Echte vs. falsche Energie

Was hälst du morgens in der Hand – eine Tasse Kaffee oder ein Glas frisch gepressten Orangensaft?

Beides sind Mittel, deine Energie zu steigern:

  • Der Kaffee gibt dir Energie durch das enthaltene Koffein, das in dein Blut geht und deinen Körper anregt, weil er versucht, diese Droge möglichst schnell wieder loszuwerden. So wirken Aufputschmittel – übrigens auch Kakao. Wenn dein Körper auf Hochtouren läuft, fühlt sich das an, als hättest du viel Energie. Aber derartige Drogen loszuwerden, ist in Wirklichkeit Mehrarbeit für deinen Körper, die dich langfristig erschöpft und müde macht.
  • Der Orangensaft hingegen gibt dir echte Energie. Natürlicher Fruchtzucker, Kohlehydrate. Vitamine, Mineralien usw … Nährstoffe, die dein Körper braucht & die ihn unterstützen … ihm eben die Energie geben, die er braucht!

Iss was du willst!

Ganz undogmatisch!

  • Hast du Appetit auf Früchte? Dann iss soviele Früchte du magst!
  • Lust auf Grünes? Iss eine Riesenportion Grünzeug!
  • Jieper auf Schokolade? Genieße ein kleines Stück Schokolade!
  • Verlangen nach Pommes? Wie wäre es mit rohen Süßkartoffelpommes? Oder Avocado? Nicht das richtige? Dann vielleicht gedämpfte Kartoffeln mit Olivenöl und Salz?

Wenn du Lust auf etwas ganz Bestimmtes hast, signalisiert das einen bestimmten Bedarf. Den du sinnvollerweise decken solltest – jedoch nicht unbedingt mit dem, was dein Gehirn dir als erstes dazu vorgaukelt. Was du essen kannst, wenn es dich nach Folgendem gelüstet:

  • Protein -> iss Nüsse, Kichererbsen oder Mandelmus. Nussmilch ist auch eine prima Alternative!
  • Salz -> genauer: Mineralien! Iss einen großen Salat mit viel Grünem, Algen, Sellerie. Und einem Dressing dazu.
  • Zucker -> Iss Früchte! Frische, Ganze. Oder Zitronensaft in Wasser.
  • Schokolade -> Zeigt oft Magnesium- oder Eisenbedarf an. Ein großer Salat wird den decken. Auch Kohl, grüner Saft, grüner Smoothie. Wildkräuter sind besonders wirksam!
  • Fett -> Avocados, Nüsse, Kokosnuss.
  • Kohlehydrate -> statt Brot, Nudeln oder andere Getreideerzeugnisse: besser mehr Frisches essen. Vermutlich isst du nicht genug. Iss mehr Früchte und mehr Grünes!

Finde heraus, was, wieviel, in welcher Zusammenstellung dir gut tut! Es gibt keine allgemeingültigen Regeln. Dein Körper ist einzigartig, und du bist mehr als nur dein Körper – auch deine Seele & dein Geist gehören zu dir, alle drei & all ihre Erfahrungen beeinflussen deinen Nahrungsbedarf!

Lerne deine Gelüste zu unterscheiden, lerne, die richtigen Antworten darauf zu finden … und genieße diese Reise!

Fette oder Kohlehydrate?

Was ist der bevorzugte „Treibstoff“ unserer Zellen – Fette oder Kohlenhydrate? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Laut Schulmedizin sind zwar lediglich Proteine und Fette lebensnotwendige Bestandteile unserer Nahrung, jedoch gilt Glukose, gewonnen aus Kohlenhydraten, als Haupttreibstoff unserer Zellen. Hierbei muss dem Körper regelmäßig von außen Nahrung zugeführt werden, da Glukose nur in sehr geringer Menge gespeichert werden kann. Die benötigte Energie gewinnt der Körper in diesem Fall, beim Kohlenhydratstoffwechsel, aus den Kohlenhydraten. Fett wird dabei nur wenig benötigt und sollte besser auch nur in geringen Mengen aufgenommen werden – warum, kannst du hier nachlesen.

Entwicklungsgeschichtlich bedingt ist unser Körper jedoch bekanntlich auch in der Lage, aus seinen Energiespeichern zu leben – das bedeutet: von Fett, denn überschüssige aufgenommene Energie wird in Form von Fett gespeichert. Anders hätte die Menschheit Zeiten von Nahrungsmangel gar nicht überstanden. Vielleicht hast du diese Fähigkeit deines Körpers während einer Fastenzeit schon einmal genutzt. Wenn nämlich die Versorgung mit Kohlenhydraten ausbleibt, schaltet unser Körper um auf Ketose, auch Fettstoffwechsel genannt. Und holt sich die benötigte Energie aus seinen Speichern, den Körperfetten. Statt von Glukose können die menschlichen Zellen nämlich auch von den sogenannten Ketonen leben, die durch den Abbau von Fetten entstehen. Wenn du fastest (oder aus Mangel an Nahrung hungerst), schaltet der gesamte Stoffwechsel innerhalb von wenigen Tagen von Glukose-Stoffwechsel auf Keton-Stoffwechsel um. Da dein Körper höchstwahrscheinlich nicht mehr daran gewöhnt ist, ketogen zu arbeiten, kann die Umstellung von Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Unwohlsein begleitet werden. Dass du dich umgestellt hast, also in der Ketose bist, merkst du unter anderem daran, dass deine Körpertemperatur um etwa 0,5 °C steigt. Bei der Umwandlung von Fetten zu Energie entstehen die sog. Ketonkörper. Überschüssige Ketonkörper werden mit dem Urin ausgeschieden. Wer es genau wissen will, kann also mithilfe von Sticks auch am Urin feststellen, wie der Stoffwechsel gerade arbeitet. Das Ganze funktioniert übrigens auch ohne Fasten, solange du weniger als 25-30g Kohlenhydrate pro Tag aufnimmst. Du kannst also den Fettstoffwechsel aufrechterhalten und dich damit von der Zufuhr von Kohlenhydraten unabhängig machen, indem du dich hauptsächlich von Fetten ernährst.

Die Vertreter der Primal Living Theorie bzw der LowCarbHighFat-Ernährungsweise gehen nun davon aus, dass unser Organismus entwicklungsgeschichtlich für den Fettstoffwechsel optimiert sei. Es seien also die Fettsäuren, die den Stoffwechsel antreiben; wir benötigen angeblich nur geringe Mengen an Glukose, die die Leber problemlos täglich bereitstellen kann. Menschen, die sich längerfristig so ernähren und wohlfühlen, geben als positive Auswirkung insbesondere ein gleichbleibend hohes Energieniveau ohne Hungergefühle und Heißhungerattacken an. (Was ich jedoch ebenso für meine Form der Ernährung bestätigen kann – der entscheidende Faktor scheint mir hierbei ausreichend hochwertiges (vorzugsweise wildes!) Grünzeug zu sein.) Jedenfalls können sowohl Skelettmuskeln als auch der Herzmuskel und das Gehirn die Ketone verbrennen.

Ob sich objektiv eindeutig sagen lässt, was besser, gesünder, ist – fettbasiert oder kohlenhydratbasiert zu essen – kann ich nicht sagen. Offenbar kann der Mensch jedenfalls sowohl von Kohlenhydraten als auch von Fetten leben. Und es scheint so zu sein, dass der Stoffwechsel sich an die verschiedenen Ernährungsgewohnheiten anpassen kann: bei reduzierter Kohlenhydratzufuhr verringert sich die Abhängigkeit der Zellen von Glukose und der Stoffwechsel stellt sich auf Ketone um. Bei hoher Kohlenhydrataufnahme wiederum passt der Stoffwechsel sich daran an und kann evtl. überschüssige Kalorien aus Kohlenhydraten in Form von Fett speichern. Möglicherweise ist ein hoher Fettanteil in der Nahrung nur dann von Nachteil, wenn er in Kombination mit vielen Kohlenhydraten daherkommt?

 

Einkaufen – nicht egal wo!

Wundervoll sind die Zeiten, in denen ich uns aus dem Garten mit Selbstangebautem oder aus der Natur mit wild wachsenden Früchten & Grünpflanzen versorgen kann … die meiste Zeit jedoch muss ich, wie du vermutlich auch, den größten Teil unserer Nahrung einkaufen. Dafür gibt es ja, theoretisch, eine Reihe von Möglichkeiten. Die sich zum Einen in der Qualität der Nahrungsmittel, die du bekommst unterscheiden. Und natürlich auch im Preis – was die Kaufentscheidung sicherlich manchmal auch beeinflusst. Zum Anderen entscheidest du jedoch mit deiner Wahl auch darüber, wie unsere Welt aussieht & sich weiter entwickelt! Jedes Mal, wenn du Geld ausgibst, stimmst du darüber ab, welche Art von Welt du willst! (- Anna Lappe)
Welche Möglichkeiten gibt es also?

  • Bauernmärkte bzw. Wochenmärkte, auf denen auch regionale Erzeuger direkt verkaufen: meine Lieblingsquelle! Frische, regionale, unbehandelte (je nach Erzeuger; wenn kein Bio-Siegel dransteht, besser nachfragen!) Früchte, Gemüse & Salate, in (mehr oder weniger) großer Auswahl an einem Ort. Einfach luxuriös! Erzeuger, die direkt verkaufen, können ihre Ware außerdem günstiger anbieten & verdienen gleichzeitig fairere Preise, da die diversen Zwischenhandelsschritte entfallen.
  • Direktverkauf bei Höfen & Gärtnereien: hier bekommst du deine Nahrung mit Glück so frisch wie aus dem eigenen Garten! Ein weiterer Vorteil auch hier: die Preise sind häufig günstiger.
  • Einkauf in kleinen Bioläden oder im Bio-Supermarkt: mit Sicherheit möchte ich keine Pestizide oder andere Chemikalien zu mir nehmen & auch keine derartigen Anbaumethoden unterstützen. Was bedeutet, dass ich soweit wie möglich Bio kaufe. Am liebsten bei kleinen HändlerInnen, so ich denn welche finde & sie ein gutes Frischeangebot haben! Ansonsten eben im Bio-Supermarkt. In den Bioläden bekomme ich, außer frischen Produkten, auch Kerne, Hülsenfrüchte und Co.
  • Versender … sind eine gute Alternative, wenn du vor Ort keine adäquaten Einkaufsmöglichkeiten hast. Was für trockene Ware in Rohkostqualität, insbesondere die diversen speziellen Zutaten für mancherlei Rohkostrezepte, häufig so sein wird. Im Winter sind außerdem Versender frischer Früchte eine große Hilfe bei der Nahrungsversorgung. Um die Belastung der Mitwelt durch die Transporte im Rahmen zu halten, empfehle ich, dich mit möglichst vielen RohköstlerInnen aus deiner Umgebung zusammenzutun & Sammelbestellungen zu organisieren. Das reduziert gleichzeitig die Transportkosten für jedeN EinzelneN!
  • Große Supermärkte, Supermarktketten – vermeide ich soweit wie möglich. Warum?
    • Ich mag keine namen- & gesichtslosen Firmen unterstützen & ihnen noch mehr Marktmacht geben (die weitere kleine HändlerInnen verdrängen wird).
    • Wenn überhaupt, ist höchstens ein winziger Teil des Sortiments in Bio-Qualität; darüberhinaus werden unzählige Dinge verkauft, deren Produktion sowie deren Verzehr uns allen & mehr noch den nicht-menschlichen Lebewesen auf diesem Planeten schaden – alles Aspekte, die ich nicht unterstützen möchte.
    • Durch das riesige, bunte Angebot werden künstliche Bedürfnisse erzeugt, was besonders den gemeinsamen Einkauf mit Kindern enorm anstrengend macht.

    Zwar gibt es auch in den meisten großen Supermärkten mittlerweile Biogemüse, zudem häufig zu scheinbar unschlagbar günstigen Preisen – die allerdings häufig auf Kosten der Qualität gehen & mit Sicherheit auch nachhaltigen Anbaumethoden & fairen Handelsbedingungen nicht gerade förderlich sind.
    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es im Endeffekt oft nicht wirklich günstiger ist, die relativ billige Supermarkt-Bio-Ware zu kaufen, da ich davon häufig mehr wegwerfe.

Die Ausgaben für Essen dürften in den meisten Haushalten zu den höchsten Posten gehören – gerade damit können wir wirksam & kontinuierlich unsere Stimme erheben für die Welt, wie wir sie uns wünschen!

Was für eine Welt wünscht du dir, wo kaufst du ein?

Mehr Wärme ins Essen

Der September macht kein Geheimnis mehr daraus: der Sommer nähert sich dem Ende, bald schon wird es Herbst sein. Wenn du, so wie ich, mit den sinkenden Temperaturen zu frieren beginnst, ist es sinnvoll, deine rohköstliche Ernährung ein wenig anzupassen … nicht etwa, dass du jetzt anfangen sollst, dein Essen zu kochen. Das ist nicht nur unnötig sondern, du weisst es bereits, sogar schädlich für deine Gesundheit. Bleibt die Frage: wie ernähre ich mich auch im kühlen Herbst (und im kalten Winter!) mit Rohkost so, dass ich satt & zufrieden bin & nicht friere?

Zunächst einmal hilft es, deine Nahrung so auszuwählen, dass ihre thermischen Eigenschaften zu deinem Bedarf passen. Also im Sommer, wenn du Abkühlung suchst, kühlende Früchte wie Melone, Gurke und Tomate zu essen, und in der kühleren Jahreszeit entsprechend wärmende Nahrung zu wählen. Wenn du dich am regionalen, saisonalen Angebot orientierst, ergibt sich das übrigens schon fast von selbst. Ansonsten kannst du auch mal einen Blick auf die Einteilung der Nahrungsmittel gemäß den traditionellen chinesischen 5-Elementen werfen – genaueres dazu kannst du hier nachlesen.

Weiterhin können wärmende Gewürze, in kleinen Mengen verwendet, helfen, die kühlende Wirkung roher Früchte & Gemüse auszugleichen. Ich esse zum Beispiel, wenn mir kalt ist, gerne Datteln mit frischem Ingwer. Oder kaue ein paar Fenchel- oder Anissamen. In Zubereitungen bieten sich, je nach Vorlieben, ebenfalls Anis, Ingwer, Vanille oder Zimt an. Wenn es pikant sein soll: Curry, Kreuzkümmel, Paprika. Auch Kräuter, die du vielleicht im Sommer selbst getrocknet hast (kannst du auch jetzt noch machen!), sind eine wertvolle Ergänzung für herbstliche & winterliche Gerichte. Empfehlenswerte Gewürze, ohne Zusätze und schonend getrocknet, bekommst du z. B. von Sonnentor und Lebensbaum.

Sollte dir tatsächlich die Wärme der Speisen beim Essen fehlen, kannst du auch deine Rohkostgerichte leicht erwärmen. Im Trockner oder im Wasserbad lassen sich Rohkostsuppen (& natürlich auch alles andere) vorsichtig auf maximal 42°C erwärmen. Komplizierte Messungen sind dabei nicht nötig – probiere einfach mit dem Finger, ob dein Essen etwa Körpertemperatur hat.

Wildkräuter und Wildpflanzen gibt es noch immer, reichlich – und auch die haben eine wärmende Wirkung. Ergänze deine Bananen mit Brennesseln, Giersch, Weißdornbeeren oder was immer du besonders magst.

Vegane Rohkost funktioniert – wenn du es willst!

Damit Beziehungen, zu Liebespartnern, FreundInnen, Kindern, dir selbst, funktionieren, ist es nötig, sich einzulassen. Auch mal an sich zu arbeiten. Ebenso erfordert eine Ernährungsumstellung ein wirkliches Sich-Einlassen, die Bereitschaft, etwas „Arbeit“ zu leisten, um das jahrelang erlernte Ernährungsverhalten (Suchtverhalten!) abzulegen, damit es funktionieren kann.

Wenn dir Menschen erzählen, für sie hätte die vegane Rohkost nicht funktioniert: schau genau hin! Wie lange haben sie wirklich ausschließlich vegan und roh gegessen? Wie haben sie gegessen – Küchenrohkost, voller verarbeiteter Rohkostprodukte? Haben sie tatsächlich jahrelang ausschließlich vegan, roh und zumindetens überwiegend unverarbeitete frische Früchte, Gemüse, Wildkräuter gegessen?

Noch besser: guck dir die an, bei denen es seit vielen Jahren funktioniert. Such dir Vorbilder und ggfs. Unterstützung, Beratung! So wie du es ja auch tun würdest, wenn du in anderen Bereichen deines Lebens Veränderungen anstrebst.

Wenn deine Beziehung kriselt & du sie retten willst – lässt du dich dann von deiner frisch getrennten Freundin beraten? Oder suchst du lieber Rat bei jemandem, bei dem es besser läuft?

Klassische Ernährungsberater sind meist selber „süchtig“ – Essen ist nun mal Lebensgrundlage und in unserer Gesellschaft meist weit vom natürlichen Zustand entfernt. Wir alle haben in vielen Jahren vor der Rohkost gelernt, Essen wie eine Droge zu verwenden. Klingt krass, ist aber so. Eine Droge, um unsere unerwünschten Gefühle zu betäuben. Die Entzugserscheinungen, wenn du dein „Trostessen“ weglässt, sind klar: es kommen Gefühle hoch, vielleicht sehr viele, lange betäubte. Das ist nicht angenehm. Aber genausowenig, wie du vom Rauchen wegkommst, wenn du dir bei jedem Jieper doch wieder eine ansteckst, schaffst du es auch nicht, deine Essenssüchte zu überwinden, wenn du beim ersten Problem in den nächsten Schokoriegel beisst oder den Pizza-Service anrufst.

Es muss gewiss nicht alles von jetzt auf gleich gelingen, nimm dir Zeit für deinen Weg & lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen, aber verliere dein Ziel dabei nicht aus den Augen.

Bei „Krisen“ – feiere sie! Freu dich über den Ballast, den du nun endlich loswerden kannst. Genieße deine Gefühle, auch die nicht so angenehmen – sie zeigen dir, dass du lebst!

Vegane Rohkost ist Lebensfreude pur und hat als Lebensstil mit Strenge & Dogmen so überhaupt nichts zu tun. Es ist deine Entscheidung.

Möge dich dieser Blog auf deinem Weg unterstützen!

Elemente natürlicher Ernährung

Sich natürlich zu ernähren – das ist viel mehr als nur roh & vegan zu essen.

In der Natur gibt es keine Supermärkte und Fruchtversender, über die du alles zu jeder Jahreszeit beziehen kannst. Natürlich essen – das beinhaltet auch ein jahreszeitlich wechselndes Sortiment. Regional und saisonal essen. Statt, wie bei uns weit verbreitet, im Winter besonders üppig zu essen, stellt diese Jahreszeit eigentlich eine durch die Natur bedingte Fastenzeit, eine karge Zeit dar.

Falls du die Möglichkeit hast, selber anzubauen – nutze sie! Das bietet dir erstens naturnähere, hochwertigere Nahrung, als im Handel erhältlich und macht dich zweitens unabhängiger. Dein eigenes Essen anzubauen ist fast so gut wie selber Geld zu drucken!

Möglichst viele Wildkräuter/-früchte sammeln!

Nicht nur bei der Nahrungsauswahl, auch beim Essverhalten lässt sich unser Wohlbefinden durch naturnähere Gewohnheiten positiv beeinflussen:

Essen nach Hunger statt geregelter Mahlzeiten nach der Uhr. Nahrungsauswahl nach Appetit; es muss nicht unbedingt die ganze Familie zur gleichen Zeit das Gleiche essen.

Nicht nachts essen. Unter natürlichen Bedingungen würdest du nichts pflücken & essen, was du nicht zweifelsfrei sehen/erkennen kannst.

Essen um Hunger zu stillen, andere Bedürfnisse auf andere, angemessenere Art, befriedigen. Neue Geschmäcker ausprobieren. Persönliche Erfahrung höher bewerten als anderer Leute Lehren.

Was macht für dich eine natürliche Ernährung aus?

Zum Unsinn der Kalorientheorie

Wissenschaft = Wissen schaffen, Wahrheit suchen? Schön wär es. Jedoch bestimmen in der Regel alle möglichen Interessen die Richtung, in die gesucht (& gefunden) wird. Denn die Ergebnisse sind nicht zuletzt abhängig von den Fragen & der Art, wie sie gestellt werden. Und die wiederum von der Motivation, vom erhofften Ziel der Untersuchung. Selbst eine wahrhaft objektive Untersuchung könnte als Ergebnis nur den gerade aktuellen Stand des Wissens wiedergeben – der schon morgen überholt sein kann. Macht es also Sinn, sich auf „wissenschaftliche“ Ergebnisse zur Ernährung oder überhaupt zur Gesundheit zu verlassen, statt auf die eigene Beobachtung der Natur, des eigenen Körpers, des eigenen Befindens???

Beispiel Kalorienbedarf: noch vor ca. 100 Jahren wurde in den westlichen wohlhabenden Ländern dieser Welt angenommen, dass ein Mensch von 70kg zum lebenslangen Erhalt seiner Gesundheit & Leistungsfähigkeit täglich 3.500 kcal brauche. 1935 sollte dann die Ernährungskommission des Völkerbundes diese Frage mit weltweiter Gültigkeit, für alle Völker also, beantworten – und kam zu dem deutlich niedrigeren Ergebnis von 2450 kcal. Immerhin 30% weniger! Kurze Zeit später untersuchte ein Ausschuss in der Schweiz in Angesicht des 2. Weltkrieges & der zu sichernden Versorgungslage des Landes die Frage erneut & definierte den Bedarfssatz mit 2.150 kcal noch einmal neu. Während der knappen Kriegsjahre bewährte sich diese Empfehlung sowohl logistisch als auch vom gesundheitlichen Zustand der Bevölkerung her ausgezeichnet. Als jedoch nach dem Krieg die Nahrungsfülle wieder zunahm (& verkauft werden wollte), stiegen auch die offiziellen Richtlinien in den Lehrbüchern wieder auf 3000 kcal. Und das alles galt als „wissenschaftlich erwiesen“! (Quelle: Das Geheimarchiv der Ernährungslehre, Dr. Ralf Bircher)

Heutzutage liegen die wissenschaftlich definierten Bedarfssätze zwar niedriger, und das Wissen darum, dass weniger in der Ernährung oft mehr ist, ist gestiegen. Die Frage, ob dieses Maß als Grundlage für den Nahrungsbedarf überhaupt taugt, bleibt für mich trotzdem bestehen.

Kann eine blasse, weitgereiste Gewächshaustomate, wie du sie im Januar in Deutschland kaufen kannst, deinen Körper tatsächlich im selben Maß nähren wie eine sonnengereifte, unter freiem Himmel in deiner nahen Umgebung herangewachsene Tomate, die du im Sommer frisch erntest? Die Antwort ist offensichtlich – und dennoch haben beide Tomaten denselben Kaloriengehalt.

Den angeblichen Kalorienbedarf deines Körpers auf Basis seines Gewichtes festzustellen, ist komplett unzureichend, da der Energiebedarf mit der Körperstruktur (Fett/Muskeln), der körperlich erbrachten Leistung, der Umgebung/Sonne/Temperaturen schwankt.

Kalorien messen nichts anderes als die durch die Verbrennung eines Nahrungsmittels produzierte Wärme. Dein Körper ist aber kein Brennofen. Was er wirklich braucht, sind Nährstoffe! Sicher kennst du den Begriff der „toten Kalorien“, aus Weißmehlprodukten, Zuckersüßigkeiten etc – sie liefern viele Kalorien, aber praktisch keinen Nährwert; machen dick oder dünn, je nachdem, wie dein Körper auf den unnützen Ballast reagiert.

Kein Tier kommt auf die Idee, seine Kalorien zu zählen. Gegessen wird – bei natürlich lebenden & sich ernährenden Tieren – bis zur Sättigung. Die dann eintritt, wenn der Körper alle Nährstoffe hat, die er braucht. Und die du nur dann bemerkst, wenn du auf deinen Körper und seine Signale achtest. Kalorien zu zählen und danach zu essen, ist nicht nur überflüssig sondern sogar schädlich, weil du dabei über die Signale deines Körpers hinweggehst bzw. sie gar nicht erst wahrnimmst.

Gleichgültig, ob du Gewicht verlieren oder zulegen willst: die Kalorieneinnahme zu kontrollieren, ihre Aufnahme zu begrenzen oder eine Mindestmenge an Kalorien zu verzehren, macht absolut keinen Sinn! Eine Mindestkalorienaufnahme zu beachten mag einzig in der Übergangsphase zur Rohkost für manchen nützlich sein, um sicherzustellen, dass du genug isst und nicht versehentlich aus purer Unzufriedenheit, Hunger, aufgrund von viel zu wenig essen, wieder zur Kochkost zurückfällst. Notwendig ist das Kalorienzählen auch in dieser Zeit nicht!

Dauerhaft auf jeden Fall ist der Weg zur Gesundheit und deinem Wunschgewicht ganz klar: ernähre dich natürlich: roh, vegan, möglichst ungemischt, naturbelassen. Achte darauf, was dein Körper dir signalisiert und iss nach seinem Appetit. Bewege dich viel, vermeide negativen Stress und achte auf ausreichend frische Luft und Sonne. Und: hab Geduld! Je gesünder der Körper wird, desto weniger Nährstoffe braucht er, weil er die, die er bekommt, immer besser verwerten kann. Verbesserte Gesundheit geht Hand in Hand mit dem Abbau von Toxizität (wie z. B. überschüssigem Gewicht) und der Fähigkeit, neues, gesundes Gewicht aufzubauen (falls nötig).

Die Bedeutung von Ölen in der Rohkost

Wie jetzt – Öle?!? Ist hier nicht sonst immer von natürlicher, unverarbeiter Nahrung die Rede? Yepp, so ist es, und dementsprechend einfach ist die Antwort: Öle, auch die sogenannten nativen, kaltgepressten, in Rohkostqualität, sind definitiv kein notwendiger Bestandteil deiner rohköstlichen Ernährung. Mehr noch: als eindeutig verarbeitete Produkte gehören sie nicht zu unserer natürlichen Nahrungspalette und sollten daher optimalerweise auch nicht Teil deiner Nahrung sein. Falls du während einer Übergangszeit noch Öle verwenden willst, achte auf deren Rohkostqualität!

Kaltgepresst bedeutet nicht zwingend, dass bei der Pressung tatsächlich kontinuierlich die Temperatur kontrolliert wird und das Öl wirklich nicht über 43°C erhitzt wird. Selbst bei tatsächlich „rohen“, also nicht hitzegeschädigten, Ölen leiden die Inhaltsstoffe unter der Oxidation. Wie empfindlich Öle sind, ist dir sicher schon selbst aufgefallen. Selbst bei kühler und lichtgeschützter Lagerung verändern sich Geruch und Geschmack relativ schnell. Also wenn überhaupt, dann nur kleine Mengen rohköstlicher Öle kaufen, geschützt und nicht zu lange lagern – und möglichst bald vom Speisezettel streichen!

Nebenbei bestehen Öle zu 100% aus Fett. Die Verwendung von Ölen in Rezepten führt daher schnell zu einem viel zu hohen Fettanteil deiner Ernährung – was, ob roh oder nicht, sicher nicht gesund ist!

  • Zuviel Fett belastet die Nebennieren und führt zu Problemen mit dem Blutzucker und zu Diabetes
  • Überschüssiges Fett wird vom Körper als „Vorrat“ gespeichert – die Folge: Übergewicht
  • Zuviel Fett fördert die Vermehrung von Candida
  • Übermäßig viel Fett im Blut kann zu Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße führen: Arteriosklerose. Bluthochdruck, Aneurismen, Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall hängen alle mit übermäßig viel Fett in der Ernährung zusammen!
  • Zuviel Fett im Blut vermindert die Fähigkeit der roten Blutkörperchen zum Sauerstofftransport & erhöht somit das Krebsrisiko. Ein niedriger Blutsauerstoffspiegel beeinträchtigt darüberhinaus alle Zellfunktionen, einschließlich der Funktionen der Muskel- und Gehirnzellen.

Aber sind denn in Olivenöl, Hanföl usw. nicht jede Menge wertvoller Vitalstoffe enthalten? Die wertvollen Inhaltsstoffe sind in den Ausgangsstoffen der Öle enthalten – in Oliven, Hanf und sonstigen Saaten und Nüssen, Avocados, Kokosnüssen. Wenn dein Körper danach verlangt – iss die Originale! Ganz, pur, unverarbeitet. Dabei ist die Gefahr der „Überdosierung“ mit Fett übrigens auch gleich deutlich geringer.

Und was mache ich jetzt mit den hochwertigen rohköstlichen Ölen in meiner Küche? Wofür sich Öle wirklich gut eignen, ist die Körperpflege. Die Haut ist unser größtes Organ und zu ihren Funktionen gehört neben der Ausscheidung auch die Aufnahme – alles, was auf deine Haut kommt, gelangt auch in deinen Körper. Chemiehaltige Kosmetikprodukte (ja, das betrifft auch die aus dem Bioladen!) bringen neben des gewünschten Pflegeeffekts vor allem jede Menge potentiell krebserzeugender Gifte auf deine Haut. Grund genug, Cremes, Lotionen, Shampoos, Make-Up usw. schnellstmöglich zu entsorgen.

Wundervoll zum Einölen der Haut ist Kokosöl – es pflegt & glättet die Haut und riecht auch noch phantastisch!
Olivenöl ergibt einen wunderbaren Badezusatz. Oder, in der Mischung mit grobem Sand, ein angenehmes Peeling.
Die extrem trockene Haut von Neurodermitikern profitiert häufig vom Einölen mit Hanföl … was nach der Umstellung auf Rohkost schon bald immer seltener notwendig sein wird 🙂
Auch trockenen Haarspitzen tut ein wenig Öl gelegentlich gut – vorsichtig einkneten und wirklich nur gaaanz wenig nehmen.

Was am allerbesten schmeckt

Am besten schmeckt es … genau, wenn du Hunger hast. Und der allererste Bissen ist der allerbeste. Neben Hunger noch vorausgesetzt, dass du das isst, was dein Körper wirklich gerade will, sollte es zu Beginn des Essens geradezu himmlisch schmecken. Optimal wäre es, aufzuhören, sobald der himmlische Geschmack nachlässt. Spätestens aber dann, wenn es nicht mehr gut schmeckt. „Dieses Stück schmeckt nicht mehr.“, so hörte sich das heute morgen bei der Tochter an, nachdem sie etwa die Hälfte einer gut 1kg schweren Papaya genußvoll aufgegessen hatte.

Geruch & Geschmack zeigen dir – eine natürliche, unverarbeitete Nahrungsauswahl vorausgesetzt – was & wieviel dein Körper braucht. Wenn du dir ausreichend Zeit & Ruhe beim Essen nimmst, merkst du auch genau daran, wann du genug hast: der umwerfend leckere Geschmack lässt nach, und dann schmeckt es gar nicht mehr.

Schon das Mischen verschiedener Nahrungsmittel, von Würzen, Salzen, Süßen, Trocknen, Kochen ganz zu schweigen, erschweren oder verhindern allerdings diese klaren Rückmeldungen. Und führen so, genau wie Essen in Hektik, zu Fehlernährung, Überessen und deren Folgen. Je weniger du die einzelnen Zutaten noch herausschmecken kannst, um so eher.

Fazit: so natürlich, frisch, unverarbeitet wie möglich essen. Und so entspannt wie möglich.

Wenn du zubereiten, mischen, möchtest: verwende möglichst wenige Zutaten, insbesondere bei vermixten Zubereitungen wie Smoothies, Cremes, Saucen. Und achte beim Mischen darauf, ob du die Zutaten auch allein für sich mögen würdest.