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Goldene Milch. Kurkuma Latte. Roh, vegan & ketogen.

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Der Herbstklassiker für alle, die auch nur ansatzweise Ayurveda-inspiriert sind. Oder einfach gerne etwas mit Kurkuma und anderen Gewürzen machen. Voller herrlicher Gewürze, die nicht nur wärmen, sondern auch helfen, Vata ins Gleichgewicht zu bringen. Die Hauptzutat ist das bereits erwähnte Kurkuma, dem außerdem noch etliche andere heilungsfördernde Wirkungen nachgesagt werden.

Eine roh-vegane Variante der Goldenen Milch gibt es bei mir natürlich schon lange. Passend zu meiner derzeitigen ketogenen Ernährung habe ich dieses Jahr nun ein rohes, veganes und KH-armes Rezept entwickelt. Ganz einfach, und himmlisch lecker!

Diese Zutaten brauchst du für die Goldene Milch:

Grün goldene Milch

Goldene Milch. Oder: Durch den Herbst balancieren

Es ist Herbst. Die Bäume tragen ihre buntesten Blätter … und lassen sie eins nach dem anderen los. Sie wissen, dass sie nur wachsen können, wenn sie sich ausruhen.

Alljährlich im Herbst finde ich zurück zum Ayurveda, zu Gewürzen – und zur köstlichen Goldenen Milch, Kurkuma-Milch. Rezepte dafür gibt es viele, vegane, nicht-vegane – ich verrate dir hier heute meines. Roh & vegan. Doch zuvor – ein paar Gedanken zum Herbst, und warum gerade diese Jahreszeit so stark an meinem (& vielleicht auch an deinem) Gleichgewicht ruckelt.

Während die westliche Medizin den Wechsel der Jahreszeiten weitgehend ignoriert und höchstens im Herbst alljährlich zur Grippeimpfung aufruft, wissen die östlichen Heilkundigen, sowohl in der Traditionellen Chinesischen Medizin als auch im Ayurveda (der traditionellen indischen Medizin), dass wir beim Übergang von einer Jahreszeit zur nächsten besonders auf uns, auf unseren Körper, achten müssen.

In der 5-Elemente-Lehre der TCM wird jeder Jahreszeit eines der Elemente zugeordnet: Holz für den Frühling, Feuer für den Sommer, Metall für den Herbst und Wasser für den Winter. In den Übergangszeiten zwischen den Jahreszeiten soll die Nahrung – die in der TCM ebenso wie im Ayurveda und auch bei Hippokrates wesentliches Element der Heilung bzw. Gesunderhaltung ist – schwerpunktmäßig aus Nahrungsmitteln bestehen, die dem 5. Element, der Erde, zugeordnet sind sowie thermisch neutral bis warm wirken. Eben besonders erdend, beruhigend, nährend. (Eine Tabelle mit der Zuordnung vieler Nahrungsmittel zu den fünf Elementen der TCM wie auch weitere Informationen zu dieser Ernährungsform (auch) im Rahmen einer Rohkosternährung findest du hier.)

Im Ayurveda (dem „Wissen vom Leben“) hat alles ein Dosha. Vata, Pitta oder Kapha. So entspricht die Konstitution jedes Menschen schwerpunktmäßig einem oder einer Kombination mehrerer Doshas. Auch Jahreszeiten, Tageszeiten, Lebensphasen werden den Doshas zugeordnet. Im Herbst und Winter dominiert das Vata-Dosha. Mit seinen Elementen Luft und Raum bringt es Wind, Bewegung, Trockenheit und Abkühlung. Und das bringt eben Vata leicht aus dem Gleichgewicht. Das kann dich auch betreffen, wenn dein vorherrschendes Dosha Pitta oder Kapha ist; am anfälligsten jedoch sind Menschen mit Vata-Konstitution. Typische Anzeichen für ein Vata-Ungleichgewicht können z. B. sein

  • trockene Haut, kalte Hände & Füße, unregelmäßige Verdauung
  • kreisende Gedanken, Schlafstörungen, Ängste, innere Unruhe

Einiges davon kenne ich bei mir, in unterschiedlicher Ausprägung, und nicht nur im beginnenden Herbst. 😉 Als Vata gehört die Suche nach meinem Gleichgewicht, in jeder Hinsicht, zu meinen Lebensaufgaben. Dem Wind und der Kühle des Herbstes, wie auch anderem, was mich aus dem Gleichgewicht bringt, begegne ich vorzugsweise mit Wärme, Ruhe, Feuchtigkeit. Heisse Duschen stehen auf meiner Erste-Hilfe-Liste zur Krisenbewältigung ziemlich weit oben ;).

Wärme und Feuchtigkeit – auf die Ernährung bezogen bedeutet das: süße, saure und salzige Speisen. Die wärmen und befeuchten. Nichts Abkühlendes (wie Eis, Tomaten, Melonen). Die Verwendung von wärmenden Gewürzen und Kräutern wie Ingwer, Knoblauch, Basilikum. Etwas mehr Fett, mehr Zubereitungen als im Sommer.

Du musst nun kein*e Expert*e*in für ayurvedische oder chinesische Heilmethoden werden. Lass dich gern von ihnen inspirieren – du wirst vermutlich in der nächsten Zeit hier im Blog öfter mal Rezeptideen für entsprechende Zubereitungen finden – doch das worauf es ankommt, ist, wie zu jeder Zeit des Jahres und jede Situation im Leben: Achtsamkeit. Aufmerksamkeit. Für dich, für deinen Körper und seine Signale. Achte auf deine Bedürfnisse & sorge für dich. Neben der sorgsamen Auswahl deiner Ernährung gehören dazu auch ausreichende Ruhephasen, Stressreduzierung, Bewegung und frische Luft, Wärme, liebevolle menschliche Kontakte. Eine ganz besondere Form der Berührung, für mich besonders wohltuend und ausgleichend, sind Massagen. Mit viel warmem Öl. Besonders schön, wenn dich jemand massiert, doch auch Selbstmassagen tun schon sehr gut.

Natürlich musst du nicht auf irgendwelche Krisen, Jahreszeitenwechsel oder das Auftreten von Gleichgewichtsstörungen warten! Ein liebevoller und achtsamer Umgang mit dir selbst ist kein Luxus, sondern Grundlage für dein Wohlbefinden, für deine Gesundheit. Um zu heilen, auf jeder Ebene, und um dich gesund zu erhalten!

Ein bekanntes Getränk aus dem Ayurveda ist die schon eingangs erwähnte Goldene Milch, auch als Kurkuma-Milch oder Kurkuma Latte bekannt. Im Original weder roh noch vegan, doch ich habe mir meine eigene Variante davon kreiert. Und genieße sie momentan fast täglich zum Frühstück. Manchmal golden, manchmal auch gold-grün. Beide wirken wärmend, nährend, befeuchtend & harmonisierend auf mich – und schmecken unglaublich lecker. 🙂

Neben der wohltuenden Wirkung der Gewürze zeichnen sich diese flüssigen Mahlzeiten durch ihren hohen Wassergehalt aus. Unsere Körper bestehen zu bis zu 70% aus Wasser; daher ist es wichtig, uns immer gut mit Wasser zu versorgen. Viele Beschwerden (Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme usw) sind schlicht auf Dehydration zurückzuführen und lassen sich durch das Trinken von 1-2 Gläsern Wasser sofort lindern.

Rezepte für goldene und die grün-goldene Milch

Roh-vegane goldene Milch

– Leicht, süß, wärmend, befeuchtend, erdend. Mit reichlich Kurkuma darin, dem ja alle möglichen Heilwirkungen nachgesagt werden.

Du brauchst dafür:
– 1/2 Glas Chufa-Milch*
– 1 reife Banane
– 1/2 TL Kurkuma-Pulver
– 1/4 TL Ingwer-Pulver
– 1/4 TL Ceylon-Zimt
– je 1 Prise Kardamom, Muskat
– 1 winzige Prise schwarzer Pfeffer

Gib alle Zutaten in deinen Mixer (ich verwende diesen) und vermixe sie ca. 30 Sekunden auf höchster Stufe.

*Chufa-Milch kannst du ganz einfach selbst zubereiten, aus eingeweichten Chufas (Erdmandeln – du bekommst sie hier) und Wasser. Verwende ca. dreimal soviel Wasser wie Chufas. In einem starken Mixer vermixen, abseihen, fertig.
Statt Chufa-Milch kannst du nach Geschmack auch jede andere Nuss- oder Samenmilch deiner Wahl verwenden.

Grün-goldene Milch

– noch leichter, fettfrei, reich an Mineralien, wärmend, sättigend, befeuchtend, erdend.

Du brauchst dafür:
– 1 Banane
– 1-2 HV Giersch
– 1-2 HV Feldsalat
– 1 EL getrocknete oder 1 HV frische Steviablätter (Kauf ich hier)
– 1 Tasse Wasser
– 1/2 TL Kurkuma-Pulver
– 1/4 TL Ingwer-Pulver
– 1/4 TL Ceylon-Zimt
– je 1 Prise Kardamom und Muskat
– 1 winzige Prise schwarzer Pfeffer

Gib alle Zutaten in deinen Mixer und vermixe sie ca. 30 Sekunden auf höchster Stufe.

Während ich grüne Smoothie, die aus großen Mengen an Grünzeug und viel Obst bestehen, nie gut vertragen habe (ich hab davon immer Blähungen und einen entsprechend geblähten Bauch bekommen), funktioniert dieser Smoothie mit viel Grün, viel Wasser, wenig Obst und den Gewürzen darin sehr gut für mich.

Alle verwendeten Gewürze gleichen Vata aus. Einige, wie Pfeffer und Muskat, bringen Pitta aus dem Gleichgewicht. In sehr kleinen Mengen kannst du sie aber auch als Pitta schon verwenden. Experimentiere eventuell je nach deiner Konstitution mit der Gewürzkombination herum und lass ggfs für dich zu warme Gewürze weg.

Ich verwende am Liebsten die Gewürze von Sonnentor, die durchweg sehr schonend verarbeitet und überwiegend unter 40° C getrocknet werden. Nebenbei liebe ich die farbenfrohen Verpackungen. 🙂
Wenn du es dir einfacher machen willst: Es gibt von Sonnentor auch eine fertige Gewürzmischung für Kurkuma Latte, die die hier genannten Gewürze und zusätzlich Safran beinhaltet.

Golden Milk ... aus frischer Kokosnuss und Kurkuma

Kurkuma

Frisches Kurkuma
Frisches Kurkuma

Als ein besonders hervorstechendes Heil- und Nahrungsmittel gilt Kurkuma. Heilmittel ist hier nicht im Sinne der modernen Sichtweise von „ich esse irgendwas und nehme dann ein Mittelchen gegen auftretende Gesundheitsprobleme“. Sondern in dem Sinn, dass deine Nahrung dein Heilmittel bzw. deine Heilmittel deine Nahrung sein sollen. Anders ausgedrückt: ernähre dich ausschließlich von dem, was dir gut tut und dich gesund erhält bzw. macht.

Das beinhaltet ein riesiges Sortiment frischer pflanzlicher Nahrung: Blätter, Früchte, Wurzeln, Blüten usw.. Manche davon werden im Allgemeinen ganz gegessen, andere, wie das Kurkuma, eher als Gewürz dosiert, also in kleinen Mengen genossen.

Dass ich von all den sogenannten „Wundermitteln“ nichts halte, sondern für eine ausgeglichene, natürliche Ernährung bin, weisst du schon. Dennoch finde ich es interessant, ab und an am Beispiel konkreter Nahrungsmittel aufzuzeigen, dass alles was wir brauchen, in der pflanzlichen Nahrung, die die Erde für uns bereithält, enthalten ist. Heute also mal am Beispiel von Kurkuma – welches ich übrigens sehr lecker finde.

Kurkuma, auch Gelbwurz oder Gelber Ingwer genannt, wird bereits in den alten Schriften der indischen Veden erwähnt, die belegen, dass es bereits vor 5000 Jahren als Heilmittel verwendet wurde. Kurkuma war und ist in Indien traditionell eines der wichtigsten Gewürze und galt in früheren Zeiten sogar als heilig. Im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst spielt Kurkuma nach wie vor eine wichtige Rolle. Es gilt als Heilmittel für nahezu alle Volkskrankheiten und wird außerdem bei Nervenschwäche, mentalen Problemen, als natürliches Schönheitsmittel, als Aphrodisiakum, bei Kreislaufproblemen etc. eingesetzt.

Die Erkenntnisse der modernen westlichen Medizin bestätigen dies. Curcumin, der Hauptwirkstoff in den Kurkuma-Rhizomen, wird hierzulande isoliert und in Form von Pillen angeboten. Da dies isolierte Curcumin jedoch, anders als die vollständige Knolle, in der der Wirkstoff im vollständigen Bioverband mit den übrigen enthaltenen Stoffen vorliegt, diverse Nebenwirkungen mit sich bringt, empfiehlt es sich eher, frisches oder getrocknetes vollständiges Kurkuma im Speiseplan unterzubringen. Verwende Kurkuma in kleinen Mengen, denn es hat einen recht intensiven Geschmack. Kurkuma passt sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Speisen. Falls du es mit anderen Gewürzen kombinieren willst, kommen dafür z. B. Ingwer, Anis, Koriander und Curry-Mischungen in Frage.

Z. B. kannst du dir köstliche Goldene „Milch-„Getränke auf Basis von Früchten oder Nüssen damit zubereiten.

Golden Milk ... aus frischer Kokosnuss und Kurkuma
Golden Milk … aus frischer Kokosnuss und Kurkuma


Auch lecker schmeckt die Mischung als Creme – wie hier als „Goldenes Joghurt“

Kokos-Kurkuma-Joghurt
Kokos-Kurkuma-Joghurt


Rezept für die Goldene Kokosmilch

Du brauchst dafür:

  • 1/4 einer reifen Kokosnuss
  • frisches Kurkuma und frischen Ingwer
  • 2 Tassen Wasser
  • evtl. ein Süßmittel deiner Wahl, wie z. B. 5 Datteln Deglet oder 1 TL Carobpulver

Gib die Stücke der Kokosnuss sowie den Ingwer und das Kurkuma in den laufenden Vitamix, um alles zu zerraspeln. Füge Wasser und Süßungsmittel hinzu und vermixe alles auf höchster Stufe etwa eine Minute lang. Gib die Mischung durch ein Sieb und genieße die Milch als Getränk; den ausgesiebten Trester als „Joghurt“.

Wer es fruchtiger & fettärmer liebt, bereitet sich eine Goldene Milch ganz schlicht aus Bananen und Kurkuma:

Kurkuma-Bananen-Milch
Kurkuma-Bananen-Milch


Zu dem, was Kurkuma lt. medizinischen Erkenntnissen so alles „kann“, gehört z. B.

  • es wirkt entzündungshemmend
  • es beugt Knochenschwund vor und stoppt ihn sogar
  • es ist einer der wirkungsvollsten Fatburner der Natur.
  • es reduziert freie Radikale und ist somit ein natürliches Antioxidanz
  • es stimuliert die Produktion von Magensäften und fördert damit eine gesunde Verdauung
  • es unterstützt das Immunsystem extrem effektiv, indem es die Bildung all der Zellen fördert, die zur Immunabwehr und zum Abbau krankhaft veränderter Zellen notwendig sind.
  • es kann die Stimmungslage verbessern und somit auch bei der Behandlung von Depressionen helfen.
  • es ist krebshemmend
  • es wirkt verjüngend, indem es den Neuaufbau des Bindegewebes stimuliert.

Kurkuma wirkt stark färbend, also Vorsicht bei der Verarbeitung – Flecken lassen sich kaum wieder entfernen. Trotz dieser Wirkung eignet sich Kurkuma-Pulver allerdings hervorragend zur Zahnreinigung und macht deine Zähne langfristig nicht etwa gelb sondern weisser! (Die Zahnbürste allerdings wird gelb verfärbt 😉 )