roh vegane ketogene nussnougatcreme

Nuss-Nougat-Creme II – keto, roh, vegan. Noch ein Rezept.

Egal, wie viel gerade zu tun ist (und da ist grad viel 😉 ) – essen tu ich doch immer. Und neue Rezepte entstehen dabei gewissermaßen nebenbei. Kürzlich hab ich eine weitere Variante einer absolut göttlichen, hochgradig suchterzeugenden, Nuss-Nougat-Creme kreiert. (Die erste roh-vegane Keto-Nuss-Nougat-Creme findest du hier.) Eine frische Variante diesmal – schmeckt frischer und muss auch frisch gegessen werden, also nicht zum Aufbewahren geeignet. Aber bei Schoko-Cremes ist das ja nicht so schwer, ne 😉 😀

Und natürlich will ich dir das Rezept dafür nicht vorenthalten – hier ist es also.

Rawtella Goes Keto – Rezept für die LowCarb-Variante von rohem N*utella

Ich kann’s einfach nicht lassen 😉 … neue Rezepte zu kreieren. Mit meiner Keto-Rohkost, mit der ich nun schon seit Monaten glücklich bin, kommen so ganz viele neue Rezepte zusammen. Die ich vor ein paar Tagen gerade, endlich, in einem neuen eBook veröffentlicht habe. Eines davon, mein neues Rawtella-Rezept, möchte ich heute mit dir teilen. Es kommt, wie all meine Rezepte, mit relativ wenigen Zutaten aus, ist allerdings (ausnahmsweise) zeitlich etwas aufwändiger als die meisten anderen. Aber schau doch einfach selbst:

Keto, roh, vegan – (wie) geht das?

Ketogene Ernährung, auch oft als LCHF (LowCarbHighFat, also wenig Kohlenhydrate, viel Fett) bezeichnet, wird häufig mit einer Ernährung aus überwiegend tierischen Elementen praktiziert. Auf der Suche nach Informationen findest du im Netz bislang noch kaum etwas über eine ketogene vegane oder rohvegane Ernährung. Doch auch das ist möglich! Wie, das erkläre ich dir hier.



Ketogene Ernährung, was ist das eigentlich?

Kurz gesagt bedeutet es, dass du deinem Körper kaum Kohlenhydrate zuführst und er somit seine Energie überwiegend aus Fetten bezieht – sowohl solche, die du isst, als auch die in deinem Körper gespeicherten.

Wenig Kohlenhydrate, im Englischen als lowcarb bezeichnet, ist noch recht unpräzise. Um dich ketogen zu ernähren, also in die Ketose zu kommen,

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Rohe Kost – so viel mehr als nur eine Ernährungsform

Rohkost ist – oder kann es sein, wenn du es zulässt – so viel mehr als nur eine Ernährungform, eine Diät, mit der du mal eben schnell deine Krankheiten heilst. An Krankheiten in dem Sinne, wie die Schulmedizin sie kennt, glaube ich ohnehin nicht. Wenn du hier schon länger liest, weisst du das ;). Du wirst nicht plötzlich und aus heiterem Himmel krank, „erleidest“ nicht als Opfer irgendwelche Krankheiten. Die Ursache einer sog. Krankheit ist auch nicht, dass du dich „erkältet“ = verkühlt hast, oder dich irgendwo angesteckt hast. Jedes als „Krankheit“ bezeichnete Symptom bzw. Syndrom ist ein Versuch deines Körpers, sich auf die bestmögliche Art zu heilen, zu reinigen, von Schadstoffen zu befreien. Medikamente einzunehmen stoppt diesen Prozess zwar und unterdrückt häufig die Symptome, schadet aber letzten Endes meistens mehr als es nützt, weil es eben die Reinigung des Körpers verhindert.

Rohkost heilt nicht!!! Auch spezielle Superfoods nicht. Nicht einmal Wildkräuter. Doch sie gibt deinem Körper die Gelegenheit, sich zu reinigen, während er optimal mit Nährstoffen versorgt wird. Und sich so selbst zu heilen – das kann er nämlich perfekt.

Zu Beginn einer Rohkosternährung treten daher oftmals erst einmal neue Beschwerden/“Krankheiten“ auf. Je nach Alter und Zustand deines Körpers kann das durchaus auch über eine längere Zeit andauern. Das zeigt, dass der Körper sich nun befreit. Entgiftet. Alles, was nicht zu ihm gehört, was ihm nicht gut tut, loslässt.

Und das geschieht übrigens nicht nur auf körperlicher, sondern ebenso auf emotionaler und spiritueller Ebene. Auch hier schafft eine natürliche, von Gift- und Suchtstoffen befreite Ernährung Raum für Heilung.

Das alles ist sicher nicht immer angenehm, bietet dir jedoch weitaus größere Chancen als einfach nur einen schlankeren, schöneren, fitteren Körper zu bekommen. Rohkost kann dir helfen, Blockaden auf allen Ebenen – Körper, Geist & Seele – zu lösen. Vergiftungen, Konditionierungen, Limitierungen. Sofern du deine Ernährung als Reise, als Weg zu dir selbst betrachtest und sie nutzt, um dich selber besser kennen zu lernen. Und beim Essen auf deinen Körper hörst, statt dich an Dogmen zu klammern und irgendwelchen Regeln zu folgen. (Das gilt natürlich nicht nur fürs Essen, sondern für alles, was du so tust.)

Rohkostkonzepte als Inspiration zu verstehen und sie auszuprobieren – daran ist sicher nichts verkehrt. Doch das wahre Potenzial hier liegt in der Chance, dich von allen Konditionierungen zu befreien! Nicht etwa, sie durch Neue zu ersetzen – was nur allzu leicht passiert; sind doch die meisten von uns dazu erzogen worden, unser Leben an Regeln und Maßstäben des Verstandes auszurichten, statt auf unsere Intuition zu hören und ihr zu folgen.

Nutze die Chance, beim Ausprobieren und Herumspielen herauszufinden, was DIR wirklich gut tut. Was du brauchst – und was nicht. Bewusst essen und leben … & bewusst dabei bleiben, denn Bedürfnisse ändern sich eben auch.

Der Sinn einer Ernährungsumstellung ist nicht, neue Dogmen und Limitierungen zu schaffen! Ich esse seit vielen Jahren zu 100% roh – nicht, weil ich mir das zur Regel gemacht habe. Sondern, weil es mir damit gut geht. Weil ich mich immer wieder für das entscheide, was sich richtig und gut anfühlt und mir gut tut.

Wähle dein Essen nicht aus Angst, oder aufgrund von Vorschriften, auch keinen selbstgemachten.

Lass deine Nahrungswahl eine Wahl FÜR das Leben, für dich, aus Liebe zu dir, deinem Körper, der Welt sein.

Liebe & Licht für dich

Einfache & liebe-volle Rezepte zum Ausprobieren & Kennenlernen findest du in meinen eBooks – zum Beispiel „Rohkostrezepte voller Leben & Liebe“ … oder schau dich einfach mal um

Spätes Frühstück oder: Intermittierendes Fasten

Ich frühstücke normalerweise ziemlich spät. So um die Mittagszeit herum. Diese lange Pause zwischen der letzten Mahlzeit am Abend und der ersten am Folgetag ist auch bekannt als intermittierendes Fasten. Was ja nichts anderes heisst, als Essenszeiten und Fastenzeiten abzuwechseln. Nicht pausenlos zu essen. Besonders wichtig ist dabei eine lange Pause in der Nacht, während der der Körper Zeit hat, zu verdauen, zu reparieren, aufzubauen. Optimalerweise isst du tagsüber in einem Zeitraum von etwa acht Stunden, und fastest während der verbleibenden 16 Stunden. So oft wie möglich, es darf auch täglich sein.

Noch wichtiger als der ständige Blick auf die Uhr ist es, nur dann zu essen, wenn der Körper wirklich hungrig ist. Also nicht deshalb, weil die Uhr sagt, es sei Essenszeit. Oder aus Langeweile, oder um unangenehme Gefühle zu betäuben.

Beides zusammen – also nur zu essen, wenn ich Hunger habe, und das intermittierende Fasten – hat mehr Auswirkungen auf mein Wohlbefinden als die Frage, ob ich nun HighCarb oder LowCarb esse. Wobei ich momentan den Eindruck habe, dass mir die Essenspausen mit meiner derzeitigen Keto-Ernährung viel leichter fallen.

Heute mittag gab es als Frühstück diese Bowl:

Zucchini-Spaghetti, Avocado, Malvenblätter, Distelblüten, ein paar Him- und Brombeeren, zusammen mit einem „Weisser-Smoothie-Dipp“ aus Hanf und Kokosnuss. Jammie!

Süße Pause

Ich habe ein neues „Experiment“ gestartet: Low Carb. Keto-Ernährung. Wenig bis fast keine Kohlenhydrate sind das Ziel. Dafür mehr Fett als sonst. Die Basis bleibt, unverändert, viiiiel Grün. Roh und vegan bleibt es auch. 😀

Warum mache ich das?

  • Meine Hauptmotivation ist die Reaktion auf das, was mein Körper mir in den letzten Wochen signalisiert hat.
  • Außerdem möchte ich wissen, was es mit mir macht, wenn ich auf süße Früchte verzichte – Stichworte: emotionales Essen, Trostessen, Zuckersucht.
  • Dazu kommt die Freude am Experimentieren, am Ausprobieren von Neuem, und der Wunsch, weiterzulernen: Ich bin bislang eher skeptisch der ketogenen Ernährung gegenüber. Kann mir eine fettreiche Ernährung (bei gleichzeitigem weitgehendem Verzicht auf Kohlenhydrate tatsächlich gut tun? Kann das gesund sein? Bei meinen Recherchen dazu habe ich viele Pros, aber auch viele Cons gefunden – darüber schreibe ich ein anderes Mal detaillierter. Später, wenn ich es mit meinen Beobachtungen vergleichen kann. 😉 In jedem Fall ist meine Meinung dazu bisher ein Vor-Urteil – und ich möchte es gern genauer wissen. 😀

Frische, regionale süße Früchte … solch ein Luxus! Den ich nach den Monaten in Deutschland während der letzten Wochen durchaus genossen habe. Papayas vor allem, aber auch Bananen und Orangen. Alles super frisch, aus regionalem Anbau, überwiegend unbehandelt. Doch so köstlich sie auch sind … irgendwie will mein Körper momentan wenig Süß. Bananen gehen grad gar nicht mehr, Orangen auch kaum. Papaya, ab und an, ist noch immer gut. Mein Verhältnis zu Datteln (nicht regional, doch während der letzten Jahre fast immer dabei) ist zwiespältig. Einerseits sind sie mir viel zu süß, andererseits jedoch auch irgendwie tröstend. Und das brauchte ich während der letzten Wochen doch öfter mal … Trost. Doch dann wiederum rutsche ich damit in ein suchtartiges Essverhalten … das fühlt sich auch nicht gut an.

Unverändert ist mein Appetit auf Grün. Während der letzten Wochen hab ich überwiegend „High Green“ gegessen: hauptsächlich Grünzeug. Dazu süße Früchte und auch Fettfrüchte: Avocados, die ihre Hauptsaison über den Winter haben. Nicht kombiniert in einer Mahlzeit natürlich.

So kam die Idee, meinem Körper konsequent zu folgen und einfach mal wieder eine Zeitlang die süßen Früchte wegzulassen. Und weil sich das, als ich es vor ca. 2 Jahren schon einmal probiert habe, mit viel gekeimtem Buchweizen, Süßkartoffeln, und vielen Zubereitungen, nicht so gut angefühlt hat, versuche ich diesmal, den Kohlenhydrat-Anteil allgemein niedrig zu halten. Wieviel genau sich richtig anfühlt, muss ich rausfinden. Für den Anfang strebe ich an, unter 30g oder gar unter 20g KH zu kommen. Das ist der Bereich für eine ketogene Ernährung. Zunächst ist also auch mal wieder tracken angesagt.

Die erste Woche ohne süße Früchte habe ich schon herum. Die gute Nachricht: sie fehlen mir tatsächlich gar nicht. 😀 Ansonsten war das eine Woche zum Rumprobieren, Lernen und Umstellen – der KH-Anteil pro Tag ist im Laufe der Woche von anfangs um die 65g immerhin auf knapp 40g gefallen. Und wird, da ich meine Butternut-Kürbis-Vorräte jetzt aufgegessen habe, noch weiter sinken. Parallel ist der Fettanteil an meiner Ernährung langsam gewachsen – mal so ganz anders als in den letzten Jahren. 😉 Wobei ich nach wie vor keine Öle verwenden möchte, nicht täglich mixen will und eigentlich auch keine Unmengen von Samen und Nüssen konsumieren will. Kokosnüsse wären meiner Vorstellung nach optimal, doch die gibt es hier nicht. (Klar gibt es in den Supermärkten auch mal reife Kokosnüsse, doch die sind zu 90% verdorben. Trinkkokosnüsse kann ich hier gar nicht bekommen.)

Die Frucht der Wahl ist also, klar, die Avocado. Regional verfügbar, in Saison, reich an gesunden Fetten und Vitalstoffen und arm an Kohlenhydraten. Und als Grundlage weiterhin reichlich Grünzeug – Salate, Kräuter, Spinat und, last not least, Wildkräuter. Bisschen Brokkoli und Zucchini. Das wird meine Hauptnahrung für die nächste Zeit sein. Zum Ergänzen habe ich Kokos in verarbeiteter Form sowie eine Auswahl an Samen und Kernen sowie Spirulina, Chlorella, Gerstengras hier.

Übrigens: auch auf dem spanischen Festland sind die Avocados derzeit in Saison, und du kannst bei RawLiving (hier) welche nach Deutschland bestellen!

So sah mein heutiger Markteinkauf aus – Avos für die Woche, Salate und Kräuter für die nächsten zwei-drei Tage (für länger kann ich mangels Kühlschrank grad nicht einkaufen):

Schoko-Frucht-Riegel mit Hagebutte

Superfood Hagebutte

Zu den Winter-Highlights in Deutschland gehörten für mich – und mehr noch für die Tochter – immer die Hagebutten. Leckere (und vitaminreiche) Snacks, die wir gern unterwegs gesammelt und frisch von der Hand in den Mund genossen haben.

Hagebutten sind die Früchte der Hecken- oder Hundsrose, und der leckere Teil daran sind die saftigen Schalen. Sie sind die Vitamin-C-reichsten hiesigen Früchte und enthalten darüber hinaus noch beachtliche Mengen an Lycopin (Carotin), Vitamin B, K und Niacin, außerdem Mineralstoffe, Ballaststoffe etc. – echte Superfoods also. Auch in der Naturheilkunde ist die Hagebutte bekannt. Verwendet werden dort auch die Kerne. Neben ihrer traditionellen Anwendung bei Fieber und Infektionen lassen Studien der letzten Jahre auf ihre positive Wirkung bei Arthrose und Rückenschmerzen schließen.

Im Süden ist mir die Hagebutte in den letzten Jahren nirgendwo begegnet, weshalb wir sie schon seit längerer Zeit nicht mehr gegessen haben. Jedoch hat im letzten Jahr ein neuer interessanter Kunde (also ein Webwork-Kunde; ich bin ja nicht nur Rohköstlerin, Housesitter, Zigeunerin, Lebenskünstlerin, Mutter und noch so manches sondern auch Webentwicklerin 😉 ) zu mir gefunden. Zu seinem Angebot zählen in Rohkost– und Bioqualität getrocknete, fair geerntete und verarbeitete Pflanzen, angeboten als Pulver: Hagebutten zum Beispiel.

Weil das so schön zusammenpasst, hat besagter Kunde – die Firma biofood direct – mir nun ein paar Proben ihrer Superfoods zukommen lassen. Und wir haben natürlich gleich probiert und ein paar erste Zubereitungen damit kreiert. Lecker!

Mein erstes Hagebutten-Rezept sowie die Bezugsquelle findest du weiter unten.

Schoko-Frucht-Riegel mit Hagebutte
Schokopudding mit Hagebutte

Für dich zum Nachmachen hier das Rezept für die Riegel:

Du brauchst dafür:

  • 1 HV Mandeln
  • 6 Deglet Datteln
  • 1 TL Kakaopulver in Rohkostqualität (ich kaufe meines hier)
  • 2 TL Hagebuttenpulver
  • Bananenpfannkuchen* aka rohes Fruchtleder

So geht’s:
Die Mandeln im Mixer (ich benutze diesen) zu Mehl vermahlen. Mit den entsteinten Datteln, dem Kakao und dem Hagebuttenpulver zu einem knetbaren Teig verarbeiten. Den Teig etwa einen halben Zentimeter dick auf Bananenpfannkuchen verteilen, mit einem zweiten Pfannkuchen abdecken und in Riegelform schneiden.
Fertig – guten Appetit!

Beziehen kannst du das Hagebuttenpulver sowie die weiteren Produkte direkt im Shop des Herstellers – hier.

*Ein Rezept für Bananenpfannkuchen findest du z. B. hier.

Das Glück des Minimalismus: Weniger Zeug, mehr Freiheit

Mein reisendes Leben bringt einen schönen Nebeneffekt mit sich: seit vielen Jahren nun schon ziehe ich mit relativ geringem Ballast, sprich: eher wenigen Dingen, durchs Leben. Zwar ist es, aus meiner Sicht, manchmal immer noch zuviel, doch im Vergleich zu den meisten Menschen, die ich kenne, ist der Umfang meiner Besitztümer wirklich klein. Eigene Möbel besitze ich sowieso schon seit Jahren nicht mehr, meine Kleidung passt in zwei Taschen, Bücher reisen zwischen sechs und zehn Stück mit mir – das variiert. Alte gehen, Neue kommen dazu, doch nur wenige dürfen über die Zeit hinaus, die ich zum Lesen brauche, bleiben. Hauptsächlich der schnelleren Verfügbarkeit wegen – ich muss dann keine Wochen auf die Lieferung nach Wo-auch-immer-ich-gerade-bin warten – wähle ich öfter PDFs oder Kindle-eBooks. Die wiegen nichts und nehmen keinen Platz weg. Eigentlich lese ich jedoch nicht gern am Bildschirm. Filme und Musik gibt es aus dem Netz. Des Rohkost-Cafés und der Rezepte wegen schleppe ich relativ viel „Küche“ durch die Welt: Im Gepäck sind neben dem Vitamix, dem Personal Blender & dem Dehydrator einige Ausstecher, Formen usw. und ein wechselndes Sortiment an trockenen Basiszutaten.

Ich bin mein ganzes Leben lang so oft umgezogen, habe schon in meiner Kindheit nie länger als fünf Jahre am selben Ort gelebt, in den letzten Jahren nie länger als 6-7 Monate 😉 … es fällt mir leicht, mich von Dingen zu trennen. Mehr noch – von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein ganz paar Dinge, an denen ich wirklich hänge, u. a., weil ich sie mit meiner Existenz verbinde, wie z. B. mein Laptop – genieße ich die befreiende Wirkung des Loslassens. Es macht mich frei, wenig zu besitzen. Ich muss weniger aufräumen & sauberhalten, mich um weniger kümmern, weniger verstauen. Mich weniger um mögliche Verluste sorgen. Und die Frage „was soll ich anziehen“ lässt sich ja, wie jede Frau weiss, mit vollerem Kleiderschrank auch nicht leichter beantworten.

Ja, manchmal sind Dinge nützlich, um etwas damit zu tun. Oder einfach erfreulich, weil sie schön anzusehen sind. Doch dafür muss ich sie nicht dauerhaft besitzen. Manches bleibt länger, manches geht früher. Was ich mir wirklich wünsche oder was ich brauche, findet schon im richtigen Moment zu mir; es muss nicht jahrelang meine Räume verstopfen und auf seinen Einsatz warten. Nebenbei fördert es die Kreativität, nicht für alles und jedes sofort das perfekt spezialisierte Werkzeug zur Hand zu haben. Und es belebt das Sozialleben, einfach mal im Umfeld nachzufragen, ob etwas ausgeliehen werden kann.

Altes loszulassen kann auch Raum für Neues schaffen. Und/oder helfen, Dinge in Gang zu bringen. So hatte ich z. B. sämtliche Kleidung, Spielzeug usw. meines Erstgeborenen jahrelang aufbewahrt – verbunden mit dem Wunsch nach weiteren Kindern. Nach knapp acht Jahren hatte ich endlich akzeptiert, dass meine Lebensumstände grad so gar nicht nach weiterem Nachwuchs aussahen und habe den Großteil der Sachen verkauft. Kurze Zeit später war ich wieder schwanger. 😉

Als unglaublich befreiend habe ich unsere Haushaltsauflösung vor sieben Jahren erfahren. Bis dahin hatte ich (mit meinen Kindern) in Deutschland gelebt, wir hatten eigene Möbel und trotz der relativ häufigen Umzüge doch so einiges an angesammeltem Zeugs. Nun wollten wir, nur mit Koffern und Rucksäcken und dem wenigen, was dort hineinpasste, nach Teneriffa ziehen. Und haben Stück für Stück all unsere Sachen verkauft, verschenkt oder weggeworfen. (Fast alle: die Tochter, damals sechs Jahre alt, wollte sich nicht so endgültig von ihren Sachen trennen und hat viele Kisten bei ihrem Vater eingelagert.) Mit jedem Stück weniger habe ich mich freier & leichter gefühlt. In den letzten Wochen wohnten wir in einem fast leeren Haus … & es war toll. Auch der Sohn, damals 15, hat sich damit so wohl gefühlt, dass er fragte, warum wir eigentlich nicht schon die ganze Zeit so gelebt hätten.

Für alle, die sich nach mehr Luft, mehr Freiheit, weniger Klöter (Gerümpel) sehnen & denen das Loslassen nicht ganz so leicht fällt, habe ich hier ein paar spaßige & hoffentlich hilfreiche Tipps & Ideen für mehr Spaß beim Entrümpeln:

  • Spiele Umzug. Eine interessante, allerdings etwas aufwändige Idee aus dem Blog The Minimalists. Verpacke all deine Sachen in Kartons. So, als wolltest du umziehen. Nun lebst du einen Monat lang aus Kartons. Nimm heraus, was du immer du brauchst. Am Ende des Monats behältst du alles, was du herausgenommen hast; der Rest kann weg, da du ihn doch nicht brauchst.
  • Die Anzahl-Challenge. Schließ dich einer der zahllosen, im Netz kursierenden Challenges an oder kreiere deine eigene (nur für dich). Du kannst dieses Spiel wahlweise mit all deinen Besitztümern oder nur mit einem Teil davon – Garderobe, Geschirr, Bücher, … – spielen. Was du auch wählst: es geht darum, die Anzahl deiner Dinge auf die gewählte Zahl zu reduzieren. (Englischsprachige) Beispiele dafür sind Project333 – reduziere deine Garderobe auf 33 Teile – oder die 100-Dinge-Challenge.
  • Das Versteckspiel funktioniert am Besten mit eine*m*r Mitbewohner*in. Eine Person versteckt etwas von der Anderen, und wenn die Andere Person es nicht innerhalb einer vorher verabredeten Zeit vermisst, braucht sie es nicht & es kann weg.
  • Eine Variante des Ophra-Winfrey-Kleiderbügel-Experiments: Ähnlich wie das Umzug-Spiel, jedoch weniger aufwändig. Sortiere den Inhalt deines Kleiderschranks so, dass du alle Teile auf die gleiche Art einsortierst. Z. B. alles auf Bügeln mit dem Bügelhaken nach vorne, alle Pullover mit dem Kopfausschnitt nach hinten usw. Wenn du etwas getragen hast & es zurück einräumst, hängst/legst du es andersherum. Nach einem Monat (oder einem anderen, vorher festgelegten Zeitraum) kannst du so genau erkennen, welche Teile du nie trägst – und kannst sie aussortieren.
  • Das Kalender-Spiel. Für alle, die es gern extrem mögen. 😉 Verhilft relativ schnell zu einem deutlich minimalisterischen (lässt sich dieses Wort eigentlich steigern?) Haushalt. Jeden Tag entsorgst du so viele Dinge, wie die Zahl im Kalender es vorgibt. Also eine Sache am 1., zwei am 2. usw.
  • Für alle, denen dieses Tempo Angst macht: Gib pro Tag eine Sache weg. Ob in den Müll, verschenken oder verkaufen, ist dabei egal. Aber nicht schummeln: der normal täglich anfallende Müll zählt natürlich nicht mit. 😉 Auf diese Art hast du nach einem Monat immerhin schon 30 oder 31 Dinge weniger; nach einem Jahr sogar 365!
  • Der Ansatz der KonMari Methode zum Entrümpeln: Hierbei geht es um unser mentales Festhängen an Dingen. Nimm jedes Teil in die Hand & spüre, ob es dir Freude macht, ob es dich glücklich macht. Lautet die Antwort „Nein“ – weg damit! Die KonMari-Methode ist noch umfangreicher; sie sagt, dir wo du anfangen sollst, wie du entrümpelst und wie du anschließend deine Sachen einsortierst, so dass du wirklich mehr Raum und Ordnung hast. Genau beschrieben wird sie von ihrer Erfinderin Marie Kondo in dem Buch Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert
    Eine alternative Frage (für alle, die es weniger esoterisch mögen) zur Entscheidungsfindung könnte sein: wäre es nicht deins, wärest du dann jetzt bereit, Geld dafür auszugeben, um es zu besitzen?
  • Falls dir keine dieser Ideen weiterhilft, versuch es mit einem Wechsel deiner Perspektive. Schnapp dir deine Kamera und mach Photos von deinem Wohnraum. Lade einen Freund mit seinem Kleinkind zu Besuch ein. Oder bitte deine Chefin/deinen Kunden, dich in deinem Home-Office zu treffen. Na, hast du jetzt mehr Motivation auszumisten? 😉

Grün goldene Milch

Goldene Milch. Oder: Durch den Herbst balancieren

Es ist Herbst. Die Bäume tragen ihre buntesten Blätter … und lassen sie eins nach dem anderen los. Sie wissen, dass sie nur wachsen können, wenn sie sich ausruhen.

Alljährlich im Herbst finde ich zurück zum Ayurveda, zu Gewürzen – und zur köstlichen Goldenen Milch, Kurkuma-Milch. Rezepte dafür gibt es viele, vegane, nicht-vegane – ich verrate dir hier heute meines. Roh & vegan. Doch zuvor – ein paar Gedanken zum Herbst, und warum gerade diese Jahreszeit so stark an meinem (& vielleicht auch an deinem) Gleichgewicht ruckelt.

Protein ist grün

Zum ersten Mal seit Langem wurde mir kürzlich die Frage gestellt. „Und woher bekommst du dein Protein?“ Meine Antwort beinhaltete ein paar Fakten zum menschlichen Proteinbedarf sowie schwerpunktmäßig den Verweis auf das viele wertvolle, proteinreiche GRÜN in meiner Ernährung.

„Chlorophyll wird im kommenden erleuchteten Zeitalter das Hauptprotein sein. Im frisch zubereiteten Getränk enthält es synthetisierten Sonnenschein und den für die Wiederbelebung des Körpers erforderlichen elektrischen Strom, und es wird Teile des Gehirns erschließen, von denen der Mensch heute noch nichts weiß.“ – Ann Wigmore

Zwar safte ich nur in Ausnahmefällen mal & esse mein tägliches Grün lieber ganz oder allenfalls vermixt, doch was die Bedeutung von Chlorophyll für unsere Körper angeht, glaube ich Ann Wigmore absolut. Voller gespeichertem Sonnenschein und mit unserem Blutfarbstoff Hämoglobin fast identisch, nährt es uns optimal & versorgt uns auf mehreren Ebenen mit dem, was wir zum Leben & Wachsen brauchen.

Das Angebot an Grünem auf dem Markt ist reichhaltig und vielfältig, und dazu wächst überall draußen noch jede Menge frei verfügbares wildes Grün. Ich finde hier im Umkreis (wenn auch mit ein bisschen Suchen; es ist schon recht „aufgeräumt“ hier. Bewirtschaftete Felder rund um das kleine Dorf im Calenberger Land, in dem ich mich derzeit aufhalte.) Brennesseln, Giersch, Löwenzahn, Weissdornblätter, Beifuß, Malve, Knoblauchrauke, Beinwell und manches mehr. Auch die ersten Nüsse habe ich schon gefunden (übrigens auch sehr reich an Protein 😉 ).

Regionales Obst hingegen ist vergleichsweise knapp & dementsprechend teuer – dank der Kälte des Frühjahrs, die die Obstblüte weitgehend hat erfrieren lassen und/oder die Bienen vom Bestäuben der Blüten abgehalten hat.

Ohnehin zieht es mich nicht wirklich momentan. Die einzigen süßen Früchte, die ich, wenngleich importiert, hier bekomme und die mir derzeit schmecken, sind Kochbananen – auch die jedoch ergänze ich mit reichlich Spirulina. Nach wie vor köstlich schmeckt mir Kürbis. Meine Frucht des Jahres. 🙂 Und … passend zur Jahreszeit, denn jetzt sind hier all die vielen Kürbissorten reif: Neben Hokkaido liegen in meiner Küche Squash-Kürbis, Spaghetti-Kürbis und Butternut bereit.

Die meisten meiner Mahlzeiten bestehen aus einer Kombination von Salaten & anderem Grünzeug, Kürbis, Knoblauch, Algen & Sprossen (ebenfalls sehr proteinreich). Manchmal mit einem Dipp aus gekeimten Samen dazu, selten einer Avocado, oder einem Stück Kürbis-Broht – einem neuen Lieblingsrezept.

Neben frischem Grün und Kürbis gehören seit Längerem ein paar grüne Pulver zu meiner täglichen Ernährung: In Spirulina* könnte ich mich reinsetzen, schon seit Monaten, es schmeckt sooo lecker! Ich esse es zu allem möglichen: Banane, Kokosnuss, Kürbis, Zucchini, …

Mindestens genauso geht es mir mit Stevia. An meinem letzten Standort in Portugal gab es eine Pflanze davon, so dass ich gelegentlich sogar frische Blätter genießen konnte (nur sparsam, sonst hätte sie mich nicht überlebt 😉 ). Ansonsten greife ich auf Steviapulver* zurück – nur aus den getrockneten Blättern bestehend. Am liebsten mag ich es zu Zucchini – schmeckt erfrischend & süß. Auch köstlich ist es zu Avocado, Kokosmus, in Schokolade …

Angeblich soll Stevia ein wirksames Mittel zur Unterstützung des Körpers gegen Borrelien sein. Keine Ahnung, ob das stimmt. Schaden wird es jedenfalls nicht.

Außerdem gibt es ab und zu Chlorella*. Ebenfalls in Pulverform, meist in Wasser eingerührt, als morgendliches Getränk. Chlorella geht bei mir nicht immer, momentan mag ich es, also trink ich es. Mal sehen, wie lange das anhält.

Wie sieht deine Ernährung dieser Tage aus? Welches sind deine Lieblingsgrüns?