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Fasten

Wie passt Fasten in eine natürliche Ernährungsweise? Was bewirkt es, und warum kann Fasten so heilsam sein? Im heutigen Artikel geht es um diese Frage. Außerdem beschreibe ich unterschiedliche Wege des Fastens, meine Erfahrungen damit, gebe Tipps für ein gelingendes und erfolgreiches Fasten, und stelle eine kleine Auswahl an Büchern zum Thema Fasten vor, die ich kürzlich gelesen habe.

Ist Fasten natürlich?

Jedes Tier, dem es nicht gut geht, stellt von sich aus die Nahrungsaufnahme ein. Fastet. Kleine Kinder tun das auch noch instinktiv, sie verweigern das Essen, wenn sie spüren, dass ihr Körper Raum und Energie braucht, sich um die Heilung zu kümmern. Oder auch, wenn sie auf anderer Ebene überlastet sind.
Später im Leben neigen wir dann eher dazu, uns bei mangelndem Wohlbefinden mit unserem bevorzugten Comfort Food zu trösten. Essen als emotionale Nahrung zu nutzen, die Bedürfnisse unseres Körpers ignorierend. Oder wir haben (fälschlicherweise) gelernt, dass wir uns mit Nahrung „stärken“ müssen, wenn es uns nicht gut geht.
Und allgemein, dass wir immer gut essen müssen, um „bei Kräften zu bleiben“.

Natürlicherweise wäre unser Nahrungsangebot zudem übers Jahr gekennzeichnet von einem Wechsel zwischen Zeiten mit einer Fülle an Nahrung und Zeiten, in denen es nichts oder sehr wenig zu essen gibt. Natürlicherweise müssten wir uns auch erst bewegen, anstrengen, um etwas zu essen zu bekommen. Und es stellt kein Problem für unseren Körper dar, vor der ersten Mahlzeit viele Kilometer weit zu laufen.

Daran ist unser Körper angepasst! Er kann sehr gut damit umgehen, mal eine oder einige Mahlzeiten auszulassen. Er funktioniert mit leerem Magen hervorragend. Ein permanent gefülltes Verdauungssystem belastet ihn. Und er neigt dazu, Überschüsse an Nahrung in Form von Körperfett zu speichern – für karge Zeiten.

Stattdessen leben wir in einer Überflussgesellschaft, in der die meisten von uns ständig mehr zu essen im Haus haben als momentan gebraucht wird. In der es in den Läden rund ums Jahr ein riesiges Angebot gibt. Und nur allzu häufig führt das dazu, dass wir tagein tagaus weitaus mehr als ausreichend essen. Eventuell sogar unseren Körper überlasten mit Nahrung, auf der Suche nach Genuss, und in dem Versuch, Bedürfnisse, die eigentlich auf ganz anderen Ebenen liegen, so zu befriedigen.

Selbst bei der optimalen Auswahl deiner Nahrung wird dies auf die Dauer deinen Körper überlasten. (Lies dazu gern auch diesen Artikel „Zuviel des Guten … ist nicht gut.“) Eine Essenspause in Form von Fasten verschafft ihm dann Ruhe. Lässt ihm Energie, sich um notwendige Reparaturen zu kümmern. Sich zu erholen von der permanenten Verdauungsarbeit. Und gibt dir Raum, dich wieder mehr zu spüren!

Darüberhinaus leben wir in einer Welt, die hochgradig mit Giftstoffen belastet ist; so allgegenwärtig, dass wir ihnen, selbst bei achtsamer Ernährungs- und Lebensweise, nicht vollständig ausweichen können. Gifte (wie Pestizide, Fungizide, sonstige Chemikalien, Metalle, Abgase usw usw) sind überall, selbst in der Luft, die wir atmen. Auch das führt zu erhöhtem Entgiftungs- und ggfs Reparaturbedarf des Körpers, dem er in Zeiten des Fastens optimal nachkommen kann.

Warum fasten?

  • Fasten, sinnvoll durchgeführt, ist ein absoluter Booster für die Gesundheit, das Wohlbefinden, die Abwehrkräfte!
  • Fasten entlastet den Körper, es verschafft ihm eine Pause von der Verdauungsarbeit. So hat er Raum und Energie für Reparaturen, für Heilungsprozesse.
  • Ab 14 Stunden ohne Nahrungsaufnahme startet ein Recyclingprozess im Körper, die Autophagie, in der schadhafte Proteine, kranke Zellen, abgebaut werden. Dieser Prozess funktioniert am Besten ganz ohne Nahrung, also auch ohne Säfte!
  • Fasten kann helfen, das Körpergewicht zu regulieren.
  • Pausenzeiten für die Verdauungsorgane wirken sich positiv auf die Verdauung aus; nach einer längeren Fastenzeit arbeitet der Darm effektiver als vorher.
  • Bewusstes Fasten kann uns auch näher zu uns selbst bringen. Möglicherweise zeigen sich auch heilungsbedürftige Aspekte auf anderen als der körperlichen Ebene – und wir haben die Gelegenheit, ihnen sinnvoller zu begegnen als sie mit Essen (oder anderem) zu betäuben.

Wann und wie lange fasten?

Optimalerweise fastest du einem Impuls aus deinem Körper folgend. Also dann, wenn du spürst, dass dein Körper das will. Das kann im Falle einer Krankheit oder Verletzung ganz ungeplant kommen, oder auch ohne derartigen Anlass.

Wenn du die Signale deines Körpers nicht so gut wahrnehmen kannst (wie sehr viele Menschen), oder dir nicht sicher bist, was du damit tun sollst, oder schlicht, wie du einen Einstieg ins Fasten finden sollst, kannst du ein bisschen mit verschiedenen Ansätzen dazu herumexperimentieren. Spüren, wie es sich anfühlt. Was tut dir gut, was funktioniert für dich, was nicht. Und dabei deinen Körper und seine Bedürfnisse immer besser kennenlernen.

  • Wie oben schon erwähnt: Krankheitssymptome,  vermindertes Wohlbefinden auch auf anderen Ebenen, und Verletzungen, sind definitiv immer ein guter Anlass zu fasten. Ein Körper, der nicht auch noch Verdauungsarbeit leisten muss, heilt schneller. Im Falle eines längeren Heilungsprozesses aber bitte gut auf dich achten und die Länge des Fastens nicht übertreiben. Insbesondere wenn dein Körper allgemein sehr belastet ist, ist es besser, nur kurz zu fasten. Bzw kurze Fastenzeiten mit Zeiten mit leichter Nahrung abzuwechseln.
  • Fastenzeiten sind ja schlicht und einfach Zeiten, in denen keine Nahrung aufgenommen wird. Jede Nacht, während du schläfst, fastest du. Diese Zeiten im Alltag etwas zu verlängern, und dem Körper täglich eine lange nächtliche Pause vom Verdauen zu gönnen, ist eine einfache und sehr effektive Möglichkeit des Fastens. Du kannst z. B. dein Frühstück ausfallen lassen, oder auf später verschieben, oder das Abendessen früh zu dir nehmen (oder ganz darauf verzichten). Wenn du zwischen 18/20 Uhr und 10/12 Uhr fastest, sind das schon 14 – 16 Stunden. Und damit kommt dein Körper bereits in den Autophagie-Modus.
  • Diese Art des Fastens ist ja als Intermittierendes Fasten bekannt. In unterschiedlichen Varianten: 16/8 bedeutet eben, täglich 16 Stunden lang zu fasten und während des Zeitfensters der übrigen 8 Stunden ganz normal zu essen. Du kannst das natürlich auch für dich anpassen: 14/10, 18/6 … usw.
    Im Grunde beschreibt intermittierendes Fasten nichts anderes als natürliche Essenspausen. Doch – siehe oben – dieses natürliche Empfinden haben viele von uns in unserer verdrehten Welt ja verloren.
    Dir für eine Zeitlang solche Zeitfenster vorzugeben, gibt dir den Raum, darin Erfahrungen zu sammeln. Immer besser zu erkennen, wann dein Körper wirklich Nahrung braucht, und wann du vielleicht nur aus Gewohnheit/nach der Uhr isst. Oder als Ersatz, Ablenkung, Betäubung.
  • Einfach mal einen Tag lang, 24 oder 36 Stunden lang, zu fasten, lässt sich ebenfalls gut mal zwischendurch einbauen. Entweder fastest du einen kompletten Tag, inkl. der Nächte drumherum, oder du isst an einem Tag bis mittags ganz normal, danach aber nichts mehr, und beginnst am nächsten Tag erst mittags zu essen (24 Stunden Fasten).
  • Ein Fasten von einigen Tagen (3-4) kannst du ebenfalls einfach mal ausprobieren. Selbst ein stärker vorbelasteter Körper, auch im Falle einer akuten Erkrankung/Verletzung, verkraftet das ohne Gefahr. Lies dazu gern auch weiter unten die Tipps zum erfolgreichen Fasten.
  • Längere Fastenzeiten, eine oder sogar mehrere Wochen – empfehle ich nicht als Einstieg. Schon gar nicht aus einer Standardernährung heraus und bei einem stark vorbelasteten Körper. Mit starker Vorbelastung meine ich zum Einen all die Folgen einer naturfernen, belastenden Ernährungs- und Lebensweise, (insbesondere Fleisch, Junk Food, synthetische Nahrungsmittel), zum Anderen aber auch eingenommene Medikamente (auch Impfungen, Narkosen), Drogen (inkl Nikotin und Alkohol), usw.
    Wenn du aber schon Erfahrungen mit kürzeren Fastenzeiten gemacht hast, und/oder dich seit längerer Zeit eher leicht und naturbelassen ernährt hast, können solche Fastenzeiten von 1-3 Wochen, einmal oder auch mehrmals im Jahr, unglaublich wohltuend sein und sehr viel Raum für Heilung schaffen.

Wie fasten?

Wenn ich hier von Fasten schreibe, dann meine ich vor allem Wasserfasten. Ganz ohne Nahrungsaufnahme, schrieb ich schon weiter oben, funktioniert das Aufräumen im Körper am Besten.

Viele Menschen praktizieren ein Saftfasten. Solange dies nur grüne Säfte beinhaltet, beeinträchtigt es meines Erachtens die Reinigungsarbeiten des Körpers nur wenig, und ein gelegentlicher grüner Saft innerhalb einer längeren Fastenzeit kann sogar einen Impuls setzen, der die Reinigungsarbeit noch einmal verstärkt. Grüne Säfte sind Säfte aus grünen Blättern, Gräsern, Microgreens. Kein Obst, kein Gemüse darin!

Säfte aus Obst oder Gemüse hingegen enthalten praktisch alle Nährstoffe der Früchte/Gemüse, mit Ausnahme der Ballaststoffe. Für mein Gefühl stellt das keine oder nur eine sehr geringfügige Entlastung des Verdauungssystems dar. Ein gelegentlicher kleiner Fruchtsaft hingegen, mit viel Wasser verdünnt, kann während des Fastens in einem stark verschleimten Körper helfen, hartnäckige Ablagerungen zu lösen.

Trockenfasten – also gar nichts zu sich nehmen, nicht einmal Wasser – ist, wenn überhaupt, etwas für Körper, die schon sehr gereinigt sind!

Tipps für ein erfolgreiches Fasten

Betrachte Fasten, wie kurz oder lang auch immer, als ein Geschenk, das du dir machst. In Zusammenarbeit mit deinem Körper. Nicht als Hungerkur, nur um dein Traumgewicht zu erreichen. Nicht als Kampf gegen deinen Körper und eventuelle Süchte oder Essensmuster, die du als negativ bewertest.

Intermittierendes Fasten in allen oben beschriebenen Varianten, und kurze Fastenzeiten von 1-3 Tagen brauchen keine Vorbereitung.
Wenn du länger fasten möchtest und du dein Fasten ein wenig vorweg planst, also nicht aufgrund einer Verletzung oder einer akuten Erkrankung fastest, und dich bisher noch überwiegend von (schwererer) Kochkost ernährst, mit Tierischem und/oder vielen Getreideprodukten, und/oder viel Junk Food, plane ein „Vorfasten“ von 2-3 Tagen ein. An diesen Tagen isst du überwiegend leichte, abführende Kost: Obst, eingeweichte Trockenfrüchte, Flohsamen (mit viel Wasser dazu!), etwas frisches Grün. Falls nötig, leicht gedünstetes Gemüse ohne Fettzugabe.
So entlastest du dein Verdauungssystem schon mal ein wenig und das Fasten wird dir leichter fallen. Außerdem kannst du auf diese Art und Weise den Übergang vom Essens-  zum Fastenmodus ein wenig zelebrieren.

Ein Einlauf am Vorabend oder am Morgen des ersten Fastentages ist sehr unterstützend. Bei einem längeren Fasten gern auch alle 2-3 Tage einen Einlauf (mit körperwarmem Wasser, ohne Beigaben) machen.

Faste nicht zu lange! Je belasteter der Körper, desto kürzer die Fastenzeiten. Besser sind dann wiederkehrende kurze Fastenzeiten (3-4 Tage) im Wechsel mit Tagen, an denen eine Übergangskost hin zu einer leichteren Ernährung gegessen wird. Arnold Ehret beschreibt das als Systematisches Fasten. Dies genauer zu beschreiben würde den Rahmen dieses Artikels sprengen; ich schreibe demnächst noch einen eigenen Artikel dazu.

Die ersten 2-3 Fastentage sind meist etwas herausfordernd. Du wirst vermutlich viel Hunger haben, Essensgelüste, möglicherweise Kreislaufschwierigkeiten. Plane mindestens für diese ersten Tage viel Zeit zum Ausruhen, Zeit für dich, ein. Sanfte Bewegung, wenn dir danach ist, kann helfen. Möglichst viel Zeit an der frischen Luft. Einfach Ausruhen, wenn du das brauchst. Bei Bedarf mach gerne jeden Tag einen Einlauf. Insbesondere auftretende Kopfschmerzen verschwinden dadurch meist.
Wenn du, wie ich, ohnehin eher niedrigen Blutdruck hast, rechne damit, dass du morgens länger brauchst, um in Gang zu kommen. Steh immer langsam auf, damit dir nicht schwindelig wird! Lies auch meine Erfahrungen weiter unten für eine Beschreibung, was mir hilft in solchen Fällen.

Danach wird es einfacher, der Hunger verschwindet. Je nachdem wie lange du fastest, bewegt sich dein Körper durch wechselnde Zyklen von Entgiftungskrisen und Energieschüben. Alle paar Tage wirst du mehr von der Entgiftung spüren, und entsprechende Symptome wahrnehmen (es kann also noch mal unangenehmer werden), gefolgt von weiter gesteigerter Energie.

Sehr wichtig: das Fastenbrechen!
Die erste Mahlzeit nach dem Fasten sollte leicht sein, und eine abführende Wirkung haben. Es geht jetzt zunächst darum, gelöste, noch im Körper zirkulierende Abfallstoffe möglichst schnell auszuscheiden.
Dafür bieten sich, je nach Belastungsgrad deines Körpers und deiner bisherigen Ernährung, unterschiedliche Optionen an. Wenn du dich bereits länger sehr leicht ernährt hast, kannst du frisches Obst essen. Eine Sorte, so viel du magst. (Wundere dich nicht, wenn du länger gefastet hast, wird das nicht viel sein. Dein Körper ist dann vielleicht schon mit weniger als einem Apfel satt.)
Frisches Grünzeug ist eine andere Möglichkeit. Nicht ganz so stark reinigend wie Obst.
Oder gedämpftes Obst.
Wenn dein Körper noch sehr belastet ist, du bisher noch „alles“ gegessen hast, nimm besser gedämpftes stärkearmes Gemüse.
Solltest du am Tag des Fastenbrechens keinen Stuhlgang haben, mache am Abend noch einmal einen Einlauf. Ansonsten kommt es eventuell zu einer Art „Rückvergiftung“ durch die gelösten Gifte, die im Körper zirkulieren.
Über die nächsten Tage unbedingt noch leicht essen, die Mengen langsam wachsen lassen – höre auf deinen Körper! Mach dir keine Gedanken darüber, dass du dich „wiederaufbauen“ müsstest – das geschieht von ganz alleine. Verzichte in den ersten Tagen auf alles sehr stärkehaltige (Getreide, Kartoffeln usw).

Langfristig wirst du von deinem Fasten am meisten profitieren, wenn du es als Einstieg in verbesserte Ernährungsgewohnheiten nutzt.

Bücher zum Thema Fasten

In herausfordernden Momenten, wie sie z. B. beim Fasten, aber auch bei Ernährungsumstellungen ja immer mal wieder auftauchen können, ist es oft hilfreich und motivierend, sich Bücher/Texte (und auch Videos) zum Thema anzusehen.
Neben dem „Klassiker“, Arnold Ehret, den ich hier gewiss schon das eine oder andere Mal erwähnt habe, habe ich in den letzten Monaten zwei weitere Bücher zum Thema Fasten gelesen, die ich dir hier ganz kurz vorstellen möchte.

  • Arnold Ehret „Vom kranken zum gesunden Menschen durch Fasten“
    Ehrets „Schleimfreie Heilkost“ beruht auf der Annahme, dass jegliche Krankheit eine Blockade im Körpersystem ist, verursacht durch ungeeignete, schleim- und eiterbildende Ernährung, und Heilung insofern aus Reinigung des verstopften Systems besteht. Ich habe darüber hier schon einmal geschrieben. Fasten und ein individuell gestalteter Übergang zu einer schleimarmen bis schleimfreien Kost, daraus besteht sein Heilungsweg.
    Die Bücher überschneiden sich inhaltlich zu großen Teilen; in dem Fastenbuch geht er ausführlicher auf das Fasten ein.
    Beide Bücher sind Klassiker, geschrieben vor über 100 Jahren, doch in den Basics unverändert stimmig. Es finden sich darin auch sehr einleuchtende Erklärungen für eine Reihe (damals und größtenteils immer noch) verbreiteter Krankheitsbilder, wie z. B. Tuberkulose. Und schon damals die Erkenntnis, dass nicht Bakterien Krankheit erzeugen, sondern sie sich später auf dem völlig verschleimten Körper ansiedeln – als Folge der Krankheit, nicht als deren Ursache.
    Sehr empfehlenswert!
  • Paul Bragg „Das Wunder des Fastens“
    Wie in so vielen us-amerikanischen Büchern werden auch in diesem sämtliche Inhalte x-mal wiederholt – finde ich etwas mühsam beim Lesen.
    Bragg hat offenbar auch Ehret gelesen, er erwähnt das auch einmal kurz im Buch. Er beschreibt die Zusammenhänge im Wesentlichen genauso wie Ehret, etwas aktualisiert mit Hinweis auf die zusätzlichen“moderneren“ Varianten der Vergiftung. Genau wie Ehret spricht er vom Körper als einem Röhrensystem, von Verstopfungen darin als Ursache für Krankheit, und auch er propagiert individuell gestaltetes systematisches Fasten als Heilungsweg.
    Ich hab das Buch im englischen Original gelesen und fand es etwas anstrengend. Zum Einen des grauenhaften, überladenen und unübersichtlichen Layouts wegen (das ist allerdings in der deutschen Übersetzung wesentlich anders), zum Anderen wegen seiner massiven Eigenwerbung darin, und der schon erwähnten endlosen Wiederholungen.
    Eine liebe Freundin hingegen (die Ehret vorher nicht gelesen hatte) war sehr begeistert und fand das Buch höchst motivierend.
  • Rüdiger Dahlke „Das große Buch vom Fasten“
    Ich bin offensichtlich so gar nicht seine Zielgruppe; dieses Buch hat mich überhaupt nicht überzeugt.
    Es enthält sehr viel geschichtliche Einblicke in unterschiedliche Arten des Fastens in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten, sowie weitere Infos über das Fasten und seinen Sinn, die Funktionsweise des Körpers etc. Außerdem betont er mehrfach die spirituellen Aspekte des Fastens und ruft dazu auf, es nicht als rein mechanische Lösung für z. B. Gewichtsprobleme zu betrachten.
    Sein „Fasten“ beinhaltet allerdings Säfte, Tees mit Honig und sogar Smoothies … äh?!?
    Er gibt eine Reihe praktischer Tipps für den Umgang mit Beschwerlichkeiten und Krisen während der Fastenzeit. Darunter einfache kreislaufanregende Maßnahmen, aber auch Homöopathika.
    Auch dieses Buch enthält sehr viel Eigenwerbung; zahlreiche Andeutungen von vertiefenden Infos mit Verweis auf seine anderen Bücher, und viele Hinweise auf die von ihm angebotenen begleiteten Fastenseminare. Darüberhinaus betont er wieder und wieder, dass man seinen Anweisungen folgen soll. Hm. Noch so ein Punkt, der mich abschreckt.
    Du liest es schon: ich mag dieses Buch nicht empfehlen.

Meine Fastenerfahrungen

Ich habe im Laufe der letzten 16 Jahre wiederholt gefastet. Manchmal aus einem akuten körperlichen Anlass heraus, manchmal aus einem anderen Impuls.

Mein erstes Fasten, nach ca. 2 Jahren Rohkost, habe ich nach 2 Tagen abgebrochen. Ich hatte das Fasten im normalen Alltag probiert: alleinnichterziehend mit 2 Kindern, eines davon ein Stillkind, mit Arbeit und allem anderen, was so los war. Solange ich draußen und allein war, war es okay. Im Haus und mit all den Anforderungen – hab ich es nicht geschafft und deshalb abgebrochen.

Spätere Fastenerfahrungen waren angenehmer, erfolgreicher. Ich habe viele Male 3-4 Tage lang gefastet, manchmal auch länger, mein längstes Fasten (im März diesen Jahres) ging über 2 Wochen.
Bei den kürzeren Fastenzeiten habe ich aus verschiedenen Gründen aufgehört. Manchmal war das, was akut heilen wollte, einfach erledigt. Manchmal habe ich abgebrochen,  z. B., weil ich nicht noch mehr Gewicht verlieren wollte. Oder weil ein gebuchter Flug bevorstand.

Obwohl es über die Jahre einfacher geworden ist, ist der 2. Tag immer der schwierigste für mich. Ich fühle mich dann relativ schwach, mein Blutdruck ist im Keller. Ich brauche dann Ruhe, und am liebsten einfach Zeit für mich, ohne irgendwelche Anforderungen von Menschen um mich herum. Danach wird es einfacher. Bei längerem Fasten ist mein Energiepotential während der ersten Woche noch eher ruhig, in der zweiten Woche bin ich dann voller Power.

Ich mag total dieses leichte Gefühl eines völlig leeren Verdauungssystems. Ein noch besseres Körpergefühl, ich fühle mich noch durchlässiger, alles fließt besser.

Angenehm finde ich auch die Nebeneffekte des Fastens: ich muss nicht einkaufen, der Aufwand für Essenszubereitung und für das Essen selbst entfällt und da ist schon allein dadurch mehr Raum für andere Dinge. Sowohl für mehr Kreativität als auch für mehr Stille und Einfach-Sein.

Was ich bei „Kreislaufproblemen“ tue:
Wenn der während des Fastens natürlicherweise noch niedrigere Blutdruck dazu führt, dass mir beim Aufstehen schwindelig wird, ich morgens länger brauche, um in Gang zu kommen, helfen mir
– langsames Aufstehen, tiefes bewusstes Atmen
– leichte Übungen im Bett vor dem Aufstehen: Hände und Füße kreisen, Arme und Beine heben und bewegen. Augenübungen. Gesicht und Ohren und Hände massieren.
– Trockenbürsten, Wechselduschen
– evtl nach dem morgendlichen Wechselduschen noch mal hinlegen

Folgen des Fastens, die ich beobachtet habe

  • Verbesserte Verdauung
  • Klarere Augen, klarere Haut
  • Verspannungen haben sich gelöst
  • Besserer „Flow“ auf allen Ebenen
  • Gewichtsverlust



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