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Heilung bedeutet Reinigung. Schleimfreie Heilkost und systematisches Fasten

Sogenannte Krankheiten & mangelndes Wohlbefinden sind, davon gehe ich aus, immer zurückzuführen auf Blockaden und Ungleichgewichte. Auf etwas, das den Energiefluss hemmt & uns so aus dem Gleichgewicht bringt.

Diese Blockaden können auf der körperlichen Ebene liegen, oder auch auf der emotionalen, mentalen oder spirituellen; und all das beeinflusst sich gegenseitig.. So können emotionale Traumata oder unsere mentalen Programmierungen sich ebenso in körperlichen Problemen manifestieren wie eine ungesunde Lebensführung es kann; umgekehrt kann eine optimierte Ernährung mit den rein körperlichen auch die anderen „Wege“, Energiebahnen, frei machen, und ebenso ein Lösen innerer Konflikte den Körper heilen lassen.

Die „Krankheit“ ist dabei nicht dein Feind, den es zu bekämpfen gilt. Sondern eine Ausdrucksform deines Körpers bzw. deiner Seins, um dich auf etwas hinzuweisen. Etwas in deinem Leben, das nicht optimal ist. Nicht dem entspricht, was du gerade wirklich braucht.

Über Heilung habe ich hier ja schon öfter geschrieben, über die heilenden Aspekte der Rohkost sowieso. Heute möchte ich dir diesbezüglich den Blick von Arnold Ehret auf die (Nahrungs-)Bedürfnisse des Körpers vorstellen.

Arnold Ehret, der von 1866 bis 1922 lebte, war Naturheilkundler und ist insbesondere bekannt für sein Konzept der schleimfreien Heilkost. Er ist Autor vieler Bücher über Entgiftung, Fasten usw. U. a. „Vom kranken zum gesunden Menschen durch Fasten“ und „Schleimfreie Heilkost“.

In seinem Buch „Schleimfreie Heilkost“ betrachtet auch er diese Blockaden & ihre Ursachen, aus körperlicher Sicht. Und führt das, was in der Medizin, und oft auch im Bereich alternativer Heilmethoden oder unter Rohköstlern, so kompliziert gemacht wird, auf eine ganz einfache Betrachtungsweise zurück.

Seiner Meinung nach ist jede Krankheit eine Verstopfung des Leitungssystems des Körpers, verursacht durch Ansammlungen von Schleim an unterschiedlichen Stellen. Ein Versuch des Körpers, Abfall, Schleim & Gifte auszuscheiden. Es ist nicht die Krankheit, die bekämpft werden muss. Sondern der Körper, der geheilt werden muss. Gereinigt, befreit von Schleim & Giften, die sich von klein an angesammelt haben.

Dass dies nicht innerhalb weniger Tage zu bewerkstelligen ist, ist offensichtlich. Erwarte bitte nicht, dass das, was sich in Jahren angesammelt an, durch einige Tage oder wenige Wochen Rohkost komplett ausgeschieden werden kann. Bedenke, dass dein Körper Zeit braucht für die Reinigung.

Zusätzlich zum Schleim gibt es auch noch Giftstoffe, insbesondere Medikamente, die vielleicht schon vor vielen Jahren eingenommen wurden. Diese werden bei einer herkömmlichen Ernährung niemals ganz ausgeschieden. Mit schleimfreier Nahrung jedoch ist es möglich, auch solche Rückstände zu lösen & auszuscheiden. Allerdings können sie, wenn sie auf diese Art wieder in den Kreislauf gelangen, um über die Nieren ausgeschieden zu werden, zu Symptomen wie Herzklopfen oder anderen ungewohnten Empfindungen führen.

Alle „Krankheiten“, wie Erkältungen, Grippe, Nierenentzündungen usw. sind in Wirklichkeit Versuche des Körpers, sich von all dem Schleim & den Giftstoffen zu befreien. Also kein Grund zu klagen, sondern eher ein Anlass, das Wunderwerk deines Körpers zu feiern – denn er tut nichts anderes, als zu versuchen, dein Leben zu retten! 🙂

Ein paar Beispiele, die Ehret erwähnt:

  • Die sogenannte „Erkältung“ ist der Versuch, Abfallstoffe aus den Kopfhöhlen, dem Hals und den Bronchien zu entfernen.
  • Zahnschmerzen sind ein Warnsignal. „Hör auf zu essen, ich muss reparieren, … „
  • Selbst bei Kurz- oder Weitsichtigkeit handelt es sich um eine Verstopfung in den Augen, bei Hörproblemen um selbiges in den Ohren!
  • Einen Kropf oder ein Geschwür bildet der Körper als Speicher von Abfallmengen, um diese am Eindringen in den Kreislauf zu hindern.
  • Geisteskrankheiten führt Ehret ebenfalls auf eine Stauung, in diesem Fall vorwiegend im Gehirn, zurück.

Aufschluss darüber, wie es in deinem Körper aussieht, kann dir deine Zunge geben. Faste einen oder zwei Tage, oder iss drei bis vier Tage nur Obst, und schau, wie belegt deine Zunge aussieht. Auch hier versucht der Körper, der nun, unbelastet bzw. wenig belastet von Nahrung mehr Energie zum Entgiften hat, Schleim auszuscheiden.

Die ultimative Heilmethode ist lt. Ehret das systematische Fasten, im Wechsel mit einer sich fortlaufend weiterentwickelnden Übergangskost hin zur schleimfreien Heilkost. Wie sich das gestalten lässst, beschreibe ich im Folgenden.

Schon während eines kurzen Fastens beginnt der Körper, Abfallstoffe auszuscheiden – über die Zunge, den Urin, den Kot, durch die Nase, … Je schwächer und schlechter du dich während des Fastens fühlst, desto stärker belastet ist dein Körper! Auftretende Schmerzen zeigen Schwachstellen im Körper auf, Nervosität oder Herzstörungen deuten auf im Körper gespeicherte Medikamente hin.

Schon diese kurzen Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, die Gestaltung dieses Heilungsweges individuell abzustimmen; immer wieder genau hinzuschauen und zu fühlen, was der Körper nun braucht. Und nichts zu überstürzen! So eine Umstellung kann Wochen, Monate, oder Jahre dauern – und es geht nicht darum, hier etwas zu beweisen oder Leistung zu erbringen. Sondern um deinen ganz eigenen Weg. Was immer deinen Körper beeinträchtigt – es hat Jahre, Jahrzehnte, vielleicht sogar Generationen gebraucht, sich anzusammeln. Also, lass dir die Zeit, die du brauchst!

Langes Fasten ist für einen stark belasteten Körper ungeeignet. Es ist zu belastend, zu fordernd. Die vielen Giftstoffe, die ausgeschieden werden müssen, brauchen Kraft – und gerade die, die Lebenskraft, ist ja in einem solchen Zustand geschwächt.

Besser sind kurze, individuell begleitete Fastenzeiten im Wechsel mit Essenszeiten, in denen langsam, Schritt für Schritt, umgestellt wird hin zu einer leichteren, schleimärmeren, natürlicheren, einfacheren Kost. Ehret bezeichnet das als Übergangskost.

Also besser nicht direkt zu einer dauerhaften Früchterohkost wechseln; je nach Körperzustand auch nicht zu schnell zu einer 100% Rohkosternährung.

Systematisches Fasten

Diesen Heilungsweg, das systematische Fasten, beginnst du mit einer kurzen Fastenzeit von drei bis vier Tagen. Danach isst du eine Übergangskost (Anregungen dafür findest du in den Büchern von Ehret, oder melde dich gerne bei mir, wenn du meine Begleitung auf diesem Weg möchtest.)

Nach einigen Tagen, vielleicht auch nach ein bis zwei Wochen, fastest du erneut ein paar Tage. Dann isst du wieder Übergangskost. Diese Übergangskost darf langsam (!) immer leichter und ärmer an schleimerzeugenden Nahrungsmitteln werden. Wie genau sie sich gestalten lässt, ist sehr abhängig davon, wie du dich bisher ernährt hast – es macht keinen Sinn, dich zu überfordern, indem du versuchst, zuviel auf einmal wegzulassen!

Die Häufigkeit der Fastenintervalle hängt natürlich auch damit zusammen, wie dein Alltag aussieht. Kannst du dir Zeit nehmen und dich voll auf dich und deine Heilung konzentrieren, sieht es ganz anders aus, als wenn du gleichzeitig Kinder versorgen und/oder Arbeit erledigen musst.

Auch bei einem besseren Gesundheitszustand empfiehlt sich eine Variante des systematischen Fastens zum Erhalt der Gesundheit. Möglichkeiten dafür sind:

  • Tägliches intermittierendes Fasten (z. B. 16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen)
  • 1 Tag pro Woche fasten (24 oder 36 Stunden)
  • 3-4 Tage alle 1-2 Monate fasten
  • 2-4 mal im Jahr 1-2 Wochen fasten.

So bekommt der Körper immer wieder Gelegenheit, aufzuräumen, zu reparieren … was selbst bei optimaler Ernährung aufgrund unserer Lebensumstände sowie unserer Vorbelastungen sinnvoll und notwendig ist.

Für Hinweise zu einem gelingenden Fasten, insbesondere zur Frage des Fastenbrechens, lies auch meinen Artikel „Fasten„.

Optimal für die Gestaltung deiner Fasten- und Essenszeiten ist natürlich: Dem Körper in seinen Bedürfnissen zu folgen. Nichts zu erzwingen. Arbeite mit deinem Körper, nicht gegen ihn. Unser Körper führt uns, der Verstand ist ein Werkzeug zur Unterstützung. Dieses Werkzeug darf gerne genutzt werden – z. B., wenn wir tief in uns wissen, was uns gerade gut tut, aber unsere Süchte, Programmierungen, emotionale Bedürfnisse die Botschaft senden: Gib mir Schokolade (Chips, Pizza, Burger, Pasta, … ), gib mir Essen, ich verhungere (das tust du so schnell nicht, versprochen!).

Ich habe es ja nicht so mit Regeln und Strukturen, mein System rebelliert selbst dann, wenn ich versuche, sie mir selbst aufzuerlegen – dafür höre ich meinen Körper recht gut und folge ihm (meistens). Mit Unterstützung meines Verstandes. So fließt es für mich am Besten.
Andere funktionieren da anders – schau, was für dich funktioniert, was sich richtig anfühlt – über alle Ebenen, abzüglich deiner Süchte und Essensmuster.

Ich empfehle, das systematische Fasten mit Darmreinigungen zu kombinieren, um gelöste Schadstoffe möglichst schnell auszuscheiden.

Welche Nahrungsmittel sind schleimbildend und welche nicht?

Sehr schleimbildend:
– alle Getreideerzeugnisse (Brot, Nudeln, usw.)

Sehr schleim- und eiterbildend:
– Milchprodukte (Käse, Quark,… )
– Fleischprodukte, Ei

Etwas weniger schleimbildend:
– Kartoffeln

Auch innerhalb der Rohkost gibt es viele schleimbildende, natürliche Nahrungsmittel:
– Hülsenfrüchte (frische Erbsen, Erdnüsse, gekeimte Linsen, Kichererbsen etc.)
– Mais
– Nüsse, vor allem Walnüsse
– Sonnenblumenkerne, auch andere Samen & Kerne

Solltest du dich (noch) mit herkömmlicher Zivilisationskost ernähren, wäre folglich eine langsame Umstellung auf möglichst schleimfreie Rohkost empfehlenswert. Für den Übergang empfiehlt sich gekochtes Gemüse, welches von aller Kochkost noch am wenigsten schleimbildend ist.

Als Rohköstler*in solltest du möglichst wenig, selten & in kleinen Mengen von den schleimbildenden Nahrungsmitteln essen (oder gar nicht!).

Wenn du unter akuter „Schleimausscheidung“ leidest (also z. B. Schnupfen hast, schuppende Haut, Husten, Pickel, oder oder oder …), verzichte für wenigstens einige Tage auf alles Schleimbildende! Mach am Besten einen Obsttag, also iss nur Früchte. Oder faste einen oder einige Tage. Bis dein Körper wieder im Gleichgewicht ist.

Welche Nahrung ist also langfristig zu empfehlen?

Das, was mir erfahrungsgemäß sowieso am Besten schmeckt und bekommt: Früchte, auch Gemüsefrüchte (stärkefrei), grüne Blätter! 🙂
Und auch Ehret ist der Meinung, dass wir (wie alle wild lebenden Tiere) von Natur aus Monoköstler sind. Also idealerweise keine gemischten Mahlzeiten zu uns nehmen.

Aber Achtung! Es geht nicht darum, möglichst viel von den „richtigen“ Nahrungsmitteln zu essen! Ein Zuviel der besten Nahrungsmittel, insbesondere für einen Körper, der voller Abfall- & Giftstoffe steckt, vermindert tatsächlich die Lebenskraft, statt sie zu erhöhen! Um gesund zu werden & zu bleiben braucht es in erster Linie einen Abbau all der Belastungen, die auf deinen Körper wirken. Reinigung von den über Jahre angesammelten Belastungen sowie Verzicht auf das Hinzufügen neuer Belastungen.

An dieser Stelle noch einmal die Warnung: es ist nicht sinnvoll, zu schnell und zu radikal zu einer schleimfreien Ernährung, also z. B. einer Früchterohkost, zu wechseln, oder zu Beginn einer Ernährungsumstellung zu viel, zu lange, zu fasten! Wie im Artikel „Sperren. Oder: Die Verhinderung zu schneller Entgiftung“ beschrieben belastet das den Körper über die Maßen, kann ggfs große Probleme bereiten – und ist nicht sooo selten der Grund dafür, dass viele Menschen nach einigen Monaten oder einigen Jahren Rohkost eine 180°-Wende machen und sagen „Rohkost funktioniert nicht“.

Besser ist eine langsame Umstellung! Allmählich immer besser wahrzunehmen, was dein Körper braucht – und dir zu erlauben, seinen Bedürfnissen nachzugeben. So kann es sein, dass er nach einer Weile nur mit Früchten wiederum nach Grün verlangt, oder nach einer Zeit ohne Fett dann wieder eine fettreichere Ernährung braucht, während er sich immer tiefer von angesammelten Schadstoffen befreit, und zugleich ja auch immer wieder anderen gegenwärtigen Belastungen ausgesetzt ist. Ich spüre z. B. sehr deutlich, dass in Gegenden mit viel Sonne und Wärme und viel freier Energie ich deutlich weniger Essen brauche als unter den entgegengesetzten Umständen.

Da wir in unserer Welt nicht allen Belastungen aus dem Weg gehen können, ist es meiner Meinung nach auch bei guter Gesundheit langfristig sinnvoll, dem Körper immer wieder Pausen zum Reinigen, zum Heilen, zu gönnen. Also regelmäßige Fastenzeiten, im Wechsel mit reinigenden, nicht oder wenig schleimbildenden Mahlzeiten, zu praktizieren.

 

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Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. März 2017. Aktualisiert und überarbeitet am 24.4.2022.




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