen Nahrungsmitteln mit Vorsicht zu genießen!!!). Es macht jedoch durchaus Sinn, Dinge (wie z. B. Grünzeug) in Abständen mal wieder zu probieren, denn der Bedarf deines Körpers ändert sich immer wieder.

Zu hören, was andere essen & für sich selbst als richtig & wichtig erkannt haben, kann Denkanstöße liefern, hat aber nichts mit deinem eigenen Bedarf zu tun. Wenn dir Bananen nicht schmecken, warum solltest du sie essen? Wenn dir Löwenzahn nicht schmeckt, lass ihn stehen.

Ich habe lange geglaubt, wir müssten unbedingt & immer viel Grünzeug, viele Wildkräuter, essen um gesund zu bleiben – denn mein Körper hat seit Jahren sehr danach verlangt. Deswegen habe ich sie auch der Tochter, teilweise versteckt, in ihr Essen gemixt. Das hat gut funktioniert – solange sie das Grünzeug tatsächlich brauchte. Denn auch, wenn z. B. in einer Schoko-Bananencreme die Brennessel nicht mehr zu sehen ist, so ist sie schon zu schmecken. Zumindest für den feinen Geschmackssinn einer langjährigen (in diesem Fall sogar lebenslangen) Rohköstlerin. Hat sie gerade keinen Bedarf, dann mag sie auch die „grünen“ Cremes & Smoothies nicht. Hat sie welchen, isst sie die Wildkräuter ebensogern pur! Und ich bin sicher, solange sie bei der natürlichen Ernährung bleibt, wird ihr Körper ihr, ein entsprechendes Angebot vorausgesetzt, immer signalisieren, was sie braucht um im Gleichgewicht zu bleiben.

Ich halte Wildkräuter als Bestandteil einer vitalstoffbedarfsdeckenden Ernährung nach wie vor für wichtig … in dem Maße, wie jedeR sie halt gerade braucht. In Deutschland habe ich wirklich rund ums Jahr riesige Mengen an Wildkräutern gegessen. Im Freundeskreis wurde ich mitunter schon mit einem Gorilla verglichen, weil ich bei Aufenthalten draußen im Grünen tatsächlich die ganze Zeit grüne Blätter gepflückt & gegessen habe. Momentan ist das ganz anders, & es liegt nicht nur am viel geringeren Angebot hier. Ich habe auch viel weniger Appetit auf Wildkräuter; offenbar ist mein Bedarf momentan geringer. Möglicherweise aufgrund der besseren Versorgung mit Sonne & Früchten. Gerade denen unter euch, bei denen Wildkräuter noch nicht selbstverständlich zum Speiseplan gehören (in welchem Ausmaß auch immer), möchte ich dennoch ans Herz legen, nicht nur nach dem Augenschein zu entscheiden, sondern, wie oben schon gesagt, immer mal wieder zu probieren.

Nutze alle deine Sinne für die Nahrungsauswahl – & verlass dich besser auf deinen Geschmackssinn als auf irgendwelche Tabellen & Vorschriften. Selbst mit all den modernen „wissenschaftlichen“ Erkenntnissen gibt es keinen Ersatz für das uns von der Natur gegebene System zur Nahrungsauswahl. Erlaube deinen Geschmacksknospen, ihre faszinierende Aufgabe zu erfüllen, und wenn sie sagen „Nein, danke“, höre auf sie!

Instinkt & Vegane Rohkost


Bei dem Wort „Instinkt“ denken die meisten RohköstlerInnen an den von Burger geprägten Instinkto-Ansatz. Der innerhalb der Rohkostkonzepte für gewöhnlich als Gegensatz zur veganen Rohkost gesehen wird, weil er sogenannte tierische Nahrungsmittel, also Fleisch, Fisch & Eier, als potentielle Nahrungsmittel mit einbezieht. Dies abzulehnen (instinktiv 😉 oder kopfgesteuert), bedeutet jedoch keineswegs, unseren Instinkt zu verneinen. Wenn wir (wieder) lernen, auf ihn zu achten, zeigt er uns, was wir brauchen & was nicht. Viele Aspekte der Herangehensweise der Instinktos sind dabei sehr hilfreich. Denn der Instinkt lässt sich leicht überlisten. Er funktioniert nur bei natürlicher, purer, unverarbeiteter, ungemischter Nahrung. Selbst gezüchtete Früchte können ihn schon durcheinander bringen. Rohkost-Zubereitungen sind genauso wenig geeignet wie die Verwendung von Salz oder Gewürzen.

Geruchs- & Geschmackssinn zeigen uns, was unser Körper braucht. Natürliche Nahrung, die gut riecht und gut schmeckt, tut uns auch gut. Umgekehrt zeigt ein unangenehmer Geschmack, dass unser Körper dieses Nahrungsmittel gerade nicht gebrauchen kann. Also nichts Neues eigentlich: achte auf die Signale deines Körpers! Beachte seine Wünsche. Und vor allem seine Sperren – Signale, die dir zeigen, dass dein Körper genug hat. Das könnten deutliche Zeichen sein, wie ein Brennen im Mund, ein plötzlich ins Unangenehme umschlagender Geschmack, bis hin zum Widerwillen, auch nur einen weiteren Bissen zu essen. Früchte, die zu deutlichen Sperren führen, sind zum Beispiel Ananas und Feigen. Andere liefern nur dezentere Signale, eine laufende Nase beispielsweise. Dass spätestens beim Eintreten eines Völlegefühls mit dem Essen aufgehört werden sollte, ist wohl selbstverständlich … auch wenn wir sicher alle schon öfter über diesen Punkt hinaus gegessen haben.

Deutlich zeigt sich das Funktionieren des Instinkts hier bei uns beispielsweise bei Bohnen – die ich gar nicht essen mag, während die Tochter sie ganz gern isst. Nur wenige davon allerdings, nach spätestens 4-5 hat sie genug. Genauso sicher hat sie selbst als Kleinkind niemals zuviel Algen gegessen. Was ihr nicht schmeckt, lehnt sie kategorisch ab & fastet lieber, wenn nichts da ist, was sie gerade mag. Ebenso deutlich ist allerdings zu sehen, wo der Instinkt aufgrund ungünstiger Nahrungswahl versagt – und um wieviel besser er grundsätzlich bei der von Anfang an mit Rohkost aufgewachsenen (& vermutlich in emotionaler Hinsicht weniger als ich vermurksten) Tochter funktioniert: obwohl auch sie sich gelegentlich an gezüchteten Früchten überisst, funktioniert ihre Wahrnehmung dabei & auch bei einfachen Rohkostzubereitungen meist besser als meine. Wie gefährlich „Gourmet-Rohkost“ in der Hinsicht sein kann, haben wir im vorletzten Jahr bei einem Rohkost-Treffen gelernt: die Tochter, die allergisch auf Nüsse reagiert & normalerweise schon auf die kleinste Spur von Nuss hin ein Jucken im Mund spürt, hat einen aufwändig gemixten & gesalzenen Dipp gegessen, löffelweise, in dem Walnüsse „versteckt“ waren. Bis sie darin die Nüsse bemerkt hatte, hatte sie schon so viel davon gegessen, dass die Reaktion wesentlich heftiger & unangenehmer ausfiel. Unser Instinkt schützt uns eben auch – wenn wir ihm die Chance dazu geben. Tast-, Geruchs- & Geschmackssinn helfen uns sogar, die Essbarkeit unbekannter Wildpflanzen zu erkennen & schützen uns so vor Vergiftungen.

Das Gleichgewicht bewahren

Immer wieder sind unterschiedliche Meinungen zur Rohkostgestaltung zu lesen & zu hören. Gerade beim Thema Früchte scheiden sich die Geister: viele Früchte oder besser nur wenige, gar keine? Schadet der viele Fruchtzucker? Ist in den Früchten alles drin oder mangelt es uns an Mineralien, wenn wir überwiegend Früchte essen? Bringen sie den Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht oder nicht? Sicher basieren die verschiedenen Meinungen auf unterschiedlichen Erfahrungen auf der Suche nach dem „richtigen“ Weg. Leben bedeutet Veränderung & je nach Lebenslage entwickelt sich gewiss der individuelle Bedarf. Auch nicht zu vernachlässigen ist dabei das jeweils vorhandene Angebot an Früchten und anderen Nahrungsmitteln. Was euch auf Dauer gut tut, findet ihr nur selbst heraus – indem ihr es ausprobiert, auf euren Körper & euer Wohlbefinden achtet & so den für euch richtigen Weg findet.

Meiner Erfahrung nach schwierig ist es, sich überwiegend von sehr gezüchteten Früchten ohne geeigneten Ausgleich zu ernähren. Abgesehen davon, dass sie aufgrund der Züchtung krankheitsanfällig sind & dementsprechend viel behandelt werden müssen (Beispiel: helle Weintrauben), enthalten sie tatsächlich übermässig viel Fruchtzucker & kaum noch Mineralien. Was den Effekt hat, dass man davon kaum satt wird, endlos weiteressen kann, ohne dass ein Zufriedenheitsgefühl oder gar eine Sperre eintreten. Der Blutzuckerspiegel lässt sich damit kaum stabil halten & es kommt nach einiger Zeit zu Beschwerden wie Abmagerung, Karies, Pilzen, Unzufriedenheit. Zu diesen nicht so empfehlenswerten Früchten gehören zum Beispiel Melonen, helle Trauben, die üblicherweise im Handel angebotenen Bananen, Orangen, Äpfel, Mangos.

Viel besser sind wilde Früchte. Von der Natur hervorgebrachte, die auch ohne menschliche Betreuung weiterwachsen. Wild sammeln könnt ihr zum Beispiel diverse Beeren (Brombeeren, Weissdorn, Himbeeren), Eibenfrüchte, Kornelkirschen, Felsenbirnen und mehr. Im Handel oder über Versender erhältlich sind unter anderem Kaktusfeigen, Feigen, wilde Mangos, Gemüsebananen, Tamarillos, Zitronen, grüne Kiwis, Sapoten, Wilddurian und mehr. Auch Ananas & Beeren, wobei es dabei ebenfalls gezüchtete Arten gibt. Gut zu erkennen ist die Bekömmlichkeit am Eintreten einer Sperre nach ausreichender Aufnahme der jeweiligen Frucht. Also deutlichen Zeichen des Körpers, wenn er genug hat. Das kann ein Brennen im Mund sein, die Nase beginnt zu laufen, die Frucht schmeckt plötzlich nicht mehr gut oder gar unangenehm. Bei Ananas hat das vermutlich jedeR schon einmal erlebt. Auch Feigen und grüne Kiwis haben noch eine recht klare Sperre. (was natürlich nur zuverlässig funktioniert, wenn die Früchte mono & ganz gegessen werden; nicht gemischt oder gar zum Smoothie oder ähnlichem verarbeitet).

Was nun aber, wenn wilde Früchte nicht zur Verfügung stehen? Gemüse sind praktisch alle gezüchtet; zwar haben sie gegenüber den gezüchteten Früchten immerhin den Vorteil, dass sie nicht so süß sind, dafür sind sie für manchen teilweise schwer verdaulich. Gut bekömmlich sind in der Regel die Gemüsefrüchte wie Tomaten, Paprika, Gurke. Einen guten Ausgleich zu gezüchteten Früchten bieten zum Einen die Fettfrüchte (Oliven, wilde Avocados, Kokosnüsse, Mandeln, Macadamia, Sonnenblumenkerne, Safus usw) & natürlich Grünzeug! Allem voran die Wildkräuter, die täglich und am besten zu jeder (insbesondere Frucht-)Mahlzeit gegessen werden sollten! Ersatzweise gehen auch mal dunkelgrüne Blattgemüse & Kräuter.

Genießt das reichhaltige Angebot in Deutschland – noch gibt es Wildkräuter, & falls ihr demnächst, im Winter, keine mehr findet: esst Spinat, Postelein, Feldsalat, Petersilie, Grünkohl, andere Wildsalate. Nicht zu vergessen die Brombeerblätter, die es den gesamten Winter über gibt & die auch unter dem Schnee noch gut zu finden sein werden … mich haben sie hier, wie schon erwähnt, über den Sommer gerettet & ich freue mich jetzt über die langsam wieder sprießenden Wildkräuter. Wilden Fenchel, Malve, winzige Brennesseln und Breitwegerich habe ich heute gefunden *freu*. Was wächst in Deutschland jetzt noch?

Auch wenn ich es in mehrfacher Hinsicht für sinnvoller halte, Früchte & Grünes pur, ganz, ungemischt, mono zu essen, will ich euch nicht unbedingt von Smoothies abraten. Besser als nur gezüchtete Früchte sind auf jeden Fall Smoothies aus diesen Früchten mit Grünzeug. Oder auch aus Gemüse & Grünzeug. Gerade bei den winterlichen Brombeerblättern mit ihrer doch gewöhnungsbedürftigen Konsistenz fällt das Essen vielen schwer. Im Gegensatz zu Säften, die nur ein Extrakt & damit zwar den Zucker, nicht aber die Ballaststoffe aus den Zutaten enthalten, ist in den Smoothies noch alles drin! Verwendet aber nur Wildkräuter, die ihr kennt & die ihr zumindestens in kleiner Menge auch pur essen könnt. Und am besten nur möglichst wenige Zutaten, insbesondere nur eine Fruchtsorte zur Zeit, verwenden.

Alltägliches Fasten

Die meisten von uns brauchen zum Leben (noch) feste Nahrung. Die uns nährt, mit Energie versorgt – gleichzeitig aber auch Energie braucht, das Verdauungssystem belastet. Um so mehr, je weiter sie von der von Natur für uns vorgesehenen Nahrung entfernt ist. Sinnvoll zusammengestellte Rohkost, Urkost natürlich sowieso, ist leicht verdaulich & belastet unser Verdauungssystem nicht unnötig. Essen wir jedoch zu viel (über unseren Hunger hinaus), zu schwer, zu sehr durcheinander, ohne Pause oder all zu spät am Abend, kann auch eine rohköstliche Ernährung Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse usw. überfordern – in zu großer Menge bringt selbst die wertvollste Nahrung dem Körper eher Schaden als Nutzen.

Gelegentliche Fastenkuren tun deshalb so gut, weil das Verdauungssystem sich dabei ausruhen kann, der Körper ohne die permanente Verdauungsarbeit Gelegenheit & Energie hat, sich zu reinigen, zu entgiften, zu entspannen.

Kalorien, natürliches Essen und andere Fragen

In letzter Zeit sind zu dem, was ich hier so über unser Essen schreibe, verschiedene Fragen & Kommentare angekommen. Zu denen ich heute gern mal was schreiben möchte.

Zum einen ist da die immer wiederkehrende Frage nach dem ausreichenden Kaloriengehalt bzw Nährwert unseres Essens. Hier im Blog verzichte ich absichtlich auf Angaben zu unseren Essensmengen – zu unterschiedlich ist der individuelle Bedarf um satt zu werden! Abhängig von Körpergröße, Lebensumständen, körperlicher Aktivität, besonderen Lebensphasen wie Wachstum, Stillzeit etc und weiteren Faktoren. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir immer genug essen um satt zu werden 🙂

Jedoch messe, wiege, analysiere und berechne ich unser Essen nicht. Weder im Hinblick auf die Kalorien noch auf den Gehalt an Vitalstoffen oder sonst irgendwas. Wir essen nach Appetit und Hunger und ich bin absolut sicher, dass wir damit genug & alles, was unsere Körper brauchen, bekommen!

Mehr zu diesem Thema findet ihr auch in folgenden Artikeln:

Kalorienbedarf 27 Bananen?
Figur, Gewicht, Bedarf
Ein anderes Ernährungsparadigma

Falls beim Leben in unserer relativ unnatürlichen Umgebung mal Fragen zur Richtigkeit auftauchen sollten, verweise ich auf die Natur – „Wie wäre das jetzt, wenn wir wahrhaft natürlich leben würden?“. Über die Grundlagen dieser Betrachtungsweise (& damit dem Einstieg in unsere Art der Ernährung) schreibt meine liebe Affenfreundin übrigens seit einiger Zeit einen sehr unterhaltsamen Blog: Mein Affenexperiment. Vor einigen Tagen zum Beispiel die einfache & einleuchtende Erklärung, warum wir Menschen keine Fleischfresser sind.

Weshalb ich auch glaube, dass diejenigen, die beharrlich auf ihren Instinkt verweisen, der sie dazu treibe, Tierleichen zu essen, in Wirklichkeit nicht ihrem Instinkt folgen, sondern entweder ihrer Konditionierung (man könnte auch sagen: Sucht) aus früheren Jahren folgen – denn wer von uns ist schon von Kindheit an vegetarisch/vegan? – oder auf die Verführung/Gehirnwäsche durch die Welt um uns herum hereinfallen. Anschaulich formuliert in diesem Zitat (dessen Quelle mir leider verloren gegangen ist):

„Gib einem Kind eine Möhre und ein Kaninchen. Wenn es mit der Möhre spielt und das Kaninchen isst, schenke ich dir einen RollsRoyce.“

Womit ich bei einer weiteren Frage angekommen bin: die Natürlichkeit unserer Ernährung. Obwohl wir uns definitiv roh ernähren, ist das, was ihr auf den Fotos hier im Blog oft seht, häufig nicht mehr wirklich Nahrung in ihrer natürlichen Form. Warum mache ich das? Wo ich doch, wie ich es immer wieder betone, die Nahrungsmittel in ihrer natürlichen Form am liebsten mag? Das ist wirklich so – ich habe am liebsten einfach eine Frucht & Grünzeug in der Hand und beisse hinein. Wofür dann der Aufwand – denn: ja, es ist wirklich Aufwand. Mixen, Schneiden, Dekorieren oder gar Zubereitungen zur rohen Imitation von bekannten Kochkost-Gerichten brauchen mindestens genauso viel Zeit wie Kochen (doch zumindestens ist das Ergebnis weitaus besser 🙂 & fühlt sich vor allem viel besser an im Bauch!)

Wer Rohkost mit Kind(ern) in unserer Welt lebt, weiss warum: meine Tochter liebt die Rohkost, die Früchte, Essen direkt aus der Natur, Wildkräuter, Algen … und sie isst voller Genuss aus dem Angebot dessen, was die Natur für uns bereithält. Ich sorge dafür, dass dieses Angebot immer möglichst breit gefächert ist. Ist es mal nicht so groß, dann hilft das Zubereiten, ihr Bedürfnis nach Abwechslung zu erfüllen. Denn: wir leben nun mal nicht im tropischen Urwald oder auf einer weit abgelegenen Finca, sondern mitten in einer … nennen wir sie mal „zivilisierten“ Umgebung. Umgeben von Kochköstlern, Lebensmittelgeschäften, Werbung … wohin wir schauen, sehen wir, was der Rest der Welt für essbar hält. Kinder, zumindestens meine Tochter, sind neugierig. Sie findet rosa überzogene Muffins auf M*acDonalds-Plakaten schön und all die bunten Süßigkeiten im Supermarktregal, in HelloK*itty-Verpackungen und ähnlichem. Wenn der große Bruder sich Chips kauft oder die anderen Kinder nach der Ballettstunde Kekse teilen, will sie wissen, wie das wohl schmeckt. Sie ist stark genug, „anders“ zu sein – aber es fällt ihr leichter & macht ihr vor allem viel mehr Spaß, wenn auch ihr Essen mal so bunt & schillernd aussieht. Die Freude am wahrhaft natürlichen Essen verliert sie dabei übrigens ganz und gar nicht … unvergleichlich auch für sie der Genuss einer frisch gepflückten Orange oder der momentan köstlichen Platterbsenblätter, von denen sie gar nicht genug bekommen kann!

So bleibt unser Speiseplan weiterhin abwechslungsreich und den individuellen Vorlieben & Bedürfnissen entsprechend gemischt.

Überessen

Deborah Kesten, Ernährungsforscherin, beschäftigt sich in einem Ihrer Vorträge mit dem Thema „Überessen“ … durchaus auch für RohköstlerInnen manchmal ein Thema.

Sechs Arten des Überessens

  1. Fast-Food – eine Ernährung, die überwiegend aus Junk Food, verarbeiteter Nahrung, Fast Food besteht.
  2. Emotionales Essen – Essen aus Stress, Ärger, Angst, Langeweile, Einsamkeit.
  3. Kreisen ums Essen – ständiges Grübeln über die beste Art zu Essen, sich selbst und andere nach ihrer Ernährung beurteilen, besessen sein davon, was du isst.
  4. Nebenbei Essen – Essen beim Autofahren oder zu Fuß unterwegs, beim Fernsehen, Internet Surfen oder bei der Arbeit
  5. Unappetitliche Atmosphäre – Essen in lauter, unattraktiver, ästhetisch und/oder psychologisch unerfreulicher Atmosphäre
  6. Allein Essen – öfter allein als in Gesellschaft essen

Diese Arten des Überessens können die Art beeinflussen, wie du Nahrung verarbeitest und können zu Gewichtszunahme beitragen. Viele Rohköstler kreisen um ihre Nahrung, grübeln ständig darüber, aber es ist sehr gut möglich, ohne diese Fixierung roh zu essen, sobald du dich erstmal in diesem Lebensstil eingelebt hast.

Was kannst du gegen Überessen tun? Hier ist ein Tipp: Frage dich selbst: Was willst du wirklich wirklich essen? Wenn du nicht wirklich wirklich etwas bestimmtes essen willst, frage dich: Was willst du wirklich?

Quelle: ‪Deborah Kesten‬, EmpowHER

Meiner Erfahrung nach auch sehr hilfreich: Wildkräuter, Bewegung, Sonne, frische Luft!

Wildkräuter helfen uns durch ihren hohen Vitalstoffgehalt, wirklich satt zu werden – denn manchmal ist das Verlangen nach Essen, obwohl der Bauch voll ist, dadurch begründet, dass der Körper nach Vitaminen und Mineralstoffen verlangt, die er noch nicht bekommen hat. Obwohl Rohkost im Vergleich zu verarbeiteter Nahrung schon reich an Vitalstoffen ist, enthalten Früchte, insbesondere kultivierte, nicht alles, was wir brauchen!

Beim Essen als Ersatz für die Befriedigung anderer Bedürfnisse, ob nun körperlicher, emotionaler oder welcher Art auch immer, die sich momentan gerade nicht erfüllen lassen, hilft es zumindest gegen das Überessen, statt dessen Sport zu treiben, rauszugehen in die Sonne, sich zu bewegen!

Bio vs Nicht-Bio: Mengen

Die Vorzüge von biologisch angebautem Obst & Gemüse im Vergleich zu solchem aus konventioneller Produktion sind vielfältig – als offensichtlichste seien genannt:

  • deutlich geringere Belastung durch Pestizide und andere Giftstoffe
  • besserer Geschmack
  • höherer Nährstoffgehalt: biologisch angebaute Produkte haben einen höheren Gehalt an Vitalstoffen

Am optimalsten sind darüberhinaus in möglichst unberührter (auto- & industrieferner) Natur wildwachsende Pflanzen & Früchte. In unser zivilisierten Welt allerdings auch am seltensten zu finden. Ich bezeichne hier der Einfachheit halber auch Produkte aus nicht-zertifiziertem Bio-Anbau, die aber unbehandelt, chemiefrei, sind als „Bio“ – sicher gibt es auch da noch viele Abstufungen bezüglich der oben genannten Kriterien, aber der grundlegende Unterschied zum konventionellen, bodenauslaugenden & lebensfeindlichen Anbau gilt, denke ich, für alle davon.

Wie ihr wisst, hatten wir in unseren ersten Wochen hier auf Teneriffa Schwierigkeiten, unbehandeltes Nahrung zu finden & waren gezwungen, auf Früchte & Gemüse aus konventionellem Anbau zurückzugreifen. Neben verschiedenen kleineren Reaktionen meines Körpers (der seit vielen Jahren an eine überwiegend pestizid-freie Ernährung gewöhnt ist) ist mir dabei besonders eines aufgefallen: der Unterschied im Nährstoffgehalt!

Wir kennen den Effekt vom Vergleich der Nahrungsmengen, die wir bei Kochkost-Ernährung im Gegensatz zur Rohkost benötigen: weil die gekochte Nahrung soviel ärmer an Nährstoffen ist, wird unser Körper, der die Vitalstoffe braucht, nicht wirklich satt & verlangt mehr & mehr. Ein ähnlicher, wenngleich nicht ganz so großer, Unterschied lässt sich zwischen Bio- bzw Nicht-bio-Früchten & Gemüsen beobachten. Da die konventionell erzeugten Produkte ärmer an Vitalstoffen sind & durch ihren Gehalt an Giftstoffen gleichzeitig der Vitalstoffbedarf des Körpers steigt, brauchen wir davon offenbar größere Mengen um satt zu werden, um unseren Körper zu nähren. Am deutlichsten ist es mir hier in der letzten Zeit am Beispiel der Bananen aufgefallen: baumgereift, bio & frisch gepflückt macht mich eine der kleinen hiesigen Bananen so satt wie zwei gekaufte Bio-Bananen, während ich mich beim Verzehr von (ebenfalls regionalen) nicht biologisch angebauten erst nach 3 oder 4 Früchten ansatzweise zufrieden fühle.

Vielleicht ist das auch eine Erklärung für die großen Nahrungsmengen, die Frederic Paténaude in seinen Artikeln beschreibt – er hält ja bekanntlich die Bioqualität für nicht so relevant für seine Ernährung?!?

Vielleicht mögt ihr es mal ausprobieren, mal darauf achten? Für diejenigen unter euch, die aus finanziellen Gründen auf Bio-Nahrung verzichten: möglicherweise lohnt sich das Experiment & ihr stellt fest, dass ihr für (fast) das gleiche Geld genauso satt werdet … und dabei gleichzeitig noch viel sowohl für eure Gesundheit als auch für die Mitwelt tut?

Kalorienbedarf 27 Bananen?

Zur richtigen Art der Rohkost gibt es, wen wundert’s, so viele Meinungen wie es RohköstlerInnen gibt. Einige unter ihnen messen auch dem in Kalorien gemessenen Energiegehalt eine hohe Bedeutung zu. So z. B. Frederic Patenaud, der eine früchtebetonte, fettarme Rohkost mit ausreichend grünen Blättern empfiehlt. (Soweit bin ich noch seiner Meinung.) Er geht weiterhin von dem üblicherweise angesetzten Energiebedarf (für Frauen im Durchschnitt etwa 2.200 kcal/Tag) aus, der auch bei einer rohköstlichen Ernährung gedeckt werden müsse. Was bei der vom ihm bevorzugten Nahrungszusammenstellung ziemlich große Mengen von Früchten bedeutet. Er veranschaulicht das in einem kurzen Video: Eine Banane hat, je nach Größe, etwa 80-100 Kalorien. Ein mittelgroßer Apfel 50-75. Bio-Bananen sind kleiner als die konventionell produzierten, also gehen wir mal von 80 aus. Um meinen Kalorienbedarf zu decken, müsste ich also pro Tag ca. 27 Bananen essen. Bzw. die entsprechende Menge anderer Früchte. Uff. Kommt mir ziemlich viel vor!

Natürlich braucht unser Körper ausreichend Energie durch die Nahrung, & gewiss ist es auch besser, diese aus Früchten, grünen Blättern & Gemüsen zu beziehen als aus großen Mengen von Fettfrüchten, insbesondere Nüssen. Aber meinen Magen derart zu überfüllen – zu einem 800-Kalorien-Frühstück, wie Frederic es beschreibt, müsste ich 10 Bananen essen! – kommt mir auch nicht wirklich gesund vor.

Nun gibt es ja zum notwendigen Energiegehalt unserer Nahrung auch andere Sichtweisen: Nach den Forschungsergebnissen der russischen Ärztin Dr. Galina Schatalova beispielsweise brauchen wir bei weitem geringere Mengen an Kalorien, um fit, gesund & leistungsfähig zu bleiben. In ihrem faszinierenden Buch „Wir fressen uns zu Tode“ beschreibt sie ausführlich, dass selbst bei hohen körperlichen Anforderungen eine Energiezufuhr von 300-400 Kalorien/Tag ausreichend ist.

Unter ganz anderem Blickwinkel betrachtet Gabriel Cousens die Ernährung. Über sein ganz anderes Ernährungsparadigma habe ich hier schon einmal ausführlich geschrieben.

Ich kümmere mich bei meinem Essen nicht um die Kalorien – wenn ich Hunger habe, esse ich; wenn ich satt bin, höre ich auf. Wichtig & ggfs berücksichtigenswert erscheint mir allenfalls der Nährstoffgehalt meiner Nahrung – also die ausreichende Zufuhr aller benötigten Vitamine & Mineralstoffe. Wobei ich auch die nicht messe, sondern einfach auf eine möglichst große Vielfalt bei unserer Nahrung achte & ansonsten ebenfalls auf die Signale meines Körpers achte – mein Appetit verrät mir schon, was ich brauche!

Unter dem Aspekt des Vitalstoffgehaltes sticht beim Vergleich einer rohköstlichen Ernährungsweise mit Kochkost ins Auge, um wieviel besser der Körper damit durch rohe Nahrung versorgt wird. Ausreichend versorgt ist unser Körper dann, wenn er genug Vitalstoffe bekommen hat. Solange es ihm daran mangelt, verlangt er nach mehr & noch mehr Nahrung, ohne jemals richtig satt zu werden. Möglicherweise braucht ein mit Kochkost ernährter Körper ja 2200 Kalorien, um annähernd genug Nährstoffe zu bekommen. Wohingegen ein rohköstlich ernährter, weitgehend von Giften gereinigter Körper seinen Nährstoffbedarf bereits durch viel geringere Mengen decken kann. Dafür spricht die Beobachtung vieler langjähriger Rohköstler über ihren im Laufe der Jahre geringer werdenden Nahrungsbedarf.