Den größten Teil meiner Rohkostzeit habe ich mich überwiegend von süßen Früchten, immer mit viiiiel Grün dazu, ernährt. Seit etwa einem halben Jahr nun schon merke ich, wie mein Appetit auf süße Früchte nachlässt; nicht nur, dass ich kleinere Mengen essen mag; mir schmecken auch die sehr süßen Früchte wie z. B. Bananen und Datteln nicht mehr sooo gut und ich habe immer öfter Appetit auf nicht-süße Früchte oder einfach nur Grünes.
Kürzlich bin ich über das Konzept der „Hippokrates“-Ernährung gestolpert. Eine weitere Ernährungsvariante innerhalb der Rohkost – andere sind z. B. 80/10/10, Urkost, Sonnenkost usw. – und habe mir das einmal etwas näher angesehen.
Hippokrates ist dir sicher ein Begriff – der berühmteste Arzt des Altertums gilt als der Begründer der Medizin als Wissenschaft und hat u. a. den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit erkannt:
Lass deine Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung.
Der Begriff der Hippokrates-Ernährung nun wurde vom Hippokrates-Institut in den USA geprägt und bezeichnet eine rohköstliche Ernährungsweise, die sich folgendermaßen zusammensetzt:
- täglich frisch gepresster Weizengrassaft, täglich frisch gepresste Säften aus Gemüsen und Sprossen, Ingwer oder Knoblauch
- Sprossen, Sprossen, Sprossen … also möglichst viel Gekeimtes! Du kannst Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Adzukibohnen etc. keimen, und auch Samen und Nüsse sollten vor dem Verzehr am Besten immer angekeimt (und evtl. wieder getrocknet) werden.
- Frischem Gemüse und Blattgrün
- Kleine/mässige Mengen an Fett wie z. B. Samen, Nüsse, Avocados
- Kein Salz; stattdessen werden Algen (oder fermentierte Sojasauce) verwendet.
- Probiotika wie z. B. Sauerkraut
- Maximal zweimal die Woche Früchte zum Frühstück; hierbei bevorzugt Zitrusfrüchte. Bei Krankheit sollte auf jeglichen Zucker (auch Fruchtzucker) verzichtet werden!
- Gesüßt wird ausschließlich mit Stevia.
- Ein Fastentag pro Woche gehört ebenfalls zum Konzept des Instituts.
Es ist sicher kein Zufall, dass mir in der letzten Zeit dieses Konzept wiederholt über den Weg gelaufen ist. Da ich u. a. auch zahnbedingt gerade über die Details meiner Ernährung nachdenke, dringend mehr Erdung brauche, Ausgleich für mein aus dem Gleichgewicht geratenes Vata, und mal wieder Lust auf Experimente habe ;), werde ich mal damit herumprobieren. Wie das genauer aussieht, erzähle ich dir demnächst.
Schau wieder hier rein, ich halte dich auf dem Laufenden!
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Liebe Silke, du sprichst förmlich uns aus der Seele.
Nach unserer Umstellung auf Rohkost, waren wir nach knapp einem Jahr reiner Rohkost an einem Punkt angelangt, an dem für uns klar war, dass es so nicht ewig weitergehen konnte. Die anfänglichen Vorteile der Rohkost (verringerter Schlafbedarf, erhöhte Leistungsfähigkeit) waren schon fast wieder vergangen, Zahnprobleme, Hunger in immer kürzeren Abständen und ein unbestimmtes Gefühl, uns irgendwie zu verschleißen, waren hinzugekommen.
Die Möglichkeiten, sich roh zu ernähren, sind – wie du auch schreibst – zahlreich, wir brauchten daher dringend eine andere Lösung.
Genau zur dieser Zeit hat uns eine Freundin, die gerade aus Brian Clements Institut in Florida zurückgekommen war, ermutigt, unseren Zuckerkonsum zu reflektieren und uns gleichzeitig mit der Hippocrates-Ernährung in Kontakt gebracht.
Daraufhin sind wir durch eine Woche Totalentzug gegangen. Nicht einmal mehr Karotten waren erlaubt. Es war richtig heftig. Viel schlimmer als der Entzug der gekochten Nahrung.
Aber es hat sich gelohnt. Unser Organismus ist umprogrammiert. Wir brauchen wieder weniger Schlaf, können viel länger ohne Essen auskommen, der Zahnverfall ist gestoppt, alles läuft ruhiger und kraftvoller – Dank der Lebenskraft aus Sprossen, Algen und Co.!
Heute ernähren wir uns hippocratisch (wie auch von dir schön beschrieben), d.h.
• große Mengen frischer Sprossen verschiedenster Art
• aktivierte Saaten
• Algen
• Gemüse und Säfte
• kaum Fruchtzucker
• wenig Fett
• alles komplett roh und vegan
Kürzlich haben wir unser erstes Rezeptbuch mit meist völlig neuen, von uns entwickelten Rezepten zur Hippocrates-Ernährung herausgebracht.
Vielleicht wäre das auch was für dich?
Schau dich doch gerne mal auf unserer Homepage (die sich noch im Aufbau befindet) um, wir würden uns in jedem Fall über einen regen Austausch mit dir freuen!
http://www.DieRohmantischeFamilie.de
Liebe Grüße
Die Rohmantische Familie
liebe julia,
ich bin, genausowenig wie irgendwann in den letzten 9,5 jahren veganer rohkost, an einem punkt, an dem es ernährungstechnisch „so nicht weiter geht“. ich ernähre mich schon die ganze zeit nicht nach konzept, sondern nach meinem instinkt; nach dem, was mein körper (und meine seele) mir sagt. das variiert immer mal ein bisschen und hat sich natürlich im laufe der zeit auch entwickelt, aber die grundlegende tendenz – leicht, fettarm, viiiiiiel (wildes) grün incl. algen – ist immer gleich geblieben. nun ja, bisher gehörten auch viele saftige süße früchte immer dazu. ich habe vor zwei jahren schon einmal – als experiment – versucht, ohne diese auszukommen und mich ein paar wochen lang low carb mäßig zu ernähren versucht. es ging nicht wirklich gut, war allerdings auch sehr fettlastig – viel zu schwer, damit fühle ich mich nicht wohl.
diese „instinktive“ art, mich zu ernähren, werde ich auch beibehalten – soll heissen, ich werde auch jetzt nicht anfangen, einem konzept zu folgen, sondern mich nur dadurch inspirieren lassen auf meiner suche. offenbar ist jetzt gerade eine weniger „süße“ zeit für mich dran. ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
eure website seh ich mir gern an, und ich freu mich auch über austausch mit euch!
danke euch und liebe grüße
silke
Liebe Silke,
die Fähigkeit, genau zu fühlen, welche Nahrung deinem Körper und deiner Seele guttut, ist sicher ein großer Schatz. Ein wichtiges Ziel in meinem Erdendasein!
Damit erübrigen sich tatsächlich alle Konzepte.
Für den Anfang haben uns manche Konzepte allerdings sehr geholfen.
Vor knapp sieben Jahren das Konzept „Veganismus“ (zunächst aus rein ethischen Gründen begonnen), dann vor drei Jahren das Konzept „Rohkost“ und erst vor knapp zwei Jahren die „Hippocrates-Ernährung“.
Es waren jeweils die positiven Erfahrungen, die uns haben dabei bleiben lassen, eine der wichtigsten war dabei eben gerade die sich steigernde Wahrnehmungsfähigkeit. Wir fühlen auch immer besser, was Körper und Seele brauchen!
Jedes Konzept ist eine Krücke, manche Krücken lähmen eher weiter, manche helfen dagegen, selbstständig zu werden.
Ich mag folgendes Bild:
Als wir (ich spreche immer für Julia und mich, weil sich unsere Erfahrungen sehr ähneln) vegan geworden sind, haben wir den E-Rollstuhl gegen einen einfachen Rollstuhl getauscht, den wir mit den Händen antreiben. Die Rohkost hat uns das Hinken mit zwei Krücken gelehrt, die Hippocrates-Ernährung ist die eine übrige Krücke, mit der wir schon sicherer auf den eigenen Beinen sind. Sobald wir die nicht mehr brauchen, werfen wir sie ebenfalls weg. Zu früh ohne Krücke würde uns zu Fall bringen.
Ich breche also eine Lanze für Konzepte, die sich selbst redundant machen.
Dazu sollte ein Konzept auch kein Dogma sein, sonst gibt es keine Weiterentwicklung!
Du braucht unser Angebot nicht mehr, andere, die vielleicht die ersten Rohkost-Erfahrungen gesammelt haben und auf erste Schwierigkeiten stoßen, können mehr damit anfangen.
Du bist schon auf dem Stand, auf dem du keine Orientierung mehr brauchst, da du sicher Instinkt von Gelüsten unterscheidest.
Ganz so weit sind wir noch nicht. Wenn ich etwa anfange, in stresslastigen (unbewussten) Situationen Obst zu essen, kann es passieren, dass ich deutlich über das erträgliche Maß hinausgehe – mit regelrechtem Kater in der Folge.
Hier hilft mir das Festhalten am Konzept der Fruchtzuckerfreiheit, den der Fruchtzucker kann ein Suchtstoff für mich sein.
Nebenbei bemerkt: Unser sich immer deutlicher meldender Instinkt hat uns längst eine Anpassung des Konzeptes der Hippocrates-Ernährung vornehmen lassen. Wir spüren alle (auch die Kinder) so deutlich, das Wildkräuter wohltun, dass wir sie in großer Fülle integriert haben – in der Hippocrates-Literatur ist von Wildkräutern nicht dir Rede, höchstens mal von Kräutertees.
Ich danke dir für deine Worte und grüße dich herzlich
Benedikt