Die optimale Ernährung

Auch wenn wir uns in unserem Lebensstil oft weit von ihr entfernt haben … wir sind natürliche Wesen, genau wie alle anderen Tiere. Unser Körper weiss genau, was er braucht & was nicht. Wenn wir auf ihn hören, seine Signale ernst nehmen, zeigt er uns, was ihm gut tut & was nicht. Was er braucht, ob er genug bekommt, ob ihm etwas fehlt.

Kein Tier käme auf die Idee, seine Nahrung vor dem Verzehr zu wiegen, Kalorien nachzuschlagen oder vor dem Essen zu überlegen, ob denn in den Früchten auch ausreichend Vitamine drin sind & es daher empfehlenswert ist, sie zu essen. Trotzdem ernähren sich Tiere, die frei in ihrem natürlichen Lebensraum leben, absolut ausgewogen – ihr Instinkt zeigt ihnen, was die für sie richtige Nahrung ist & wieviel sie davon brauchen.

Nun gut, wir leben halt nicht in einem „natürlichen Lebensraum“ & sind umgeben von allen möglichen sogenannten Lebensmitteln, die mit Natur & Bedarf absolut nichts zu tun haben. Hier den Kopf zwischenzuschalten & zu erkennen, welche Nahrungsmittel denn zu unserem natürlichen Spektrum gehören, macht daher sicher Sinn. Von da an jedoch sollten wir die Regie wieder an unseren Körper zurückgeben. Statt sie an andere Menschen, medizinische Empfehlungen, wissenschaftliche Erkenntnisse abzugeben.

Ernährungswissenschaftler, Mediziner & andere analysieren & messen unsere Nahrungsmittel & unsere Körper, finden dabei etliche definierbare Bestandteile unserer Nahrung (Vitamine, Mineralstoffe usw) & entwickeln Theorien darüber, wieviel wovon unser Körper genau braucht, um optimal funktionieren zu können. Sicher sind manche dieser Erkenntnisse dem Menschen in seinem naturfernen Leben hilfreich … wie z. B. das Wissen um den Bedarf an Vitamin C, ohne dessen Deckung, also ohne ausreichend frische pflanzliche Nahrung, beispielsweise Seefahrer in früheren Zeiten an Skorbut erkrankt sind.

Ob es jedoch Sinn macht, sich eine „optimale“ Ernährung auf Basis von Laborwerten zusammenzurechnen & sich nur sicher & gut genährt zu fühlen, wenn alle wissenschaftlichen Anforderungen erfüllt sind??? Unsere natürliche Nahrung – Früchte & grüne Blätter – ist soviel mehr als die Summe ihrer messbaren Bestandteile!

Wenn an Empfehlungen, Vorgaben orientieren – an welchen dann? Wer definiert die Werte? Warum unterscheiden sie sich von Land zu Land? Der definierte Bedarf an manchen Vitalstoffen ist gleichzeitig abhängig von dem, was du isst. Als Veganer oder Rohköstler brauchst du von manchem weniger als ein Kochköstler/Fleischesser. Dein eigener Bedarf variiert, je nach Lebenssituation. In stressigen Lebenslagen braucht dein Körper höhere Mengen mancher Vitalstoffe. Je besser dein Körper die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe assimilieren kann, desto weniger davon (sowohl von der Nahrung an sich als auch von den definierten Vitalstoffen) musst du aufnehmen. Je länger du dich natürlich ernährst, umso besser wird diese Fähigkeit deines Körpers – und um so weniger Nahrung braucht er daher im Laufe der Jahre. Diese Beobachtung haben schon viele langjährige RohköstlerInnen gemacht.

Eine optimale Ernährung für jeden Menschen – die lässt sich meiner Meinung nach zwar eingrenzen: ich glaube, sie sollte vegan, roh, so frisch wie möglich, frei von chemischer Behandlung, naturbelassen = unverarbeitet sein. Eher fettarm. Und ungemischt. Alles andere – was genau in welchen Mengen – ist abhängig von so vielen Faktoren, dass jedeR es für sich selbst herausfinden muss. Und es sich je nach Lebenssituation auch immer mal wieder ändern kann.

Unter Berücksichtigung jahrelanger körperlicher, emotionaler & sozialer Prägungen durch eine unnatürliche Ernährungsweise gibt es auf dem Weg zu einer derartigen (natürlichen!) Ernährung viele mögliche Stufen, die meistens schon so viel besser, gesundheitsförderlicher, sind als die vorhergehenden Gewohnheiten, dass sie uns jeweils optimal erscheinen. Und häufig auch die Basis liefern, um uns unsere sich weiterentwickelnden Bedürfnisse hin zu einer noch besseren Ernährung deutlich zu machen. Wer weiss, wohin mein Weg mich noch führt & welche Steigerungen meiner Optimal-Vorstellungen noch kommen mögen 🙂

Vertraue dir selbst!

Vertraue deinem Instinkt!

Jedes natürlich lebende Tier isst seinem Instinkt gemäß; es weiss genau, was aus der breiten Palette der ihn umgebenden Natur die richtige Nahrung für es ist. Bei uns Menschen ist dieser Instinkt ebenfalls vorhanden – allerdings meist tief vergraben …

Warum mono?

Monomahlzeiten, das sind Mahlzeiten aus nur einer „Zutat“. Eine Sorte Frucht, optimalerweise, oder kannst du dir eine vollständige, sättigende, befriedigende Mahlzeit nur aus Kernen vorstellen? Eine Mono-Fruchtmahlzeit ist eine extrem angenehme Erfahrung: total unkompliziert & angenehm sättigend. Sie stimuliert nicht so zum Überessen wie gemischte Mahlzeiten. Außerdem ist sie leicht verdaulich – Früchte sind das ohnehin, & am besten kann unser Körper verwerten, wenn er es nur mit einer Sorte zu tun hat. Du fühlst dich nach dem Essen nicht voll & müde sondern satt, energiegeladen & mental im Gleichgewicht.

Noch phantastischer als mehrere verschiedene Mono-Mahlzeiten pro Tag sind ganze Mono-Tage, einer, mehrere, vielleicht sogar eine ganze Woche oder mehrere … Fruit Island, Früchte-Insel, so wird dieses „Experiment“ genannt. Die sogenannten „Bataten-Esser“ ernährten sich gar ausschließlich von Bataten, Süßkartoffeln – ihr Leben lang. Unter den Frutariern gibt es etliche, die immerhin schon wochenlang von Orangen gelebt haben, oder von Bananen. Ich habe vor einiger Zeit eine Woche lang nur Papaya gegessen, und im Anschluss einige Tage lang nur Bananen.

Vielleicht erscheint dir das zunächst merkwürdig. Oder langweilig. Oder du befürchtest, nicht satt oder nicht zufrieden zu werden. Probier es aus – vielleicht erstmal mit einzelnen Mahlzeiten! Für mich fühlt sich diese Art zu essen mittlerweile so gut an, dass ich immer seltener gemischte Mahlzeiten essen mag, weil ich mich danach einfach weniger wohl fühle.

Emotionales Essen

Comfort food, Trostessen – schweres, schwerdauliches Essen. Ein weitverbreiteter Versuch des Umgangs mit schmerzhaften Gefühlen. Uns mit Essen trösten, oder besser: unsere Gefühle mit Essen betäuben – wieso funktioniert das eigentlich?

Wieso wenig Fett?

Vorgestern abend habe ich zum ersten Mal seit einer Woche wieder Fettfrüchte gegessen. Avocado, um genau zu sein. Spätestens seit dem Tracking bei Chron-O-Meter wissen wir ja nun, dass auch in anderen Früchten und in grünen Blättern Fette enthalten sind. Explizite Fettfrüchte wie Avocados, Kokosnüsse, Nüsse/Kerne, die überwiegend Fett liefern & nur wenig Kohlehydrate, esse ich jedoch normalerweise eher wenig … & in letzter Zeit habe ich immer seltener Appetit darauf. Nun also mal wieder – erst gab’s Spinat (köstlich, einen dicken Bund!), danach Avocado. Bio, reif, lecker war sie … und zwei Stunden nach dem Essen der Avocado erblühte plötzlich ein Pickel an meinem Kinn. Hab ich sonst nicht. Hm. 🙁

Abgesehen vom (fehlenden) Appetit gibt es übrigens eine ganze Reihe von Gründen, besser wenig Fett zu essen:

  • Immer wenn hochfetthaltige Nahrung aufgenommen wird, müssen die Nebennieren mehr Adrenalin produzieren, denn übermäßig viel Fett behindert den Transport & die Bereitstellung des Zuckers zu den Zellen. Wenn unsere Nebennieren ständig durch die hohe Fettaufnahme belastet werden, ohne Zeit, sich zu erholen, werden auch sie „müde“ – das Ergebnis: dauernde Müdigkeit, Diabetes, Über- oder Unterzuckerung.
  • Das Fett, das du isst, ist das Fett, das du mit dir herumträgst! Unser Körper zieht es vor, Kalorien aus Fett zu speichern & die Energie aus Kohlehydraten als „Treibstoff“ zu nutzen.
  • Viel Fett in der Ernährung fördert die übermäßige Vermehrung von Candida & daraus resultierende gesundheitliche Probleme.
  • Übermäßig viel Fett im Blut kann zu Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße führen: Arteriosklerose. Bluthochdruck, Aneurismen, Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall hängen alle mit übermäßig viel Fett in der Ernährung zusammen!
  • Zuviel Fett im Blut vermindert die Fähigkeit der roten Blutkörperchen zum Sauerstofftransport & erhöht somit das Krebsrisiko. Ein niedriger Blutsauerstoffspiegel beeinträchtigt darüberhinaus alle Zellfunktionen, einschließlich der Funktionen der Muskel- und Gehirnzellen.

Zu wenig oder zu viel?

Roh-vegane Kost ist wunderbar geeignet, dich mit allen Nährstoffen, die dein Körper braucht zu versorgen! Dennoch taucht da immer wieder die Sorge vor Nährstoffmängeln auf. Sei es Protein, Calcium, B12, Omega 3 … es gibt so viele widersprüchliche Informationen dazu, nicht wenige davon motiviert vom materiellen Interesse des Informierenden, der NEMs, Fisch, Superfoods oder was auch immer verkaufen möchte.

Zu Protein und Calcium habe ich hier schon viel geschrieben. Warum ein B12-Mangel durch eine rohe vegane Ernährung absolut nicht zu befürchten ist, kannst du in dem hier zitierten Artikel nachlesen. Und hier, was es mit Omega 3 und überhaupt den essentiellen Fettsäuren auf sich hat.

Mit roh-veganer Ernährung bist du also bestens versorgt! Warum gibt es dennoch immer wieder mal Fälle von Mangelzuständen? Und wie lässt sich einem Mangel, sollte er tatsächlich auftreten, am besten entgegenwirken?

Der medizinische Ansatz ist klar: du hast einen (z. B.) B12-Wert unterhalb des schulmedizinisch definierten Rahmens? Supplementieren! Egal, ob dieser Wert tatsächlich ein Problem darstellt, du also unter irgendwelchen Befindlichkeitsstörungen leidest.

Der natürliche Ansatz beim Auftreten welcher Störungen auch immer sieht anders aus. Es geht nicht darum, irgendwelche Symptome zu behandeln. Es gibt einen natürlichen Zustand und der heisst Gesundheit! Um diese Gesundheit zu erhalten ist genau dasselbe nötig wie um sie im Krankheitsfall wiederzuerlangen. Es gibt Bedingungen, Substanzen, Einflüsse, die im richtigen Maße gut für dich sind & deine Gesundheit erhalten. Das richtige Maß kann hierbei variieren – manchmal brauchst du mehr Schlaf, manchmal weniger, aber du brauchst immer Schlaf. Ebenso natürliche, naturbelassene Nahrung, Sonne, Freude, Bewegung, menschliche Nähe, Austausch usw. Wenn irgendetwas an deinem Befinden nicht stimmt, sind diese Bedingungen nicht richtig erfüllt.

Um wieder zu der Frage des Umgangs mit einem Mangel zurückzukommen: Dr. Graham hat es in einem Interview mal mit diesem Bild beschrieben: stell dir einen Eimer vor, da ist ein Loch drin & deshalb kein Wasser. Die Schulmedizin sagt: Wasser nachfüllen! Die Natur sagt: Loch schließen!

Ich glaube, dass die Ursache eines „Mangels“ eher in einer Überlastung zu sehen ist, ein Mangel also nicht durch ein Zuwenig sondern ein Zuviel zustande kommt. Zuviel Stress, zu viele Umweltbelastungen (Kleidung, Körperpflege, Wohngifte, Abgase, Pestizide, Strahlung usw.). Beim Essen: zu viel und/oder das „Falsche“. Beides durchaus auch möglich mit roh-veganer Ernährung: ungünstige Kombinationen oder ein Übermaß an überzüchteten Früchten ohne Ausgleich durch Wildkräuter. All das kann den Körper so sehr belasten, dass er in ein Ungleichgewicht oder gar einen Mangelzustand gerät. Die Lösung hiesse in diesem Fall also nicht, noch mehr (wovon auch immer) zuzuführen. Sondern im Gegenteil: zu entlasten, sich Ruhe zu gönnen, zu fasten.

Im eben schon erwähnten Interview berichtet Dr. Graham von Menschen, die ihren B12 Mangel mit Fasten behandelt haben – und 3-4 Wochen später einen super B12 Wert hatten! B12 wird von Bakterien produziert (nicht von irgendwelchen Tieren), und es ist überall – in der Luft, auf deinen Schleimhäuten: jedesmal wenn du deinen Speichel schluckst, schluckst du B12! Es ist kein Problem der Aufnahme, sondern der Verwertung. Gib deinem Körper die Chance, seine Nahrung optimal zu verwerten statt ihm beständig zuviel zuzumuten.

Sonntagssüße Rohkost – Genuss ohne Reue

Weil ich ein bei Jules gefundenes Rezept ausprobieren wollte, haben wir uns den heutigen Sonntag mit dieser umwerfend leckeren Bananen-Apfel-Dattel-Torte versüßt. Nicht mono, mein Lieblingsweg zur Zeit, aber nur drei Zutaten. Und absolut fettfrei!

Bananen-Apfel-Dattel-Torte
BAD - Pie : High Carb, No Fat

Bananen-Apfel-Dattel-Torte – das Rezept:

Für zwei Portionen, von denen mich meine für 5 Stunden satt gemacht hat & meinen Zuckerbedarf für den Rest des Tages erfüllt hat.

Du brauchst: 3-6 Bananen (je nach Größe), 1 Apfel, 20 Deglet Datteln (ich hatte sie über Nacht eingeweicht, weil wir nur sehr trockene da hatten. Mit Frischen, Saftigen sollte es aber auch ohne Einweichen funktionieren.)

Datteln (ggfs mit ein paar EL des Einweichwassers) mit einer halben Banane zu einer dicken Creme pürieren. Bananen quer halbieren & dann der Länge nach in schmale Scheiben schneiden. Apfel mit einem Sparschäler oder ähnlichem in hauchdünne Scheiben schneiden (je nach Apfelsorte möchtest du die Scheiben vielleicht mit Zitronen- oder Orangensaft vor dem zu schnellen Bräunen schützen). Alles zu Tortenstücken aufschichten: zuerst ein paar Bananenscheiben, darauf Apfel, darüber Creme, wieder Banane, Apfel, … Mit einer Dattelcremeschicht abschließen. Meine Torten hatten 3 Etagen & ich habe sie noch mit ausgestochenen Bananensternen verziert. Sofort essen!

Was es sonst noch gab heute: am Morgen Orangen, am Abend 3 Tomaten & einen Kopf Salat mit 1 großen HV Spaghettialgen.

Was du isst, verändert die Welt!

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, welchen Einfluss deine Nahrungsauswahl auf die Mitwelt hat? Vegane Rohkost, Früchte, zu essen, ist nicht nur besser für dein Karma & dein Gewissen, sondern hat auch ganz reale positive Konsequenzen für den Erhalt unserer Welt. Genau wie alles, was auf deinem Teller landet, nicht nur eine Bedeutung für dich & deine Gesundheit sondern vor allem auch für die Gesundheit unseres Planeten & damit aller seiner Lebewesen hat.

Du weisst, dass du Rohköstler bist, wenn …

… sich deine Mikrowelle in einen Sprossen- & Kräutergarten verwandelt hat

… du dich nicht erinnern kannst, wann du zuletzt auf der „anderen Seite“ des Lebensmittelladens warst

… du die Zeit seit deiner letzten Erkrankung in Dekaden angibst.

… du öfter über Verdauung als über Sex nachdenkst

… du dein eigenes Körpergewicht in weniger als einem Monat konsumierst

… du 5€ für einen fairen Preis für einen 40g-Schokoriegel hälst

… du zuversichtlich bist, auf Gilligan’s Island (amerikanische Sitcom aus den 60ern) überleben zu können – und weisst, dass du eine bessere Kokosnuss-Creme-Torte machen kannst als Mary Ann

… deine Ernährung eine Kombination der Ernährungsweise von Bonobos, Kühen und Plankton ist

… du jeden Artikel in der Obst- & Gemüseabteilung identifizieren kannst

… die Kassiererin im Lebensmittelgeschäft die Hälfte der Artikelnummern für deinen Einkauf nachschlagen muss; bei der anderen Hälfte muss sie nachfragen, um sie zu identifizieren

… du über eine Rohkost-Version von Costco (gigantische Warenhauskette in USA) fantasierst

… du Obst & Gemüse in deinem Backofen lagerst

… du Einladungen zum Mittagessen aus logistischen Gründen abgelehnt hast

… dein Blender mehr kostet als dein Auto (& eine längere Garantiezeit hat)

… du Krafttraining beim Obst- & Gemüseeinkauf betreibst

… deine letzte verbliebene Sucht eine Bohne ist

… du nichts von Sex vor der Entgiftung hälst

… du aus dem Inhalt deines Hinterhofs einen Salat machen kannst, selbst wenn du keinen Garten hast

… du weisst, wie Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes geheilt werden können … und dir keiner glaubt

… irgendwas in deiner Küche immer unter Wasser steht

… du den Unterschied zwischen roh und wirklich roh kennst bei Produkten wie Mandeln, Tahini und Agavennektar

… es dich beunruhigt, wenn Leute über wirklich, wirklich roh zu sprechen anfangen

… du bald mal Sungazing ausprobieren willst

… du Koch-Shows als Horror-Sendungen bezeichnest

… dir deine Ernährung hilft, dein Hörvermögen wiederzuerlangen, dass du durch den Gebrauch deines Blenders verloren hast

… du dich selbst als Küchenchef und/oder Coach bezeichnest, obwohl du nicht mal zur Schule gegangen bist

… du weisst, wie Kassandra sich gefühlt hat

… dein erster Name ein Gefühl, ein Adjektiv oder ein Insekt ist

… du deine Kleidung in der Kinderabteilung kaufst

… dein Badezimmer frei von Lesestoff ist

… Veganer dich fragen „Aber woher bekommst du dein Protein?“ (Manche Dinge ändern sich nie).

… du deine potentiellen Verabredungen nach ihrem Vergiftungslevel bewertest

… deine Berufsbezeichnung mit den Worten Roh-, Öko- oder Alternativ- beginnt

… die Berufsbezeichnung deines Heilpraktiker auf -path oder -ist endet.

… deine Cräcker mehr als 3€ pro 100g kosten

… du einen Lichtköstler triffst und fragst „Aber woher bekommst du dein Protein?“

… deine Frühstücks-Smoothies Zutaten aus 6 Kontinenten, 4 Weltmeeren & einem Vulkan enthalten

Original von Steve Pavlina (englisch).

Natürliche Haarpflege

Shampoo wächst nicht auf Bäumen, kein Tier wäscht sich die Haare mit irgendwelchen Mittelchen – & trotzdem haben freilebende felltragende Tiere weder fettiges Haar noch Schuppen, Spliss oder sonst etwas, wogegen angeblich nur Shampoos, Spülungen, Haarkuren etc helfen. Was folgern wir daraus? Genau – brauchen wir alles nicht! Im Gegenteil, es schadet nur. Direkt den Haaren & der Kopfhaut – dazu gleich mehr -, und darüberhinaus dem ganzen Körper, denn bekanntlich nehmen wir über die Haut all die Stoffe, die mit ihr in Berührung kommen, auch in unseren Körper auf. Kennt ihr schon: Schmier dir nichts auf die Haut, was du nicht auch essen würdest! Schon mal die Liste der Inhaltsstoffe auf deinem Shampoo durchgelesen? Wohl bekomm’s! Da sind in der Regel mehrere nachgewiesenermaßen krebserzeugende Stoffe drin. Dazu noch etliches anderes, für dessen Wirkungen es vielleicht noch keine Untersuchungen gibt, das aber definitiv so in der Natur nicht vorkommt. Und ja, das gilt auch für Produkte aus dem Bio-Laden!

Genau wie die Haut im Gesicht & am Körper hat auch die Kopfhaut ein natürliches Gleichgewicht, reguliert sich selbst. Die Haare fetten natürlicherweise nach, soviel wie nötig. Sie brauchen unter normalen Umständen auch keine besondere Reinigung – von Ausnahmesituationen wie dem Zustand nach dem Streichen der Decke oder ähnlichen Arbeiten jetzt mal abgesehen. Schaut euch die Haare von Kindern an: die Tochter z. B. ist 7 Jahre alt & hat ihre Haare noch nie im Leben mit etwas anderem als Wasser gewaschen; selbst das tut sie nur alle paar Monate mal. Dennoch sind ihre langen Haare weder schmutzig noch ungepflegt & müffeln auch nicht. Staub etc. lässt sich problemlos durch Kämmen oder Bürsten entfernen.

Wenn wir Shampoo oder ähnliches verwenden, um die Haare zu waschen, bringen wir das natürliche Gleichgewicht durcheinander. Beispiel: Das Shampoo entzieht Haaren & Kopfhaut Fett – die Kopfhaut produziert verstärkt nach – wer sagt, sie „müsse“ jeden Tag Haare waschen, weil diese sonst sooo fettig seien, sorgt genau damit dafür, dass es immer schlimmer wird.

Die beste Lösung, wer hätte es gedacht 😉 : zurück zur Natur. Entsorge dein Shampoo, Spülung & was immer du noch verwendest. Erspare dir all die Chemie auf deiner Haut. Eine chemiefreie, natürlichere (Zwischen-)Lösung ist Ghassoul-Erde (Tonerde, Wascherde). Ich finde die grobe, stückige Ghassoul-Erde am besten, es gibt aber auch feinere, in Pulverform. Noch lieber mag ich Sidr: die getrockneten & gemahlenen Blätter des Christusdorns. Letztere trocknen die Haare noch weniger aus.

Ein bisschen Geduld während der Umstellungsphase könnte nötig sein, bis Haut & Haare ihr Gleichgewicht wiedergefunden haben. Was übrigens deutlich positiv beeinflusst wird durch eine natürliche Ernährung – denn auch über die Kopfhaut wird gern entgiftet, siehe Schuppen, Milchschorf etc.

Für die Umstellung von Shampoo auf Erde haben meine Haare ziemlich lange gebraucht. Was teilweise sicher auch daran lag, dass ich erst den richtigen Umgang mit der Erde, die richtige Art von Erde etc. finden musste. Die gute Nachricht: innerhalb kürzester Zeit sind meine Naturlocken, von denen ich vorher gar nicht wusste, das ich sie habe, so richtig herausgekommen. Die nicht so gute: mehrere Monate lang waren meine Haare dauerhaft derart verwirrt, dass sie praktisch unkämmbar waren. Weder mit dem breitzinkigsten Lockenkamm noch mit den Fingern bin ich durchgekommen, ohne sie mir büschelweise auszureissen. Glücklicherweise habe ich ohnehin schon immer sehr viele Haare & in dieser Zeit sind sie – ob dank Ernährungs- oder dank Pflegeumstellung, wer weiss – noch üppiger geworden. Crazy sexy Look – naja, wohl mehr crazy 😉 . Das hat sich aber irgendwann wieder gegeben. Damals habe ich meine Haare dann ca. alle 2-3 Tage mit der Erde gewaschen. Da auch die Erde ziemlich stark austrocknend wirkt (sie bindet Fett & Schmutz, also auch das natürliche Kopfhautfett), bin ich nach einer Weile dazu übergegangen, immer seltener mit Erde zu waschen, höchstens noch einmal pro Woche. Zwischendrin nur mit Wasser. Dann bin ich eines Tages über den Blogeintrag zum Thema „Natürliche fettige Haare“ von Alex gestolpert & habe daraufhin ausprobiert, wie es ist ganz ohne Haare waschen. Also ganz ohne Mittelchen, Erde oder sonstwas. Alle paar Tage mal mit Wasser. Das Projekt fand in den wenigen wirklich heißen Wochen des vor-vor-letzten Sommers statt … und nach etwa 2 Wochen fing es an, ein wenig unangenehm zu werden: meine Haare sahen fettig & ungepflegt aus, fühlten sich unfrisch an, verschwitzt, die Kopfhaut wurde schuppig & juckte. In einer Großstadt sammelt sich natürlich auch eine Menge Staub in den Haaren, und meine sind nun mal so lockig, dass ich sie nicht wirklich durchbürsten kann zur Reinigung. Theoretisch sollte diese schwierige Phase nach ein paar Wochen überstanden sein. Ich weiss es nicht wirklich, denn ich habe nach 4 Wochen aufgegeben 🙁 . Die Freundin einer Freundin hat zeitgleich dasselbe Experiment gestartet – und bei ihr war nach etwa 5 oder 6 Wochen die unangenehme Phase überstanden & ihre Haare plötzlich super-schön, gar nicht mehr müffelig oder ungepflegt.

Seit diesem Experiment wasche ich jedoch nur noch alle 2, manchmal auch erst nach 3 Wochen, mit Sidr. Immer dann, wenn es mir nötig erscheint. Also anfängt sich unangenehm anzufühlen (oder so auszusehen). Diese Phasen sind unterschiedlich lang, werden jedoch insgesamt immer länger (ich ahne einen Zusammenhang mit meiner Ernährung, muss ich mal genauer drauf achten). Vielleicht komme ich ja so noch ganz von allen Haarwaschmitteln weg? Das gelegentliche Färben mit purem (zusatzfreiem, tierversuchsfreiem) Henna, alle 3-4 Monate, auf das ich noch nicht verzichten mag, bringt übrigens noch mehr Durcheinander. Danach sind meine Locken für einige Tage verschwunden, mein Haar fast glatt. Was immerhin den Vorteil hat, ausnahmsweise mal nicht total ungekämmt auszusehen 😉