Wie kommt es eigentlich, dass die vegane Rohkost für manche Menschen so wunderbar funktioniert, für andere jedoch scheinbar nicht? In körperlicher Hinsicht ist es doch ganz einfach: (für mich) zweifellos ist die vegane Rohkost die menschenartgerechte Ernährung; die Ernährung, auf die unsere Körper optimiert sind. Zahlreiche Untersuchungen über die Auswirkungen von Kochkost belegen das, und es gibt unzählige Beispiele für die Heilung von allen möglichen Krankheiten durch den Übergang zu einer rohköstlichen Ernährung. Warum also fühlen sich manche Menschen trotzdem mit Rohkost nicht richtig wohl und zufrieden?
Unbekanntes & Bekanntes
„Kühner als Unbekanntes zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Diese Einsicht stammt von Alexander von Humboldt, dem bekannten Naturforscher. Der übrigens schon 1799, auf dem Weg nach Südamerika, ebenfalls Teneriffa besucht hat. Die Insel hat einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen & er schrieb in sein Tagebuch, dass er, trotz der vielen beeindruckenden Länder, die er besucht hat, kein Bild gesehen hat, dass ihn so tief berührt hat wie „das abwechslungsreiche Relief, die sanften Hügel, die Vielfalt & Harmonie der Nordwestküste Teneriffas.“ Ein Eindruck übrigens, den ich absolut nachempfinden kann. Obschon die Insel bei Weitem nicht mehr die pure Natur ist wie zu Humboldts Zeiten, berühren viele der An- & Aussichten hier auch mein Herz, seitdem ich zum ersten Mal auf die Insel gekommen bin & immer wieder.
Aber zurück zum Thema … 😉
Das eingangs genannte Zitat lässt sich ja so wunderbar auf alles im Leben anwenden. Unter anderem auch auf die Ernährung. Wenn du beginnst, dich für die Rohkost zu öffnen, entdeckst du Unmengen von Neuem, Unbekanntem. Neue Früchte. Superfoods. Wildfrüchte & Wildkräuter. Nahrungsmittel, von denen du dein Leben lang noch nie gehört hast. Das ist wunderbar. Aufregend. Spannend. Und gleichzeitig beginnst du, deine bisherigen Essensgewohnheiten zu hinterfragen. Ob das, was dir von klein auf als „gesund“ und „notwendig“ nahegebracht wurde, dir tatsächlich gut tut. Sich von alten Gewohnheiten zu lösen, tief verankerte Glaubenssätze loszulassen … das erfordert meist mehr Mut als das Ausprobieren des Neuen.
Und nach der ersten Erkenntnis dann mitunter auch noch Durchhaltevermögen. Disziplin. Keine Bange … wenn du das, was dein Kopf bereits erkannt hat, wirklich verinnerlicht hast, wird es leichter. Einst wusste dein Körper ganz genau, was ihm gut tut. (Auch deine Seele, doch darüber ein anderes Mal mehr 😉 ) … Doch wenn es ihm in langen Jahren abtrainiert wurde; du gelernt hast, anderes zu glauben & von deiner Körperintelligenz im Hinblick auf deine Ernährung möglicherweise weit entfernt bist & zudem umgeben vom gewohnten Nahrungsangebot, das du bisher für deine richtige, optimale Nahrung gehalten hast, dann braucht es vielleicht etwas Zeit. Gib dir, deinem Körper, diese Zeit. Und hilf ihm derweil, wenn nötig, mit dem Kopf.
Vor allem: höre NIE auf zu hinterfragen, was du kennst & glaubst! Weder in deiner Ernährung (auch nicht innerhalb der Rohkost!) noch in deinem übrigen Leben.
Zu den falschen Glaubenssätzen in der Ernährung gehören zum Beispiel …
– Kinder brauchen Milch zum Wachsen
– Du brauchst Fleisch, um groß & stark zu werden.
– Früchte sind nichts „Richtiges“ zu essen
– (Mindestens) einmal am Tag muss man doch etwas Warmes essen
– Wenn ich kein Fleisch esse, bekomme ich nicht genug Protein.
– … uws uwf.
Welche Glaubenssätze hast du im Hinblick auf deine Ernährung verinnerlicht?