Happy Healthy Raw & Free - Rohkost in Deutschland

Rohkost für schwierige Zeiten

Wie kann uns Rohkost, der ganze rohköstliche Lebensstil, gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie momentan erleben, helfen und unterstützen?

Das alte System ist vorbei. Noch ist es für viele nicht so deutlich zu erkennen, doch es ist so. Und das ist gut! Denn nur so können wir, alle gemeinsam und gegründet auf Liebe, Freiheit, Gemeinschaftlichkeit, etwas Neues kreieren.

Eine magische Zeit, in der wir leben! Doch Zeiten des Umbruchs bringen immer auch ihre Herausforderungen mit sich. Unser alltägliches Leben ist – für manche mehr, für andere weniger – auf das alte System gestützt. Ein großer Teil der Infrastruktur, über die wir uns bisher größtenteils versorgen, wird wegfallen. Wir brauchen neue Wege, um unser (Zusammen-)Leben zu organisieren.

Efeublätter

Natürlich waschen

Noch eine Idee, die ich schon seit Jahren im Hinterkopf habe und die ich nun endlich ausprobieren kann: Waschmittelalternativen aus der mich umgebenden Natur.

Das Leben beschenkt mich so reichlich mit derartigen Gelegenheiten derzeit – danke! 🙂

Wie habe ich bisher meine Wäsche gewaschen? Am besten gefiel mir die Lösung mit dem Waschball, den ich einige Jahre lang (auf der Finca in Teneriffa) benutzt habe. Also ganz ohne Waschmittel. Zwar ist der aus Kunststoff, aber es bleibt bei einer einmaligen Anschaffung und, wenn du einen guten kaufst, hält er jahrelang. Leider habe ich keinen mehr. In den letzten Jahren habe ich meist mit Waschmittel aus dem Bioladen gewaschen. Besser als das aus dem Supermarkt, aber noch weit entfernt von der optimalen Lösung. Früher, in Deutschland, habe ich lange Zeit indische Waschnüsse benutzt. Besser als Waschmittel-Mixturen, aber leider alles andere als regional, also auch nicht wirklich optimal.

Jetzt habe ich ja einen Garten. & viel Natur um mich herum. Und habe mich wieder an die Saponine erinnert. Das sind die waschaktiven Inhaltsstoffe, die auch in Waschnüssen enthalten sind. Allerdings nicht nur in Waschnüssen, sondern glücklicherweise auch in so manchem anderen, was auch in Europa wächst. Z. B. in Efeu, der hier im Garten wächst. Und in Rosskastanien, die ich im Park im nahegelegenen Pedrógão Grande gefunden habe. Nicht viele zwar, aber zum Ausprobieren reicht es.

Eine kleine, erfreuliche Geschichte dazu am Rande: Als wir zum Sammeln kamen, hatte eine Frau gerade den Rasen unterhalb des Baumes geharkt. Sie war noch mit Harken beschäftigt, einige Meter weiter. Und hat gesehen, wie wir die wenigen verbliebenen Kastanien sorgfältig eingesammelt haben (die Tochter liebt es, Kastanien, Maronen, Nüsse und solcherlei Dinge zu sammeln 🙂 ) und auch ihren zusammengeharkten Laubhaufen vorsichtig durchsucht haben. Und hat uns beim Suchen geholfen – uns einige weitere Kastanien gegeben und den Laufhaufen selbst noch einmal auseinandergenommen. Auch hier sind die Menschen so hilfsbereit & freundlich – danke! 🙂

Nun können wir also waschen 🙂 – aber wie geht das? (Ich verfüge hier über eine Waschmaschine und nutze sie auch. Genausogut kannst du saponinhaltige Pflanzenteile aber auch für die Wäsche mit der Hand verwenden.)

  • Für das Waschen mit Efeu pflückst du für eine Waschmaschinenladung vorsichtig ca. zehn Efeublätter ab, teilst sie einmal in der Mitte durch und gibst sie in eine Socke oder einen kleinen Stoffbeutel – so wie Waschnüsse. Gut zuknoten und mit in die Waschtrommel geben.
    Efeublätter
    Efeublätter
    Zerkleinerte Efeublätter, in einem Beutelchen mit in die Maschine geben.
    Zerkleinerte Efeublätter, in einem Beutelchen mit in die Maschine geben.
  • Noch besser gefällt mir das Waschen mit den Rosskastanien. Auch die Kastanien müssen zerkleinert werden. Du kannst sie mit einem Stein zerschlagen oder, in einen Beutel gefüllt, mit einem Hammer. Entweder gibst du dann die Kastanienstücke ebenfalls in ein Beutelchen und verfährst damit wie mit dem Efeu bzw. mit Waschnüssen. Oder du füllst die Kastanienstücke in ein verschließbares Glas, gibst Wasser dazu und lässt das Ganze einige Stunden lang ziehen. Dann Absieben & fertig ist dein Waschmittel.
Frische gesammelte Kastanien ...
Frische gesammelte Kastanien …
... zerkleinert (mithilfe eines Hammers) ...
… zerkleinert (mithilfe eines Hammers) …
... und mit Wasser in Gläser gefüllt.
… und mit Wasser in Gläser gefüllt.
So sieht das Ganze nach paar Stunden aus.
So sieht das Ganze nach paar Stunden aus.
Einmal durch ein Sieb gegossen & fertig!
Einmal durch ein Sieb gegossen & fertig!

Womit wäscht du deine Wäsche? Hast du auch schon derartige „natürliche“ Waschmittel ausprobiert?

Nachtrag: Leider ist mein Waschmittel fermentiert & nach wenigen Tagen verschimmelt. 🙁 … Möglicherweise hätte ich es im Kühlschrank aufbewahren sollen?


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Natürliche Alterserscheinungen?

Ist es „normal“, dass du dich mit zunehmendem Alter immer schlechter bewegen kannst? Dass es hier zwickt und dort schmerzt? Verschleisskrankheiten, so nennen das die Ärzte. Natürliche Alterserscheinungen, ebenso wie Falten, schlaffe Haut, zunehmendes Gewicht, Diabetes & Co. Stop! – bei Letzteren wissen wir doch längst, dass diese Erscheinungen ernährungsbedingt sind. Bedingt durch einen unnatürlichen, nicht unserer Art entsprechenden Lebensstil, mit zu viel Essen, künstlicher bzw. nicht artgerechter und totgekochter Nahrung, zu wenig Bewegung … von Mimi Kirk über Storm Talifero bis Brigitte Rondholz machen uns immer mehr vegane RohköstlerInnen weltweit vor, was mit natürlicher Ernährung und einem aktiven Lebensstil auch jenseits der 60 möglich ist.

Und Verschleiss??? Trotz stetig nachlassender körperlicher Belastung nimmt die Zahl der diagnostizierten Verschleisskrankheiten ständig zu. Irgendwie unlogisch, oder? Unser Körper ist keine Maschine, er besteht nicht aus toter Materie, die durch Gebrauch verschwindet. Genau das Gegenteil gilt: besonders beanspruchte Teile des Körpers werden vom Organismus verstärkt – siehe Muskelaufbau. Technische Körper können verschleissen, biologische nicht. Unsere Zellen erneuern sich permanent – alle paar Stunden, alle paar Wochen. Somit ist unser gesamter Körper bis hin zu den Knochen tatsächlich erst wenige Wochen alt.(*) Faszinierend, oder?

Aufgebaut werden die neuen Zellen aus dem, was dem Körper zur Verfügung steht! Dem, was du isst, trinkst, einatmest. Im wahrsten Sinne des Wortes: du bist, was du isst! Willst du gesunde, starke neue Zellen? Dann gib deinem Körper natürliche, frische, giftfreie Nahrung & Atemluft! Überlaste ihn nicht – weder mit Unmengen von Essen noch mit Stress – damit er seine Energie für Entgiftung und gesunden Neuaufbau nutzen kann. Und bleib (oder werde! Es ist nie zu spät, damit anzufangen!) aktiv … Knochen, Gelenke und Muskeln bleiben umso stärker und gesünder, je mehr sie benutzt werden.

In diesem Sinne … geh ich jetzt mal weg vom Computer und arbeite ein bisschen im Garten 🙂

(*) Quelle

Freiheit

“The only way to deal with an unfree world is to become so absolutely free that your very existence is an act of rebellion.” -Albert Camus

Was mir Freiheit schenkt:

  • Zu wissen, dass mein Körper sich selbst heilt – wenn ich ihn nur lasse! – , dass „Krankheiten“ Reaktionen auf ungünstige Umwelt-/Lebensumstände sind und nicht aus dem Nichts kommen und ich zu ihrer Heilung Ärzte, Krankenhäuser, Medikamente nicht nur nicht brauche sondern besser weit von mir fern halte …
  • Zu wissen, dass ich, um mich und „meine“ Kinder zu ernähren, nur die Natur und ihre Produkte brauche; dass alles, was wir benötigen, wächst; wilde Pflanzen zu kennen, die essbar sind … Zu wissen, dass wir im Notfall nicht auf das für Geld zu kaufende Angebot angewiesen sind.
  • Zu sehen, dass „meine“ Kinder aufwachsen, lernen, ihren Weg im Leben finden, ohne dass ich oder sonstjemand sie das lehren muss …
Wilde Brombeeren (in England)

Alltägliches Fasten

Die meisten von uns brauchen zum Leben (noch) feste Nahrung. Die uns nährt, mit Energie versorgt – gleichzeitig aber auch Energie braucht, das Verdauungssystem belastet. Um so mehr, je weiter sie von der von Natur für uns vorgesehenen Nahrung entfernt ist. Sinnvoll zusammengestellte Rohkost, Urkost natürlich sowieso, ist leicht verdaulich & belastet unser Verdauungssystem nicht unnötig. Essen wir jedoch zu viel (über unseren Hunger hinaus), zu schwer, zu sehr durcheinander, ohne Pause oder all zu spät am Abend, kann auch eine rohköstliche Ernährung Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse usw. überfordern – in zu großer Menge bringt selbst die wertvollste Nahrung dem Körper eher Schaden als Nutzen.

Gelegentliche Fastenkuren tun deshalb so gut, weil das Verdauungssystem sich dabei ausruhen kann, der Körper ohne die permanente Verdauungsarbeit Gelegenheit & Energie hat, sich zu reinigen, zu entgiften, zu entspannen.

Kalorien, natürliches Essen und andere Fragen

In letzter Zeit sind zu dem, was ich hier so über unser Essen schreibe, verschiedene Fragen & Kommentare angekommen. Zu denen ich heute gern mal was schreiben möchte.

Zum einen ist da die immer wiederkehrende Frage nach dem ausreichenden Kaloriengehalt bzw Nährwert unseres Essens. Hier im Blog verzichte ich absichtlich auf Angaben zu unseren Essensmengen – zu unterschiedlich ist der individuelle Bedarf um satt zu werden! Abhängig von Körpergröße, Lebensumständen, körperlicher Aktivität, besonderen Lebensphasen wie Wachstum, Stillzeit etc und weiteren Faktoren. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir immer genug essen um satt zu werden 🙂

Jedoch messe, wiege, analysiere und berechne ich unser Essen nicht. Weder im Hinblick auf die Kalorien noch auf den Gehalt an Vitalstoffen oder sonst irgendwas. Wir essen nach Appetit und Hunger und ich bin absolut sicher, dass wir damit genug & alles, was unsere Körper brauchen, bekommen!

Mehr zu diesem Thema findet ihr auch in folgenden Artikeln:

Kalorienbedarf 27 Bananen?
Figur, Gewicht, Bedarf
Ein anderes Ernährungsparadigma

Falls beim Leben in unserer relativ unnatürlichen Umgebung mal Fragen zur Richtigkeit auftauchen sollten, verweise ich auf die Natur – „Wie wäre das jetzt, wenn wir wahrhaft natürlich leben würden?“. Über die Grundlagen dieser Betrachtungsweise (& damit dem Einstieg in unsere Art der Ernährung) schreibt meine liebe Affenfreundin übrigens seit einiger Zeit einen sehr unterhaltsamen Blog: Mein Affenexperiment. Vor einigen Tagen zum Beispiel die einfache & einleuchtende Erklärung, warum wir Menschen keine Fleischfresser sind.

Weshalb ich auch glaube, dass diejenigen, die beharrlich auf ihren Instinkt verweisen, der sie dazu treibe, Tierleichen zu essen, in Wirklichkeit nicht ihrem Instinkt folgen, sondern entweder ihrer Konditionierung (man könnte auch sagen: Sucht) aus früheren Jahren folgen – denn wer von uns ist schon von Kindheit an vegetarisch/vegan? – oder auf die Verführung/Gehirnwäsche durch die Welt um uns herum hereinfallen. Anschaulich formuliert in diesem Zitat (dessen Quelle mir leider verloren gegangen ist):

„Gib einem Kind eine Möhre und ein Kaninchen. Wenn es mit der Möhre spielt und das Kaninchen isst, schenke ich dir einen RollsRoyce.“

Womit ich bei einer weiteren Frage angekommen bin: die Natürlichkeit unserer Ernährung. Obwohl wir uns definitiv roh ernähren, ist das, was ihr auf den Fotos hier im Blog oft seht, häufig nicht mehr wirklich Nahrung in ihrer natürlichen Form. Warum mache ich das? Wo ich doch, wie ich es immer wieder betone, die Nahrungsmittel in ihrer natürlichen Form am liebsten mag? Das ist wirklich so – ich habe am liebsten einfach eine Frucht & Grünzeug in der Hand und beisse hinein. Wofür dann der Aufwand – denn: ja, es ist wirklich Aufwand. Mixen, Schneiden, Dekorieren oder gar Zubereitungen zur rohen Imitation von bekannten Kochkost-Gerichten brauchen mindestens genauso viel Zeit wie Kochen (doch zumindestens ist das Ergebnis weitaus besser 🙂 & fühlt sich vor allem viel besser an im Bauch!)

Wer Rohkost mit Kind(ern) in unserer Welt lebt, weiss warum: meine Tochter liebt die Rohkost, die Früchte, Essen direkt aus der Natur, Wildkräuter, Algen … und sie isst voller Genuss aus dem Angebot dessen, was die Natur für uns bereithält. Ich sorge dafür, dass dieses Angebot immer möglichst breit gefächert ist. Ist es mal nicht so groß, dann hilft das Zubereiten, ihr Bedürfnis nach Abwechslung zu erfüllen. Denn: wir leben nun mal nicht im tropischen Urwald oder auf einer weit abgelegenen Finca, sondern mitten in einer … nennen wir sie mal „zivilisierten“ Umgebung. Umgeben von Kochköstlern, Lebensmittelgeschäften, Werbung … wohin wir schauen, sehen wir, was der Rest der Welt für essbar hält. Kinder, zumindestens meine Tochter, sind neugierig. Sie findet rosa überzogene Muffins auf M*acDonalds-Plakaten schön und all die bunten Süßigkeiten im Supermarktregal, in HelloK*itty-Verpackungen und ähnlichem. Wenn der große Bruder sich Chips kauft oder die anderen Kinder nach der Ballettstunde Kekse teilen, will sie wissen, wie das wohl schmeckt. Sie ist stark genug, „anders“ zu sein – aber es fällt ihr leichter & macht ihr vor allem viel mehr Spaß, wenn auch ihr Essen mal so bunt & schillernd aussieht. Die Freude am wahrhaft natürlichen Essen verliert sie dabei übrigens ganz und gar nicht … unvergleichlich auch für sie der Genuss einer frisch gepflückten Orange oder der momentan köstlichen Platterbsenblätter, von denen sie gar nicht genug bekommen kann!

So bleibt unser Speiseplan weiterhin abwechslungsreich und den individuellen Vorlieben & Bedürfnissen entsprechend gemischt.

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Die „richtige“ Rohkost

Wie sieht sie aus, die „richtige“ Rohkost?

Darauf gibt es vermutlich annähernd so viele Antworten, wie es RohköstlerInnen gibt … überall, im Web, in Büchern & Zeitschriften sind Pläne, Konzepte, Regeln zu finden, was/wie/wann in welcher Kombination gegessen werden sollte. Für manche Menschen ist es außerdem wichtig, Zusammensetzung & Nährstoffgehalt ihrer Nahrung möglichst genau zu analysieren.

Für mich nicht. Mir sind beim Essen Genuss & Wohlbefinden wichtig – ich esse, worauf ich Appetit habe & wonach mein Körper verlangt. An irgendwelche Regeln halte ich mich dabei nicht & ich mag auch nicht mitrechnen, welche Nährstoffe, wieviel Fett oder Kalorien etc. ich zu mir nehme. Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass eine möglichst naturbelassene (& selbstverständlich rohe, vegane 🙂 ) Ernährung aus vollreifen Früchten & viel Grün, optimalerweise alles frisch geerntet & mit so vielen Wildpflanzen wie möglich, die beste, weil artgerechte, Ernährung für Menschen ist. In einer Großstadt in Norddeutschland lebend, bin ich davon (wie auch von anderen Aspekten des natürlichen Lebens) allerdings leider (noch) zu weit entfernt.

Wie die beste Zusammenstellung der Nahrung im Detail aussieht – das halte ich für eine sehr individuelle Frage.