Der messbare pH-Wert deines Körpers gibt wieder, wie sauer bzw. basisch dein Körper ist. Vielleicht hast du es auch schon öfter gelesen: in einem basischen Milieu können sich keine Krankheiten entwickeln.
„Keine Krankheit kann in einem basischem Milieu existieren, nicht einmal Krebs.“ – Dr. Otto Warburg Nobelpreis für Krebsforschung
Aber wie und wodurch werden wir denn basisch bzw. sauer?
Säuren entstehen praktisch von allein ständig als Stoffwechselprodukte. Jede Art von Aktivität führt zur Produktion von sauren Substanzen wie Milchsäure oder Kohlendioxid. Da ein zu „saurer“ Körper nicht nur krank wird, sondern ab einem bestimmten Grad der Übersäuerung gar nicht überleben kann, müssen diese Säuren kontinuierlich neutralisiert werden. Dies geschieht durch eine natürliche, pflanzliche Ernährungsweise, richtiges Atmen, ausreichend Entspannung, seelische Ausgeglichenheit und eine positive Lebensseinstellung.
Wer jedoch über seine Ernährung übermäßig viele weitere Säuren bzw. Säurebildner (also Lebensmittel, die sauer verstoffwechselt werden) aufnimmt, nicht richtig atmet, ständig im Stress ist und auch grundsätzlich eher „sauer“ eingestellt ist (z. B. übermäßig kritisch, negativ etc), übersäuert seinen Körper schnell, woraus alle möglichen Krankheiten resultieren.
Abgesehen von äußeren Faktoren scheint es auch eine genetische Disposition zu Säuren- bzw. Basenüberschuss im Körper zu geben. Im Ayurveda heisst es beispielsweise, dass der Pitta-Typ eher zur Übersäuerung neigt. Diese Disposition lässt sich aber definitiv und sogar relativ einfach durch deine Entscheidung bzgl. deiner Ernährung, Lebens- und Denkweise beeinflussen!
Was säurebildend auf deinen Körper wirkt:
- Der wichtigste Faktor für eine Übersäuerung ist die Ernährung! Allem voran Fleisch, Getreide, pasteurisierte Milchprodukte, die meisten Bohnen, viel Fett, Industriezucker, zu große Eiweißmengen.
- Unreife Früchte!
- Nüsse und Samen
- Unvollständige Verdauung von Kohlehydraten
- Schwere körperliche Arbeit ohne richtiges Atmen, falsche Atemtechnik
- Regelmäßige Einnahme von Ergänzungspräparaten und Medikamenten
- Exzessiver Lebensstil
- Eine negative Geisteshaltung, übermäßiger Ärger, unterdrückte Emotionen
Was basisch auf deinen Körper wirkt:
- Reife Früchte, Gemüse, Grünes, Meeresalgen
- Angekeimte Nüsse und Samen (neutral bis leicht basenbildend)
- Richtiges Atmen
- Ausreichend Ruhepausen & Schlaf
Ob ein Nahrungsmittel sauer oder basisch verstoffwechselt wird, erkennst du eher nicht am Geschmack! Nahrungsmittel die reich an den basischen Mineralien Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium und Eisen sind, wirken basenbildend. Hingegen wirken die Nahrungsmittel, die viel Schwefel, Phosphor, Jod und Chlorid enthalten, säurebildend. Die meisten natürlichen Lebensmittel enthalten sowohl säure- als auch basenbildende Mineralien. Entscheidend ist, wovon mehr enthalten sind.
Scheinbar kann ein Körper auch zu basisch werden – was dann auch wieder nicht gesund sein soll. Auch in dem Fall kann es zu (schwerwiegenden) Störungen des Wohlbefindens kommen. Wie immer: es ist alles eine Frage des richtigen Gleichgewichts. 😉 Ein gesunder pH-Wert sollte (im 24-Stunden-Sammelurin gemessen) lt. Cousens (Quelle: Buch: Individuelle Ernährung mit Ayurveda) zwischen 6,3 und 7,2 liegen (im Speichel gemessen, morgens, nüchtern: 6,8-7,5); es gibt auch die abweichende Meinung, dass eine übermäßige Basenreserve unmöglich sei, da ja ständig zu neutralisierende Säuren entstehen. Wie du auf dem Foto (vielleicht 😉 ) erkennen kannst, liegt mein gemessener pH-Wert etwa bei 7,5, also schon sehr basisch. So ist er schon seit Jahren, ich habe immer mal wieder gemessen. Ich erkenne an mir keine Symptome einer Alkalose, also einer übermäßigen Alkalisierung. Wie immer denke ich sind auch hier die gemessenen Werte nachrangig; entscheidend ist, was dein Körper dir sagt; wie wohl du dich fühlst. Mit einem für dich optimalen pH-Wert solltest du
- viel Lebensenergie
- ein ruhiges Nerven- und Muskelsystem
- eine gut funktionierende Verdauung
- keine Grippe und Erkältungen
- ein Gefühl von physischer, mentaler und spiritueller Vitalität und Klarheit
haben.
Wie du deinen Säuren-Basen-Haushalt bei Bedarf ins Gleichgewicht bringen kannst
Um einer Übersäuerung entgegenzuwirken, also dich zu alkalisieren:
- Weniger oder besser gar kein Fleisch mehr essen
- Weniger Eiweiß aufnehmen
- Weniger Fett verzehren
- Auf pasteurisierte Milchprodukte verzichten
- Auf Säurebildner wie Zucker verzichten
- Mehr reife Früchte, Gemüse und frische Säfte essen bzw. trinken
- Sprossen, Grassäfte, gekeimte Nüsse, Hülsenfrüchte, Samen
- emotionale Ausgeglichenheit, Vermeidung „saurer“ Emotionen
- Ein ausgeglichener, stressarmer Lebensstil, Vermeidung von extremen Anstrengungen
- Nieren, Leber und Darm entgiften
- Tiefes Atmen
Um einen zu basischen Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen:
- Roher, ungefilterter Apfelessig (wirkt auch unterstützend auf die Eiweißverdauung, die manchmal gestört sein kann)
- Erhöhte Eiweißzufuhr (Nüsse, Samen, Mais)
- Wassermelonensamen
- Fermentierte Nahrungsmittel wie Sauerkraut
- Zwiebeln, Knoblauch
- Anstrengende körperliche Betätigung
Das Fazit bezüglich unserer Ernährung ist immer dasselbe 🙂 – Eine sinnvolle basenreiche Ernährung besteht aus viel frischem Grünzeug, Gemüse, Wurzeln und reifen Früchten, ergänzt durch kleine Mengen von Nüssen und Samen, evtl. Fermentiertes, geringe Mengen an Fett.
Übrigens: Leicht selber messen kannst du deinen pH-Wert im Urin (Morgenurin oder über 24 Stunden gesammelter) oder auch im Speichel. Du brauchst dafür nur solche Teststreifen wie auf dem Foto oben zu sehen. Gibt es z. B. in der Apotheke um die Ecke oder im Internet.
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