Meine Vata-Rohkost

Ergänzend zum gestrigen Artikel und im Zusammenhang mit den Ayurveda-inspirierten Empfehlungen möchte ich heute noch einmal veranschaulichen, dass Ernährungsempfehlungen, Tipps zur Gestaltung deiner Rohkosternährung, immer nur Inspiration sein können. Einen Rahmen vorschlagen und Anregung für eigenes Herumexperimentieren bieten können. Welche Konzepte auch immer du ausprobierst, 80/10/10 z. B., Ayurveda oder sonst was: achte darauf, wie es dir damit geht! Die Welt hält Unmengen von Früchten und grünen Blättern für uns als Nahrung bereit. Finde selbst heraus, was davon, in welchen Mengen und in welchen Kombinationen, dir gut tut! Lass dich inspirieren von den Ideen und Erfahrungen anderer, aber folge ihnen nicht blind.

Was das Tridosha-System betrifft: ich bin Vata … und kann für mich bestätigen, dass die Geschmacksrichtungen, die mir gut tun, tatsächlich die für Vata empfohlenen sind und sich die anderen höchstens in kleinen Mengen einmal gut anfühlen. Ebenso fühle ich mich, wie ihr schon wisst, wirklich mit Mono-Mahlzeiten oder allerhöchstens einmal sehr einfachen Kombinationen am wohlsten … ob das nun in meiner Konstitution begründet ist oder einfach natürlich für uns alle (andere Tiere essen schließlich auch eher mono)?!? Zur besseren Erdung wird für Vatas eine schwere, fettreiche Ernährung empfohlen. Tatsächlich habe ich diesen Effekt in den letzten Jahren häufig beobachtet; während ich es zu Beginn der Rohkost noch als angenehm empfunden habe, besser geerdet zu sein und durch das schwerere Essen einen gewissen Schutz vor stressigen Einflüssen von außen zu haben, fühle ich mich mittlerweile jedoch eher unangenehm be-schwert, wenn ich fettreich esse. Offenbar brauche ich diese Art von Erdung inzwischen nicht mehr so … ob das nun eher ein körperlicher oder ein mentaler Fortschritt ist, oder inwiefern dies vielleicht mit meiner veränderten Lebenssituation in viel entspannterer Umgebung zu tun hat … auch das weiss ich nicht. In jedem Fall zeigt es jedoch: es mag eine einzige artgerechte Ernährung für uns alle geben. Wie genau deine (vorzugsweise rohe) Ernährung auf dem Weg dorthin und durch unsere zumeist nicht wirklich artgerechte Welt gestaltet sein muss, um für körperliches und seelisches Wohlbefinden zu sorgen und den Weg voller Vergnügen und Zufriedenheit zu gehen – das findest du nur selber heraus. Jeden Tag aufs Neue.

Gestern habe ich mich z. B. hiermit wohlgefühlt: Bananen. Mais. Datteln. Zucchini. Alles unterwegs, mit viel Sonne dazu 🙂

Was tut dir heute gut?

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Wenn Rohkost nicht gelingt

Dass für mich die Rohkost das Optimum der Ernährungsmöglichkeiten darstellt, brauche ich wohl nicht extra betonen. Eine individuell, mit Achtsamkeit & Gefühl für die eigenen körperlichen & mentalen Bedürfnisse, gestaltete Rohkost.

Immer mal wieder höre ich dennoch von Menschen, denen eine befriedigende Rohkosternährung nicht gelingt. Oder die gar gesundheitliche Probleme durch die Rohkost bekommen. Kann also eine rohköstliche Ernährung, die doch so heilend, energetisierend, wohltuend ist, auch schaden?

Selbstverständlich nicht die Rohkost an sich – es ist nichts Gefährliches an Früchten & Gemüse. Wohl aber das unreflektierte Befolgen von Ratschlägen aus Büchern oder aus dem Internet – häufig einzelne, unvollständige, aus dem Zusammenhang gerissene Tipps. Wer versucht, die Rohkost allein nach der Philosophie „Iss alles, was roh ist & nichts, was nicht roh ist“ zu praktizieren oder blind den Diät-Anleitungen, die auf den individuellen Erfahrungen einer anderen Person basieren, zu folgen, ohne auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu achen, der wird vermutlich über kurz oder lang Probleme bekommen.