Wilde Malve

Wildkräuter

Grüne Frühlingsfülle – Alternative zu den noch fehlenden Früchten und zugleich perfekte Ergänzung zu (importierten) Früchten. Grünzeug, allem voran die Wildkräuter, ist pures Superfood. Das jetzt und die kommenden Monate allen kostenlos zur Verfügung steht. Die Natur hat genug für uns alle!

Über den Wert von Wildkräutern, wie du sie erkennen und bestimmen kannst, Ideen zur Verwendung in deiner Ernährung, und über (m)eine Rohkost im deutschen Frühjahr:


Die Magie des Frühlings. So deutlich wie dieses Jahr, in Deutschland weilend, habe ich ihn selten erlebt in den letzten Jahren. So unangenehm der Winter hierzulande auch sein mag, der Frühling gleicht das wieder aus und zeigt umso mehr, wie wundervoll doch unterschiedliche Jahreszeiten sein können. Überall sprießt, grünt, wächst, wuchert es nun. Die Wildkräuter, vor einigen Wochen noch winzig, sind jetzt groß und reichlich vorhanden. Ich finde hier in der Gegend Löwenzahn, Brennesseln, Knoblauchrauke, Bärlauch, Giersch, Taubnesseln, Gundermann, Beinwell, Gänseblümchen, Hornveilchen, und manches mehr. Auch Baumblätter (Linde, Buche) sind im Frühling zart und gut zu essen.

Das Angebot an Essen, das in den Läden zur Verfügung steht, stammt zum allergrößten Teil aus einer Art des Anbaus, die zu Lasten der ursprünglich mal vorhandenen Nährstoffe geht. Vieles wird – z. T. aus hybridem Saatgut, welches keine fortpflanzungsfähigen Pflanzen hervorbringt – in Treibhäusern, Folientunneln u. ä. angebaut, oder gar schon in den „Vertical-Gardening-Fabriken“; es wächst nicht in der Sonne, nicht in echter, reicher Erde; wird gedüngt und ggfs mit Pestiziden usw behandelt.

Selbst im Bio-Anbau sind Früchte und Gemüse zum großen Teil so überzüchtet im Vergleich zu dem, was die Natur einst hervorgebracht hat, dass die Pflanzen nur mit viel Pflege überhaupt wachsen.

Früchte sind seit Dekaden so sehr auf hohen Zuckergehalt, auf süßen Geschmack, gezüchtet worden; Salate im Gegenzug auf eine Verminderung von Bitterstoffen und einen milderen Geschmack – auf Kosten des Gleichgewichts der Nährstoffe.

Wildkräuter hingegen wachsen aus eigener Kraft, trotzen allen möglichen widrigen Umständen dabei. Sie strotzen geradezu vor Lebenskraft. Und obwohl sie natürlich auch den Belastungen unserer Welt (in Luft, Regenwasser, Erde) ausgesetzt sind, entwickeln sie dabei eben auch, was nötig ist, um damit zurechtzukommen – und geben es an uns weiter.

Sie sind ein wertvoller Beitrag zu einer gesunden Ernährung, gleichen das Ungleichgewicht der Kulturfrüchte etc aus, versorgen uns mit genau dem, was wir in unserer jeweiligen Umgebung brauchen. Sie geben uns Kraft und unterstützen die Entgiftung, fördern die Verdauung, während sie zugleich eine zu starke, schnelle Reinigung durch hohen Früchtekonsum abmildern können.

Wildkräuter, sowohl Blätter als auch essbare Blüten, stehen uns kostenlos zur Verfügung; im Laufe der nächsten Monate werden auch Wildfrüchte dazukommen.

Wildkräuter schmecken ganz unterschiedlich, manche sind sehr mild und einfach zu essen (Sauerampfer, Sauerklee, Vogelmiere z. B. mögen auch die meisten Kinder), andere schmecken herb oder bitter. Brennesseln und Disteln sind ein bisschen herausfordernd sowohl zu pflücken als auch zu essen – schmecken dann aber durchaus angenehm. Viele Kräuter haben eine starke Wirkung. Es ist sinnvoll, sie zunächst einzeln zu probieren und zu schauen, wie dein Körper darauf reagiert. Im allgemeinen schmeckt uns das, was der Körper gerade braucht (solange wir von natürlicher, naturbelassener Nahrung sprechen). Da unser Geschmackssinn, siehe oben, seit langer Zeit jedoch auf ein eher kleines, fades, gefälliges Spektrum an Geschmäckern geeicht ist, und zugleich an künstliche Süße, Gewürze etc gewöhnt, braucht es vielleicht eine Zeit der Eingewöhnung. Lass dich nicht abschrecken, probiere einfach immer mal wieder, und immer mal andere Kräuter.

Wildkräuter erkennen und bestimmen

Ziemlich sicher kennst du einige weitverbreitete Wildkräuter, wie Löwenzahn oder Brennessel. Wenn du gärtnerst, vielleicht auch den Giersch – der dann jetzt einen ganz neuen Wert für dich gewinnen darf.

In vielen Gegenden werden Wildkräuterführungen angeboten – das ist ein guter Weg, einen Einstieg zu finden und zu lernen, weitere Wildpflanzen zu erkennen.

Die Zahl der giftigen Wildkräuter ist recht überschaubar; der Großteil dessen, was da draußen so wild wächst, ist bekömmlich für uns.

Wildkräuter Wildfrüchte Buch CoverEin Buch, das ich seit sicher 15 Jahren besitze und das mit seinem A6-Format prima in die Hand- oder Jackentasche passt, ist das „Wildkräuter Wildfrüchte“-Büchlein aus dem GU Verlag. Es enthält die wichtigsten 125 Pflanzenarten, die du in diesen Breitengraden so finden kannst. Sortiert nach Blattform, mit aussagekräftigen Beschreibungen, Fotos und auch Hinweisen auf möglich Verwechslungen mit weniger bekömmlichen Pflanzen (so vorhanden).

Beziehen kannst du es z. B. hier bei buch7.

Wildkräuter verwenden

Zum Kennenlernen ist es, wie schon erwähnt, sinnvoll, die Kräuter erst einmal einzeln und pur zu essen, und die Reaktionen deines Körpers darauf kennenzulernen.

Ich würde auch später nicht allzuviele Kräuter in einer Zubereitung mischen – je einfacher wir essen, und das gilt natürlich auch bei Wildkräutern, desto besser kann unser Körper die Nahrung verwerten.

Neben der offensichtlichen Möglichkeit, Wildkräuter und -blüten direkt aus der Hand zu genießen, kannst du sie aber natürlich auch in Rezepten (hier findest du ein paar Rohkost-Wildkräuter-Rezepte) verwenden. Du kannst sie zu Früchten essen, mit Banane zu einem Smoothie oder mit Avocado zu einem Dipp mixen (denk daran, den dann langsam zu essen und zu „kauen“; iss nicht mehr Wildkräuter innerhalb einer Mahlzeit, als du in der selben Zeit auch unvermixt zu dir nehmen könntest, sonst überlastest du dein Verdauungssystem.) Auch mit Datteln oder Nüssen lassen sie sich kombinieren, zu Naschereien z. B.
Essbare Blüten (Löwenzahn!) sind zugleich wunderschöne Deko für dein Essen. In größere Blätter kannst du auch etwas einwickeln und dir so Wraps machen.

Frühjahrsrohkost hier und jetzt

Im Laufe der Jahre mit Rohkost habe ich immer wieder Phasen mit Grünzeug, speziell mit Wildkräutern, als förderlich und stärkend erfahren – im Wechsel mit Zeiten ganz ohne. Mein Körper zeigt mir, was ihm gerade gut tut. Es ist auch ein Wechselspiel mit der Umgebung, in der ich gerade bin – nicht aus der Not geboren (so à la: „iss, was eben da ist“), sondern die regionalen Pflanzen und Früchte beinhalten eben auch das, was mein Körper, der ja ebenfalls Teil der Natur ist, hier und jetzt braucht. So ist mein Bedarf an Grünzeug in Gegenden mit viel Sonne und in Gegenden mit hochwertigen Früchten deutlich niedriger als in kühleren und sonnenärmeren Gebieten.

Aktuell besteht meine Ernährung aus hauptsächlich Grün – regionalen Wildkräuter, Microgreens, Spinat und aus Südeuropa importierte Gemüsefrüchte (Zucchini und Gurke). Mit den ersten regionalen Erdbeeren und ein paar Him- und Brombeeren aus Spanien, und mit etwas mehr Fett als sonst – Avocados aus Portugal, Mandeln, Chia. Die importierten süßen Früchte, die hier derzeit so angeboten werden, will mein Körper kaum oder gar nicht.
Gerstengrassaft (aus Pulver) trinke ich seit dem Winter auch wieder täglich.
Insgesamt sieht meine Ernährung recht ähnlich aus wie in diesem Food-Diary-Video von vor 2,5 Jahren (abzüglich der Früchte und einiger saisonaler Elemente darin; damals war ich in Teneriffa). Vielleicht mache ich noch mal ein aktuelles Food Diary und ergänze es dann hier.




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