Kaktusfeigen

Kanarischer Winter

Heute hab ich ein paar Impressionen aus unserem derzeitigen Leben auf der Finca. Im Teneriffa-Winter – d. h., Sturm, viel Regen, Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad.

Im Meer baden ist momentan offensichtlich nicht möglich. Zumindestens nicht an diesem Ende der Insel. Schwimmen war ich gestern im Schwimmbad – hauptsächlich, um anschließend zu duschen und mir – dringend nötig – die Haare zu waschen. Eine Erfahrung, die ich mal als erfolgreiche Kälteanwendung nach Wim Hof verbuche: das warme Wasser in den Duschen war kaputt, ich habe also eiskalt geduscht, lange, incl. lange kaltes Wasser über meinen Kopf – ich habe sehr viele, dichte Haare, da dauert das Waschen (mit Sidr) und Ausspülen eine Weile. Das tat echt weh nach einer Weile, und mir war anschließend leicht schwindelig. Dafür war mir den Rest des Tages nicht nur schön warm, sondern ich war auch voller Energie, bis in den späten Abend.

Zum Wäschewaschen haben wir erstmalig den nächstgelegenen Waschsalon ausprobiert: in Santa Cruz, ca. 70km entfernt 😉 … es gibt nur zwei Waschsalons auf der Insel, der andere ist in La Laguna, ungefähr dieselbe Entfernung von uns. Also eine lange Anreise. Wir haben den Ausflug mit Einkäufen und anderen Erledigungen verknüpft – z. B. auf dem Markt in Santa Cruz.

Und sonst? Wir genießen Papayas, Bananen, Avocados & Malve. Und ab und zu mix ich auch mal was – wie z. B. Rawtella, serviert als Tortenbelag auf Orange:

Der Sturm hat die Dachabdeckung auf dem Klohäuschen zerstört, da regnet es jetzt rein. Also eigentlich haben wir momentan doch eine Dusche hier. 😉

Mein Bedürfnis nach Alleinzeit motiviert mich zu häufigen Spaziergängen, entweder in der direkten Umgebung (nicht so aufregend), oder am Meer <3

finca-palme

Im Fluss sein. Der Fluss sein. Ankommen in Teneriffa.

Ankommen in Teneriffa.

Seit zwei Wochen sind wir nun schon hier. Meine zunächst schwankende Welt, schon bekannte Nachwirkungen der Schiffsreise hierher, hat sich nach ein, zwei Tagen beruhigt. Noch schneller hat sich meine ebenfalls schwankende Energie wieder stabilisiert – sie war kurzfristig leicht verloren, irgendwo zwischen dem Widerstand der Tochter, für die manche unserer aktuellen Wohnumstände weit außerhalb ihrer Komfortzone liegen. (Keine Sorge, auch sie hat sich damit angefreundet. Sie ist ein sehr starkes und mutiges Mädchen. <3 ) Meinem Vermissen der Weite, die ich gerade so sehr genossen habe. Und Dankbarkeit, für das Geschenk unseres aktuellen Wohnraums, mit all seinen Herausforderungen und Gelegenheiten. Mit Fokus auf Dankbarkeit und ersten aktiven Schritten, um es mir hier angenehm zu machen, komme ich wieder zu mir. In den Fluss. Der Fluss (des Lebens, der Ereignisse), der nichts von mir Getrenntes ist, das mich einfach mitreisst. Mitunter fühlt es sich so an, und dann hilft es, mich zunächst einfach mittragen zu lassen. Den Kopf über Wasser zu behalten, achtsam zu bleiben und zu vertrauen. Bis ich wieder sehe, dass ich der Fluss BIN. Der Fluss und ich, Teil eines Ganzen, zu dem Alle und Alles gehört. Indem ich selbst zum Fluss WERDE, meine Macht akzeptiere, gestalte ich mein Erleben wieder selbst. Egal, was mir begegnet – ich entscheide, wie ich darauf reagiere. Mit Widerstand, Klagen, Unglücklichsein – oder mit Annahme, Liebe, Dankbarkeit. Dankbarkeit für das, was mir gegeben wird und für das, was mir gerade vorenthalten wird. Ich entscheide mich dafür, immer wieder, den ersten Schritt zu tun – zu mir, zu den Umständen, die ich gerne hätte. Und dann die Magie sich entfalten zu lassen.

Dankbar bin ich gerade für diese momentanen Geschenke:

  • Wir haben ein Häuschen zum Wohnen. Bestehend aus einem Raum. Noch sehr spärlich möbliert. Mit einer Glastür, die gleichzeitig Fenster ist. Und einer gerundeten Rückwand. 🙂

    Wir haben aus ein paar Regalteilen und Pappe eine Trennwand zwischen unsere Schlafplätze gebaut, doch der andauernde Mangel an Alleinzeit macht mir noch zu schaffen. Insbesondere an Tagen wie dem gerade vergangenen Vollmond und der Mondfinsternis – die mir viel Traurigkeit und schwere Energie gebracht haben, für die ich keinen Raum gefunden habe. So viel, was ich hier lernen kann … so viele neue Wege zu finden, um mit meinen inneren Stürmen umzugehen.

  • Wir haben Strom und Wifi und sogar einen Tisch, an dem wir arbeiten und zeichnen etc. können. Die digitale Nomadin in mir hat also, was sie braucht. 😉 Um es mit den Worten von Aziz Z. Zahara aus „40 rules of love“ zu sagen: „Alles, was ich tun kann, ist, mein Laptop mitzunehmen, versuchen, eine gute Internetverbindung zu bekommen und hoffen, dass ich einen weiteren Tag leben werde.“ 🙂
  • Unsere Kleidung lagern wir weiterhin in Taschen, und sind nun, nachdem wir unsere hier auf der Insel eingelagerten Sachen geholt haben, umgeben von vielen (zu vielen) Kisten voller Spielzeug, Bücher und ein paar Küchensachen; Dinge, die zum größten Teil schnellstmöglich auf Flohmärkten und ähnlichem verkauft werden sollen. Mein Wunsch, aufzuräumen, Ballast abzuwerfen, war einer der Gründe für unser Herkommen.
  • Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände möchte ich deshalb auch nicht kaufen. Lieber finden oder leihen. Oder aus Vorhandenem bauen. Viel Raum hier zum Finden kreativer Lösungen, um unsere Sachen etwas einfacher und platzsparender unterzubringen.
  • Wir haben hier kein Wasser. Nicht im Haus und nicht draußen – abgesehen von dem dieser Tage reichlich fallenden Regen ;). Wir waschen uns mit gekauftem Trinkwasser, an einer Waschschüssel. Eine weitere Waschschüssel dient zum Geschirrabwaschen. Ca. einmal die Woche gehen wir ins nächste Schwimmbad, um zu duschen. Was für eine wunderbare Gelegenheit, regelmäßig schwimmen zu gehen! Der Pool im Schwimmbad in Buenavista ist sogar ungechlort, gefüllt mit Salzwasser.
  • Die Toilette hier ist am anderen Ende der Finca, so dass sicher dafür gesorgt ist, dass wir selbst an Tagen voller Computerarbeit & bei Sturm und Regen mehrmals am Tag an die frische Luft kommen.
  • Um uns herum wachsen Bananen, Maracujas und Papayas und noch so manches. Und reichlich Grünzeug: Malve, Fenchel, Petersilie … Und es gibt auch hier einen samstäglichen Bauernmarkt, nicht allzu weit entfernt.
  • Die Tochter, die sich schon lange ein „Haustier“ wünscht, kann hier die Gesellschaft eines süßen, ca. 2 Jahre alten Hundes, einiger Ziegen und Hühner genießen.



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