Säuren und Basen

In unserem Körper entstehen ständig saure Stoffwechselprodukte, die neutralisiert werden müssen. Daher ist es wichtig, alkalisch (basisch) wirkende Nahrung zu essen. Denn der pH-Wert unseres Blutes muss immer basisch bleiben, genauer gesagt, bei einem Wert von 7,4 liegen. Schon eine geringe Abweichung kann lebensgefährlich sein. Daher tut der Körper alles, was er kann, um den pH-Wert des Blutes konstant zu halten. (Homöostase nennt man diesen Ausgleichsmechanismus.)

Auch der normale pH-Wert für Gewebe und Flüssigkeiten im Körper ist alkalisch. Ausnahmen davon stellen der Magen, ein Teil des Dickdarms und die Scheide da, wo ein leicht saures Milieu herrschen sollte. Bei einem gesunden Körper befinden sich die Säuren und Basen im Gleichgewicht, d. h., was basisch sein sollte, ist basisch, was sauer sein sollte, ist sauer. Ein Zustand, in dem sich viele Menschen mit einer modernen Ernährungsweise befinden, ist jedoch eine chronische Übersäuerung. D. h., Gewebe und Körperflüssigkeiten, die basisch sein sollten, sind sauer.

Das liegt daran, dass der Körper, um den pH-Wert des Blutes konstant zu halten, alkalische Mineralien braucht. Bekommt er davon nicht ausreichend aus der täglichen Nahrung, holt er sie sich aus anderen Bereichen des Körpers. Mit weitreichenden Folgen: Organe, wie z. B. die Verdauungsorgane, die ein basisches Milieu brauchen, funktionieren nicht mehr richtig, wenn der pH-Wert sinkt. Der Elektrolythaushalt gerät durcheinander, Zellen funktionieren nicht mehr richtig und sterben ab, Toxine und Schlacken werden nicht mehr abtransportiert, weil die Ausscheidungsorgane überlastet sind. Übersäuerung führt so zu einer Vielzahl an Beschwerden und Krankheiten.

Die Lösung: ernähre dich überwiegend basisch! Der Großteil deiner Nahrung sollte basisch sein, also im Stoffwechsel basenbildend wirken. Säurebildende Nahrung sollte nur einen kleinen Teil deiner Nahrung ausmachen bzw. bei einer bestehenden Übersäuerung möglichst gemieden werden.

Rohe pflanzliche Nahrung ist überwiegend basisch. Einige wenige pflanzliche Nahrungsmittel werden ebenfalls sauer verstoffwechselt, Nüsse z. B.. Diese solltest du besser nicht im Übermaß genießen. Insbesondere dann, wenn dein Körper bereits übersäuert ist, empfiehlt es sich hier, eher zurückhaltend sein. Das heisst jedoch nicht, dass du sie komplett aus deiner Ernährung streichen solltest – es handelt sich um sogenannte gute Säurebildner, also gesunde säurenbildende Nahrungsmittel, die im Gegensatz zu z. B. Fertigprodukten, Sojaprodukten, Milchprodukten, Getreide etc. viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.

Deinen pH-Wert kannst du übrigens ganz einfach in deinem Urin messen, da ein Überschuss an Säuren über die Nieren ausgeschieden wird. Teststreifen dafür bekommst du in der Apotheke.

Eine basenreiche Ernährung besteht also aus viel Gemüse und Obst als Grundnahrungsmitteln, viel mineralstoffreichem Grünzeug, Sprossen sowie Nüssen und Samen in Maßen.

Wieviel Abwechslung muss sein?

Was ist besser – abwechslungsreich zu essen oder immer dasselbe; mono oder aus einer kleinen oder großen Auswahl?

Da unterschiedliche Nahrungsmittel unterschiedliche Vitalstoffe enthalten, wird häufig empfohlen, möglichst abwechslungsreich zu essen. Und damit sicherzustellen, dass du ausreichend mit sämtlichen Vitaminen etc. versorgt bist. Aber wieviel Abwechslung ist tatsächlich nötig?

Für eine eher eintönige Ernährungsweise spricht, dass unsere Verdauung am besten funktioniert, wenn sie nur eine Art Nahrung zur Zeit bekommt. Mono-Mahlzeiten sind viel leichter verdaulich als gemischte. Zudem führt meiner Beobachtung nach zuviel Abwechslung, zuviel Mischen, leichter zum Überessen und damit erst recht zu einer Überlastung. Die dann trotz ausreichender Versorgung des Körpers mit allen notwendigen Vitalstoffen dennoch zu einem Mangelzustand führen kann.

Unser Körper ist auf weniger Zufuhr von Vitalstoffen angewiesen als wir gemeinhin glauben. Bekommt er natürliche, naturbelassene, hochqualitative Nahrung, ausreichend, jedoch nicht im Übermaß, kann er eine Menge von den Vitalstoffen, die er braucht, selbst generieren. Ein interessantes Beispiel dafür sind die sogenannten „Batatenessern“; ein Volk, dass sich ausschließlich von Bataten (Süßkartoffeln) ernährt, und in dessen Blut sich dennoch sämtliche Vitalstoffe, einschließlich der, die definitiv in Bataten nicht enthalten sind, finden lassen. Auf der Tatsache, dass unser Körper, wenn wir ihn denn lassen, statt ihn zu überlasten, die benötigten Vitalstoffe selbst generieren kann, basiert auch der Behandlungserfolg von Dr. Douglas Graham, der den B12 Mangel seiner Patienten durch Fasten kuriert hat. Nach einer gewissen Fastenperiode war der zuvor zu niedrige B12-Wert der Teilnehmer ohne äußere Zufuhr des Vitamins wieder auf einen gesunden Wert angestiegen.

Offenbar ist weniger tatsächlich oft mehr!

Was für mich gut funktioniert: Abwechslung über das Jahr, saisonal und dabei so regional wie möglich (ja, ich weiss, im Winter in Deutschland reicht das regionale Angebot nicht wirklich aus) essen. Innerhalb dieses Angebots dann eher „eintönig“ wählen, Mono-Mahlzeiten oder solche aus nur wenigen verschiedenen Sachen, auch gern mal einen oder mehrere Mono-Tage.

Womit fühlst du dich am wohlsten?

Cashews in der Rohkostküche

Vor einigen Tagen las ich einen interessanten Artikel im Rohkost1x1-Blog von Robert: Warum er sich dafür entschieden hat, von jetzt an Hanf statt Cashews zu essen und für seine Rohkostrezepte zu verwenden. Den dort aufgeführten Argumenten kann ich mich komplett anschließen. Auch bei uns gibt es nur sehr selten Cashews – zwar schmecken sie wirklich lecker, doch bekommen sie keiner von uns wirklich gut.

Hier in Kürze die kritischen Punkte bei Cashewkernen:

  • Aufwändige Verarbeitung, miserable Arbeitsbedingungen: Cashewkerne sind von einer harten Schale umgeben und lassen sich nur sehr aufwändig schälen. In der Schale ist ein toxisches, ätzendes Öl enthalten. Die ArbeiterInnen in den Erzeugerländern werden nicht nur schlecht bezahlt sondern arbeiten zudem meist nur mangelhaft vor Verätzungen und anderen Verletzungen geschützt.
  • Rohkostqualität: zum einfacheren Schälen werden die Cashews meist erhitzt. Das Schälen ohne Erhitzung ist deutlich aufwändiger und damit teurer. Daher sind Cashews in Rohkostqualität, erhältlich nur bei speziellen Rohkostversendern, sehr teuer.
  • Wie schon erwähnt, haben wir – und auch viele rohköstliche Freunde & Bekannte – die Erfahrung gemacht, dass Cashews nicht wirklich gut bekömmlich sind. Ob das nun an den Cashews an sich liegt oder daran, dass sie vielleicht doch nicht roh (unerhitzt) waren, kann ich nicht sicher sagen.
  • Natürliche Ernährung: Kerne, die sich nur derart aufwändig knacken lassen, dürften von der Natur eher nicht als Nahrungsmittel für uns vorgesehen sein. Sicher nicht in größeren Mengen als gelegentlich mal einen oder zwei Kerne. Viel eher sollten die Cashew-Äpfel, mit den Kernen zusammenwachsend, uns als Nahrung dienen – die sind allerdings so schlecht transportabel, dass sie in Europa nicht erhältlich sind.

Einen Ersatz für Cashews brauchen wir nicht wirklich – die Palette unserer potentiellen Nahrungsmittel ist wahrhaftig groß genug! Wer jedoch gerne zubereitet, wird die sahnigen Kerne als Zutat für Torten, Käse und so weiter vielleicht vermissen. Ersetzen lassen sie sich durch Mandeln (die allerdings weniger mild schmecken), Pinienkerne (die noch teurer sind) oder, so Roberts/Marlons Vorschlag: Hanfsamen.

Wir knabbern gelegentlich die ungeschälten; für sahnige/cremige/käsige Zubereitungen bieten sich eher die geschälten Hanfsamen an. Wobei die genauso wenig Bestandteil einer natürlichen Ernährung sind – oder kannst du Hanfsamen selber schälen??? Immerhin bieten sie ein paar andere Vorteile:

  • sie sind reich an Omega Fettsäuren
  • sie enthalten alle essentiellen Aminosäuren
  • deutlich günstiger als Cashews
  • deutlich leichter in Rohkostqualität erhältlich
  • Hanf gehört zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen und Grundnahrungsmitteln des Menschen, löst keine Allergien aus und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen

Roberts Vorschlag für Rezepte: Cashews 1 zu 1 durch geschälte Hanfsamen ersetzen. Allerdings hat Hanf einen deutlich stärkeren Eigengeschmack – probier aus, ob du ihn magst, bevor du gleich eine Torte daraus produzierst 😉

Den Artikel im Rohkost1x1 lesen.

Genug Eiweiss? Kein Problem!

Eine immer wiederkehrende Frage an Vegetarier, Veganer und Roh-Veganer ist die nach der ausreichenden Eiweiss-Versorgung. Dabei sollte es sich doch langsam herumgesprochen haben, dass unser Eiweissbedarf bei Weitem nicht so hoch ist, wie es uns die „Tierprodukte“-Industrie gern glauben machen möchte. Und dass eine pflanzliche Ernährung, insbesondere eine rohe Ernährungsweise, hervorragend zur Deckung nicht nur unseres Eiweissbedarfs geeignet ist.

Entgegen der offiziellen Meinung, unser Eiweissbedarf läge bei 8% (d. h., 8% der aufgenommenen Energie sollten aus Proteinen stammen), reichen tatsächlich 2% vollkommen aus! Das ist nämlich der Eiweissgehalt von Muttermilch, der uns als Babys, in der Zeit des schnellsten Wachstums von sowohl Körper als auch Gehirn, perfekt nährt. Niemals wieder später im Leben brauchen wir so viel Eiweiss wie in dieser Lebensphase! 2%, das entspricht dem durchschnittlichen Eiweissgehalt von Orangen und anderen Früchten! Grünblättrige Gemüse, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen haben noch einen deutlich höheren Eiweissgehalt!

Tatsächlich ist bei ausreichender Nahrungsversorgung nicht nur keinerlei Mangel an Proteinen zu befürchten. Im Gegenteil: gesundheitliche Gefahr liegt eher in einer Überversorgung! Denn in Wirklichkeit braucht unser Körper nicht das „fertige“ Protein, sondern die Aminosäuren, aus denen es zusammengesetzt wird. Aufgenommene Proteine werden vom Körper so zunächst in die Aminosäuren zerlegt – um aus diesen dann neue Substanz aufzubauen. Hochproteinhaltige Nahrungsmittel wie Fleisch, aber auch gekeimtes Getreide oder gekeimte Hülsenfrüchte, belasten den Körper und führen so zu Störungen.

In Wirklichkeit gilt also:

Weniger Eiweiss ist besser für die Gesundheit!

Suchst du über die offiziell (aus wirtschaftlichen Interessen) propagierten Informationsquellen hinaus, findest du diese Erkenntnis in zahlreichen älteren und/oder weniger beachteten Forschungsergebnissen. Interessant sind in diesem Zusammenhang z. B. die Ergebnisse der russischen Ärztin Galina Schatalowa (ihr Buch “Wir fressen uns zu Tode stelle ich in meiner „Bibliothek“ kurz vor.)

Naturvölker wie z. B. die Papuas in Neu Guinea sind mit nur 9 bis 24g Roheiweiss (statt der bei uns empfohlenen 0,8 bis 1,2 g pro kg Körpergewicht) gesund, sehr leistungsfähig und zeigen keinerlei Eiweissmangelsymptome.

Der positive Effekt von weniger Eiweiss als in der westlichen Welt üblich und empfohlen lässt sich auch gut an Versuchen mit kalorienreduzierter Ernährung erkennen. Auch hinsichtlich der Kalorien gilt nämlich, dass weniger oft mehr ist! Die Qualität der Nahrung zählt deutlich mehr als die Quantität. Qualität in Bezug auf den Gehalt an Vitalstoffen etc. – d. h., eine sehr einfache, natürliche, pflanzliche Ernährungsweise. In den Zeiten rund um die Weltkriege war die Frage nach einer gesunden Ernährung trotz wenig zur Verfügung stehender Nahrung bedeutsam genug für Forschungen in diese Richtung. Der Arzt Kuratsune testete z. B. in England zusammen mit seiner Frau während 120 Tagen eine rein pflanzliche Rohkost. Sie nahmen dabei durchschnittlich 1080 Kalorien und 29 Gramm Eiweiss pro Tag zu sich. Beide verloren in den ersten zehn Tagen 14 Prozent Gewicht, blieben danach jedoch stabil. Während dieses Experiments arbeiteten beide voll; die Frau stillte sogar einen Säugling währenddessen – problemlos, sie waren beide leistungsfähiger als zuvor!

Der Beispiele für die positiven Effekte einer pflanzlichen, kalorien- und vor allem eiweissarmen Ernährung sind zahlreich. Sicher kein Zufall ist es, dass es dabei fast immer um unerhitzte Eiweisse geht! Einige weitere findest du in diesem Artikel des schweizer Magazins „Blick“.

Übrigens: nicht nur Essen versorgt uns; wir können – indirekt – sogar Luft in Eiweiss verwandeln! Bei geeigneter (natürlicher, unerhitzter, pflanzlicher Nahrung) und daraus resultierender gesunder Bakterienbesiedlung unseres Darms vermehrt sich dort auch das Bakterium Clostirdium perfrigens. Es bindet (einen Teil der täglich eingeatmeten ein bis zwei Liter) Stickstoff und stellt damit für uns nutzbares Eiweiss her.

 

Natürliche Alterserscheinungen?

Ist es „normal“, dass du dich mit zunehmendem Alter immer schlechter bewegen kannst? Dass es hier zwickt und dort schmerzt? Verschleisskrankheiten, so nennen das die Ärzte. Natürliche Alterserscheinungen, ebenso wie Falten, schlaffe Haut, zunehmendes Gewicht, Diabetes & Co. Stop! – bei Letzteren wissen wir doch längst, dass diese Erscheinungen ernährungsbedingt sind. Bedingt durch einen unnatürlichen, nicht unserer Art entsprechenden Lebensstil, mit zu viel Essen, künstlicher bzw. nicht artgerechter und totgekochter Nahrung, zu wenig Bewegung … von Mimi Kirk über Storm Talifero bis Brigitte Rondholz machen uns immer mehr vegane RohköstlerInnen weltweit vor, was mit natürlicher Ernährung und einem aktiven Lebensstil auch jenseits der 60 möglich ist.

Und Verschleiss??? Trotz stetig nachlassender körperlicher Belastung nimmt die Zahl der diagnostizierten Verschleisskrankheiten ständig zu. Irgendwie unlogisch, oder? Unser Körper ist keine Maschine, er besteht nicht aus toter Materie, die durch Gebrauch verschwindet. Genau das Gegenteil gilt: besonders beanspruchte Teile des Körpers werden vom Organismus verstärkt – siehe Muskelaufbau. Technische Körper können verschleissen, biologische nicht. Unsere Zellen erneuern sich permanent – alle paar Stunden, alle paar Wochen. Somit ist unser gesamter Körper bis hin zu den Knochen tatsächlich erst wenige Wochen alt.(*) Faszinierend, oder?

Aufgebaut werden die neuen Zellen aus dem, was dem Körper zur Verfügung steht! Dem, was du isst, trinkst, einatmest. Im wahrsten Sinne des Wortes: du bist, was du isst! Willst du gesunde, starke neue Zellen? Dann gib deinem Körper natürliche, frische, giftfreie Nahrung & Atemluft! Überlaste ihn nicht – weder mit Unmengen von Essen noch mit Stress – damit er seine Energie für Entgiftung und gesunden Neuaufbau nutzen kann. Und bleib (oder werde! Es ist nie zu spät, damit anzufangen!) aktiv … Knochen, Gelenke und Muskeln bleiben umso stärker und gesünder, je mehr sie benutzt werden.

In diesem Sinne … geh ich jetzt mal weg vom Computer und arbeite ein bisschen im Garten 🙂

(*) Quelle

Relativ gesund?

Was ist Gesundheit? Mit dieser Definition tun sich selbst die, die sich die Gesundheit als Daseinszweck auf ihre Fahnen geschrieben haben, die Gesundheitsbehörden und -organisationen, schwer. Eigentlich ist Gesundheit unser natürlicher Zustand. Von dem wir jedoch dank unserer immer unnatürlicher werdenden Lebensweise und nicht zuletzt auch der in der gesamten mehr oder weniger zivilisierten Welt üblichen Ernährungsweise derart weit entfernt sind, dass selbst viele unserer Babys nicht mehr gesund auf die Welt kommen.

Gesundheit, das ist vollkommenes Wohlbefinden, körperlich, seelisch, geistig. Ein Zustand, der uns fast allen so unbekannt ist, dass selbst die WHO Gesundheit gemeinhin als „Abwesenheit von Krankheit“ definiert.

Und „relative Gesundheit“ – kann es das geben? Ein bisschen gesund? Ein bisschen schwanger? Krankheit lässt sich relativieren – du kannst ein bisschen krank sein oder schwer krank. Aber entweder du bist schwanger – oder nicht. Entweder du bist gesund – oder eben nicht.

Jedoch – in dieser Welt, in der kaum noch jemand weiss, wie sich wirkliche Gesundheit eigentlich anfühlt und häufiges (ab einem gewissen Alter gar ständiges) eingeschränktes Wohlbefinden (=Krankheit!) als ganz normal empfunden wird, freut sich verständlicherweise schon, wer sich einigermaßen wohl fühlt.

Entsprechend werden auch die diversen zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel nicht nur in „gesund“ (= dem Wohlbefinden förderlich) und „ungesund“ (= dem Wohlbefinden schadend) unterteilt. Denn wer gar nicht wirklich gesund ist, der nimmt die Auswirkungen seiner Nahrung deutlich weniger stark wahr. Wer sich absolut natürlich ernährt, der wird sich schon schlecht fühlen, wenn er nur einmal einen Smoothie trinkt oder gar einen Rohkostriegel isst. Wohingegen ein Küchenrohköstler erst beim Verzehr gekochter Nahrung eine Veränderung zum schlechteren hin wahrnehmen wird und ein Standard-Kochköstler sich nach demselben Smoothie vielleicht gar besser & energiegeladener fühlen wird.

Eigentlich ist es vollkommen klar: wirklich gesunde Nahrung ist natürliche Nahrung – nenn sie Urkost, Naturkost, oder wie du magst. Früchte, Wildkräuter, Gemüse, Samen. Giftfrei gewachsen, reif geerntet, frisch gegessen. Unverarbeitet, unvermischt, weder erhitzt noch gefroren oder künstlich getrocknet.

Auf dem Weg von der üblichen, langgewohnten Zivilisationskost hin zu dieser natürlichen Ernährungsweise gibt es viele mögliche Stationen … genieße die Reise, bleib, wo es dir gefällt und geh weiter, wenn du spürst, dass du noch nicht an deinem Ziel angekommen bist!

Zu viel Energie durch Rohkost

Es mag überraschend klingen, aber viele Menschen bekommen mit der Rohkost das Problem, dass sie ihnen zu viel Energie gibt. Selbst wenn sie es nicht erkennen, geben sie die Rohkosternährung wieder auf, weil sie ihnen zu viel Energie für ihr Leben gibt. Mehr Energie zu haben als du brauchst, kann unangenehm sein, nicht bequem, und du greifst ganz automatisch nach gekochtem Essen, um deine Energie wieder auf ein Level zu bringen, mit dem du besser zurecht kommst.

Dabei ist die Lösung eigentlich gar nicht kompliziert. Kanalisiere deine Energie. Es gibt so viele Möglichkeiten, sie auf angenehme, nützliche Art und Weise einzusetzen. Hier sind ein paar Ideen für dich.

Oftmals erleben Menschen, die zur Rohkost wechseln, weitere große Veränderungen in ihrem Leben. Oder nehmen über die Ernährungsumstellung hinaus selbst grundlegende Veränderungen vor. Sicher hat auch das mit der Steigerung und Veränderung ihrer Energie durch die Rohkost zu tun. Ich hoffe, meine Vorschläge helfen dir dabei, deine neuen Energien sinnvoll einzusetzen & zu einem neuen Gleichgewicht zu finden!.

  • körperlich:
    • Sport
    • das Haus sauber halten
    • Gartenarbeit
    • anderen Menschen bei körperlicher Arbeit helfen (Gartenarbeit, Umzug, Renovierungen)
    • mit Kindern spielen
    • Tanzen
  • mental: (anstrengende geistige Arbeit verbraucht mehr Kalorien als so manche Körperübungen!)
    • studiere, forsche, recherchiere … finde neue Interessensgebiete & lerne mehr darüber!
    • Rätsel lösen, Denkspiele …
    • setze dir Ziele & entwickle Strategien, um sie zu erreichen
    • Schreib dich für Kurse/Seminare ein, lerne gemeinsam mit anderen und strebe einen Abschluss an.
    • übernimm bei deiner Arbeit mehr Verantwortung
  • spirituell (an deiner spirituellen Entwicklung zu arbeiten, verbraucht nicht nur Energie sondern beruhigt sie auch, hilft dir, besser in dein neues Gleichgewicht zu finden):
    • Meditation
    • Yoga
    • Gebete
    • spirituelle Studien
    • geh in die Natur hinaus
    • helfe anderen
  • kreativ:
    • tanzen, singen, schreiben, malen, handarbeiten, basteln …
    • bau dir ein neues Geschäft, eine neue Karriere auf
    • erfinde dich selbst neu
    • finde deine Lebensaufgabe
    • gestalte verschönere dein Haus, deinen Garten
    • schreib ein Buch. Oder ein Tagebuch. Oder einen Blog!
  • sozial:
    • unternimm etwas mit Freunden
    • geh aus, geh tanzen
    • lerne neue Menschen kennen
    • organisiere Veranstaltungen, z. B. Rohkosttreffen
    • gründe eine Band
    • verbring mehr Zeit mit deiner Familie und den Menschen, die dir am Herzen liegen
    • biete kostenlose Kurse an öffentlichen Orten (z. B. im Park) an, um deine Fähigkeiten mit anderen zu teilen

Folge deinem eigenen Weg!

Nicht anders als mit allem im Leben ist es auch mit der Rohkost. Du kannst die Wege anderer ausprobieren, dir ihre Erfahrungen anhören … deinen Weg musst du selbst finden! Einem Ernährungskonzept, das jemand anderes entworfen und erfolgreich gelebt hat, zu folgen, mag ein guter Einstieg sein. Ein Versuch, ein Ausprobieren. Um langfristig zu einer für dich funktionierenden Ernährung zu finden, folgst du besser nur dir selbst. Dem, was dein Körper dir signalisiert.

Das bedeutet nicht, dass du niemandem mehr zuhören sollst oder jeden Rat von vorne herein ablehnen sollst. Sondern dass du nur das übernimmst, was wirklich zu dir passt. Dass du erkennst, was dir wirklich gut tut. Unabhängig davon, was andere behaupten oder davon halten.

Orangen mögen als gesund gelten und Superfoods als die ernährungsphysiologische Offenbarung schlechthin. Wenn du sie magst – gut so. Wenn nicht – auch in Ordnung. Egal, wie „gesund“ irgendein Nahrungsmittel sein mag – wenn du es gegen deinen Willen essen musst, wird es dir nicht gut tun!

In diesem Sinne: folge nur dir selbst! NIEMAND weiss besser, was dir gut tut, als DU.

 

Anti-Aging durch Rohkost

Wenn du dir frische und getrocknete Tomaten anschaust und sie vergleichst, fällt besonders eines auf: während die Frischen eine glatte, pralle Haut haben, sind die Getrockneten extrem schrumpelig, faltig. Der Grund ist klar: sie sind komplett dehydriert. Es fehlt ihnen an Wasser.

Unser Körper besteht zu über 70% aus Wasser. Mangelt es uns an Wasser, ist unser Körper also dehydriert, bekommt er Falten und entwickelt gesundheitliche Probleme.

Untersuchungen zufolge ist der Durchschnittsbürger hierzulande chronisch dehydriert. Die Ursachen liegen, wenn wundert es, vor allem in der Ernährung. Die meisten Menschen trinken nicht nur zu wenig, sondern vor allem ungeeignete Getränke. Was unser Körper braucht, um seinen Durst zu löschen, ist das, woraus er zu einem so großen Teil besteht: Wasser! Kaffee, Limonaden, Energydrinks und alkoholische Getränke versorgen den Körper nicht nur nicht mit dem lebensnotwendigen Wasser sondern entziehen es ihm im Gegenteil noch – für ihre Entgiftung (denn: ja, die Bestandteile dieser Getränke sind überwiegend Stoffe, die schädlich sind für den Körper und die er deshalb möglichst schnell wieder entgiften möchte.) Zudem ist die herkömmliche Ernährung in unserer Gesellschaft viel zu trocken, zu arm an Wasser.

Der erste Schritt zur Vermeidung von Wassermangel ist also klar: Wasser trinken. Vorzugsweise Quellwasser oder gefiltertes Wasser. Ein sehr empfehlenswertes Mittel zur ersten Hilfe bei kleineren Befindlichkeitsstörungen wie z. B. Kopfschmerzen, Müdigkeit usw. ist es tatsächlich, ein bis zwei Gläser Wasser zu trinken. Häufig reicht das schon aus, damit du dich wieder gut fühlst.

Frische Früchte, Gemüse und Blattgrün sind, wie die schon erwähnte Tomate, ebenfalls voll von Wasser. Über 90% beträgt der Wassergehalt der meisten Sorten. Die außerdem reichlich Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme etc. mit bringen. selbst Bananen, relativ wasserarme Früchte, bringen es noch auf 70%. Optimal ernähren und mit ausreichend Wasser versorgen kannst du deinen Körper also, indem du dich von möglichst viel Frischem ernährst.

Ein echtes Highlight dabei sind junge Kokosnüsse. Nutze die Gelegenheit, falls du welche bekommen kannst: ihr Saft ist so vollkommen, dass er für Babies sogar die Muttermilch ersetzen kann.

Einfach gesund, einfach glücklich

Das Leben ist ganz einfach. Und dich gesund zu ernähren, ist noch einfacher. Der Schlüssel zum Glück … und zur richtigen Ernährung … liegt in dir selbst. Horch in dich hinein, höre auf deine Seele & auf deinen Körper & tu das, was dir gut tut!

Dabei ist Essen sicher nicht alles & gewiss nicht das alleinige Allheilmittel auf dem Weg zum Glück. Jedoch ist Gesundheit, körperliches Wohlbefinden, ebenso sicher eine entscheidende Grundlage für das Glücklichsein. Und dafür ist deine Ernährung ein entscheidender Faktor.

Du bist der/die Experte/in für dich selbst. Niemand weiss besser als du, was du brauchst und was dir gut tut. Für dich zu sorgen, ist deine Aufgabe & nur du trägst die Konsequenzen – also übernimm die Verantwortung für dich selbst!

Bei einem gemeinsamen Essen fragte mich eine Mitbewohnerin kürzlich nach den Nährwerten von Datteln. Ich hab das mal irgendwann recherchiert & weiss, dass Datteln reich an Eisen, Calcium, Kalium & Magnesium sind. Außerdem liefern sie jede Menge Kohlehydrate – Zucker! – und damit Energie! Vor allem aber weiss ich, dass sie mir meist gut schmecken, mich satt machen, mir gut tun. Und deswegen esse ich sie. Wenn ich keinen Appetit darauf habe, sie mir nicht gut schmecken, oder es gar an den Zähnen zieht, esse ich sie nicht. Dasselbe gilt für alle meine Nahrungsmittel. Dabei sind mir Theorien zu Nahrungsmitteln, die ich lt. Empfehlung anderer Menschen unbedingt (oder auf keinen Fall) essen sollte, ziemlich gleichgültig. Ich muss nicht wissen, welchen Nährwert mir eine Papaya bringt, um mich von dieser Frucht bestens zu ernähren. Wenn es mir allein mit Papaya hervorragend geht, muss das andererseits für dich noch lange nicht genauso sein.

Wenn es dir Spaß macht, informier dich über Vitalstoffe, Kohlehydrate etc. … nötig für eine gesunde Ernährung ist es nicht. Und das Wissen allein verbessert deine Gesundheit eh kein bisschen – entscheidend ist dein Handeln. Und das gelingt am Besten, wenn du es einfach hälst. Ganz ohne Studium der Theorien hast du bereits alles, was du für deine richtige Ernährung brauchst: deine Sinne, dein Feingefühl! Vergiss all die Lehren und Theorien; probier aus, was für dich gut funktioniert. Nimm dir Zeit zum Essen und höre auf die Signale deines Körpers.

Gib deinem Körper Zeit, sich an eine geänderte gesündere Ernährungsweise zu gewöhnen, an neue natürliche Geschmäcker. Iss nichts, was dir nicht schmeckt oder dir nicht gut tut … wenn dir Tomaten gut schmecken, du aber Gelenkschmerzen davon bekommst … benutz deinen Verstand und höre besser auf die Gelenke als auf die Zunge. Dein Körper ist das Einzige, was definitiv dieses ganze Leben lang bei dir bleiben wird … behandle ihn also gut!

Erfahrungsgemäß stehen die Chancen gut, dass eine rohköstliche, natürliche, deinen Bedürfnissen entsprechende Ernährung nicht nur deine Gesundheit sondern ebenso deinen Gemütszustand verbessern wird.