Der Traum: Bei Hunger einfach reife Früchte vom Baum oder Busch pflücken und essen.
Meine und wahrscheinlich auch deine Realität sieht (noch) anders aus: ich kaufe mein Essen, üblicherweise für mehrere Tage auf Vorrat, auf dem Markt oder im Laden. Meistens sind die Früchte dann noch nicht ess-reif und brauchen einige Zeit zum Nachreifen. Bei Vorratskäufen (mangels Möglichkeit, täglich frisch einzukaufen oder auch, weil Großeinkäufe meist günstiger sind) ist es auch sinnvoll, Früchte in unterschiedlichen Reifegraden mitzunehmen, damit sie sich einige Tage lang halten. Wichtig um immer ausreichend – aber möglichst nicht zu viel – frische Nahrung, insbesondere Früchte, im Haus zu haben, ist ein bisschen Planung beim Einkaufen und etwas Wissen über die richtige Lagerung der Nahrungsmittel.
Hier sind mal ein paar Tipps von mir für die sinnvolle Lagerung und Nachreifung von Früchten:
- Zunächst einmal: es reifen nicht alle Früchte nach! Und bei den Sorten, die es tun, klappt das auch nur, wenn sie nicht zu früh geerntet wurden. Achte also darauf, keine knallgrünen Papayas oder Bananen zu kaufen. Zu den Früchten, die nachreifen, gehören u. a. Birnen, Bananen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Cherimoyas, Kakis, Papayas, Mangos, Avocados und Kiwis. Kaum oder gar nicht reifen meiner Erfahrung nach u. a. Kirschen, Mispeln, Paprika und Trauben nach.
- Lagere Früchte NICHT im Kühlschrank! Die meisten Früchte verlieren ihr Aroma bei zu kühler Lagerung. Zum Nachreifen ist es den meisten Früchten im Kühlschrank deutlich zu kalt. Bananen, die unter 7°C gelagert werden, werden unansehnlich grau. Ausnahmen bestätigen die Regel: Sehr reife Früchte, die dir sonst verderben, bewahrst du natürlich besser im Kühlschrank auf. Optimal ist ein Kühlschrank, bei dem du die Temperatur einstellen kannst. Eine günstige Temperatur zur Lagerung von reifen Früchten liegt bei etwa 12°C. Und: es gibt einige Fruchtsorten, die tatsächlich zum Nachreifen besser im Kühlschrank aufgehoben sind. Dazu gehören Cherimoyas und Kakis. Aber auch diese bitte nicht in die kältesten Zonen des Kühlschranks legen!
- Tropische Früchte brauchen ein warmes & feuchtes Klima um nachzureifen. Das kannst du erzeugen, indem du sie in Plastikdosen oder -tüten verpackst und an einen warmen Platz legst. Das funktioniert recht gut mit Durian, Safus, Sapoten, Sapotillen, …
- Auch Avocados haben es gern warm, allerdings brauchen sie nicht soviel Feuchtigkeit. Wickle sie dick in Zeitungspapier ein und/oder lagere sie zusammen mit einem Apfel.
- Lagere unreife Früchte zusammen mit reifen! Viele reife Früchte strömen Ethanol aus; ein Gas, das auch bei den noch nicht so reifen Früchten die Reifung beschleunigt. Lagere z. B. deine Bananen in Schichten: die unreifen unten, die reifsten ganz oben. Schau alle 1-2 Tage nach & schichte ggfs. um, damit dir nicht versehentlich Früchte verderben.
- Ein guter Aufbewahrungsort für Äpfel ist ein trockener Keller. Dort ist es dunkel, kühl und lichtgeschützt; so lassen sich Äpfel wochenlang lagern. Nach einiger Zeit schrumpeln sie ein bisschen ein, aber das schadet nichts; sie schmecken dann noch intensiver.
- Beeren reifen nicht nach und halten sich nicht lange. Bring davon sinnvollerweise nur so viele nach Hause, wie du innerhalb weniger Tage essen kannst.
- Grünzeug und Gemüsefrüchte sind im Kühlschrank am besten aufgehoben. Auch hier gilt jedoch: es sollte nicht zu kalt sein! Zucchini, Salate und Co vertragen wie auch die wasserreichen süßen Früchte keine frostigen Temperaturen. Alle grünen Blätter (Salate, Wildkräuter, Spinat etc.) halten sich am Besten, wenn sie luftig in einem verschlossenen Glas, Plastiktüte oder -dose gelagert werden. Gemüse wie Möhren oder Brokkoli jedoch halten sich gut gekühlt besser. Tomaten hingegen gehören gar nicht in den Kühlschrank, sie halten sich gut (und reifen auch ein wenig nach) an einem warmen, sonnigen Platz.
Unser letzter Wocheneinkauf sah so aus:
Tomaten hatte ich auch gekauft, die hatten offenbar keine Lust, fotografiert zu werden. 😉