Sich vegan/rohvegan zu ernähren – ist das eine Einschränkung oder Bereicherung? Eine Unterhaltung mit der veganen Nachbarin, die ihre Wahl als – zwar freiwillige aber dennoch – Einschränkung empfindet hat mich drauf gebracht. Weder als Vegetarierin noch als Veganerin und erst recht nicht seit dem Schritt zur veganen Rohkost habe ich mich je durch meine Ernährungsweise als eingeschränkt gefühlt. Sicher, ich finde in Restaurants etc nicht unbedingt etwas Essbares auf der Speisekarte, und auch bei privaten Einladungen bringe ich meistens mein eigenes Essen mit … aber da ich zu derartigen Verabredungen ohnehin nicht des Essens wegen gehe, stört mich das nicht weiter. Warum habe ich denn früher ab und zu außer Haus gegessen? Meistens doch aus sozialen Anlässen – und daran, am Zusammensein, am gemeinsamen Feiern, hat sich doch nichts geändert! Wenn es ums Essen ging, dann entweder darum, Zubereitungsarbeit zu sparen (hab ich jetzt ohnehin nicht mehr 🙂 ) oder mal etwas Besonderes zu essen … und davon habe ich jetzt reichlich, täglich, die wundervollsten Genüsse. Kein Restaurant bietet Vergleichbares an.
Meine Nahrungsauswahl ist um so viel größer als noch vor wenigen Jahren. Und so viel besser. Nie zuvor habe ich einen derartigen Überfluss erlebt. Ich habe so viele essbare wilde Pflanzen kennengelernt und fühle mich dadurch weitaus freier und unabhängiger, überlebensfähiger als früher. Ganz zu schweigen von meinem gestiegenen Wohlbefinden, der besseren Gesundheit.
Einschränkend oder bereichernd … wie empfindest du deine von der gesellschaftlichen Norm abweichenden Essgewohnheiten?
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Das ist eine interessante Frage. Ich persönlich finde sie nicht als einschränkend gleichzeitig aber doch. Es erfordert mehr Aufwand, unsere Standards aufrecht zu erhalten und es ist um ein vielfaches teurer, eine ganze Familie mit 5 Personen auf diese Art und Weise satt zu bekommen. In sofern einschränkend, weil ich das Gefühl habe stets zu planen, flexibel zu sein, umzudenken. Das beginnt bei Kindergeburtstagen, geht über Familienbesuche und Reisen. Aber ja, es ist natürlich auch Bereicherung. Ich probiere mehr, meine Kinder wissen, was Avocados und Cherimoyas sind und kennen Wildkräuter. Ich bin da noch sehr auf dem Weg.