Zum Unsinn der Kalorientheorie

Wissenschaft = Wissen schaffen, Wahrheit suchen? Schön wär es. Jedoch bestimmen in der Regel alle möglichen Interessen die Richtung, in die gesucht (& gefunden) wird. Denn die Ergebnisse sind nicht zuletzt abhängig von den Fragen & der Art, wie sie gestellt werden. Und die wiederum von der Motivation, vom erhofften Ziel der Untersuchung. Selbst eine wahrhaft objektive Untersuchung könnte als Ergebnis nur den gerade aktuellen Stand des Wissens wiedergeben – der schon morgen überholt sein kann. Macht es also Sinn, sich auf „wissenschaftliche“ Ergebnisse zur Ernährung oder überhaupt zur Gesundheit zu verlassen, statt auf die eigene Beobachtung der Natur, des eigenen Körpers, des eigenen Befindens???

Beispiel Kalorienbedarf: noch vor ca. 100 Jahren wurde in den westlichen wohlhabenden Ländern dieser Welt angenommen, dass ein Mensch von 70kg zum lebenslangen Erhalt seiner Gesundheit & Leistungsfähigkeit täglich 3.500 kcal brauche. 1935 sollte dann die Ernährungskommission des Völkerbundes diese Frage mit weltweiter Gültigkeit, für alle Völker also, beantworten – und kam zu dem deutlich niedrigeren Ergebnis von 2450 kcal. Immerhin 30% weniger! Kurze Zeit später untersuchte ein Ausschuss in der Schweiz in Angesicht des 2. Weltkrieges & der zu sichernden Versorgungslage des Landes die Frage erneut & definierte den Bedarfssatz mit 2.150 kcal noch einmal neu. Während der knappen Kriegsjahre bewährte sich diese Empfehlung sowohl logistisch als auch vom gesundheitlichen Zustand der Bevölkerung her ausgezeichnet. Als jedoch nach dem Krieg die Nahrungsfülle wieder zunahm (& verkauft werden wollte), stiegen auch die offiziellen Richtlinien in den Lehrbüchern wieder auf 3000 kcal. Und das alles galt als „wissenschaftlich erwiesen“! (Quelle: Das Geheimarchiv der Ernährungslehre, Dr. Ralf Bircher)

Heutzutage liegen die wissenschaftlich definierten Bedarfssätze zwar niedriger, und das Wissen darum, dass weniger in der Ernährung oft mehr ist, ist gestiegen. Die Frage, ob dieses Maß als Grundlage für den Nahrungsbedarf überhaupt taugt, bleibt für mich trotzdem bestehen.

Kann eine blasse, weitgereiste Gewächshaustomate, wie du sie im Januar in Deutschland kaufen kannst, deinen Körper tatsächlich im selben Maß nähren wie eine sonnengereifte, unter freiem Himmel in deiner nahen Umgebung herangewachsene Tomate, die du im Sommer frisch erntest? Die Antwort ist offensichtlich – und dennoch haben beide Tomaten denselben Kaloriengehalt.

Den angeblichen Kalorienbedarf deines Körpers auf Basis seines Gewichtes festzustellen, ist komplett unzureichend, da der Energiebedarf mit der Körperstruktur (Fett/Muskeln), der körperlich erbrachten Leistung, der Umgebung/Sonne/Temperaturen schwankt.

Kalorien messen nichts anderes als die durch die Verbrennung eines Nahrungsmittels produzierte Wärme. Dein Körper ist aber kein Brennofen. Was er wirklich braucht, sind Nährstoffe! Sicher kennst du den Begriff der „toten Kalorien“, aus Weißmehlprodukten, Zuckersüßigkeiten etc – sie liefern viele Kalorien, aber praktisch keinen Nährwert; machen dick oder dünn, je nachdem, wie dein Körper auf den unnützen Ballast reagiert.

Kein Tier kommt auf die Idee, seine Kalorien zu zählen. Gegessen wird – bei natürlich lebenden & sich ernährenden Tieren – bis zur Sättigung. Die dann eintritt, wenn der Körper alle Nährstoffe hat, die er braucht. Und die du nur dann bemerkst, wenn du auf deinen Körper und seine Signale achtest. Kalorien zu zählen und danach zu essen, ist nicht nur überflüssig sondern sogar schädlich, weil du dabei über die Signale deines Körpers hinweggehst bzw. sie gar nicht erst wahrnimmst.

Gleichgültig, ob du Gewicht verlieren oder zulegen willst: die Kalorieneinnahme zu kontrollieren, ihre Aufnahme zu begrenzen oder eine Mindestmenge an Kalorien zu verzehren, macht absolut keinen Sinn! Eine Mindestkalorienaufnahme zu beachten mag einzig in der Übergangsphase zur Rohkost für manchen nützlich sein, um sicherzustellen, dass du genug isst und nicht versehentlich aus purer Unzufriedenheit, Hunger, aufgrund von viel zu wenig essen, wieder zur Kochkost zurückfällst. Notwendig ist das Kalorienzählen auch in dieser Zeit nicht!

Dauerhaft auf jeden Fall ist der Weg zur Gesundheit und deinem Wunschgewicht ganz klar: ernähre dich natürlich: roh, vegan, möglichst ungemischt, naturbelassen. Achte darauf, was dein Körper dir signalisiert und iss nach seinem Appetit. Bewege dich viel, vermeide negativen Stress und achte auf ausreichend frische Luft und Sonne. Und: hab Geduld! Je gesünder der Körper wird, desto weniger Nährstoffe braucht er, weil er die, die er bekommt, immer besser verwerten kann. Verbesserte Gesundheit geht Hand in Hand mit dem Abbau von Toxizität (wie z. B. überschüssigem Gewicht) und der Fähigkeit, neues, gesundes Gewicht aufzubauen (falls nötig).




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