Mehr Rohkost in die Ernährung – wie fange ich an?

Häufige Frage, einfache Antwort: indem du anfängst. 🙂

Rohkost ist nicht kompliziert. Fast jede*r isst mehr oder weniger häufig etwas Rohes – einen Apfel, Salat, Gurke, Beeren im Sommer. Und ganz sicher kennst du noch weitaus mehr Früchte und Gemüse, die du ganz einfach beim Laden um die Ecke kaufen kannst – auch wenn du sie bislang vielleicht nicht roh gegessen hast.

Die gute Nachricht: so ziemlich alle Gemüse (Salate und Früchte sowieso) können problemlos auch roh gegessen werden. Darüberhinaus wachsen da draußen in der Welt je nach Jahreszeit reichlich Wildkräuter wie Brennessel, Löwenzahn usw, die ebenfalls essbar (und sehr vitalstoffreich!) sind. Zusätzlich zu dieser Fülle an frischer Nahrung kannst du Nüsse, Kerne, Samen essen. Algen, die du entweder selbst am Meer pflückst, oder getrocknet kaufen kannst (z. B. hier). Frisches Sauerkraut, selbstgemacht oder im Herbst/Winter auch in Rohkostqualität (unpasteurisiert) in manchen Bioläden zu kaufen, ist ebenfalls roh.

Das nur mal als kurzen Überblick. Aber die eigentliche Frage war ja: wie fange ich an.

Dafür eine kleine Liste, als Vorschlag gemeint, es ist nicht gewiss nicht der einzige Weg, wie du Schritt für Schritt mehr Rohkost in deinen Ernährungsalltag integrieren kannst, zu einer gesünderen Ernährungsweise findest, und, wenn du das willst, deine Ernährung auch komplett umstellen kannst:

  • Ersetze eine Mahlzeit durch Rohkost. Für die meisten bietet sich hierfür das Frühstück an. Morgens ist der Körper in der Reinigungsphase, Essen hält ihn davon nur ab. Iss statt deines bisherigen Frühstücks einfach Früchte. Die unterstützen die Reinigung, sind schnell verdaut und belasten den Körper nicht.
  • Snacke Obst und Gemüse statt Schokoriegel etc. Wenn du zwischendurch Hunger oder Appetit bekommst, verzichte möglichst auf Riegel, Chips, Kekse usw und iss stattdessen ein Stück Obst oder Gemüse. Oder ab und zu mal einen Rohkostriegel, die es ja mittlerweile auch in vielen Läden zu kaufen gibt. Sorge dafür, dass du immer Obst vorrätig hast, und auch Gemüse, das du magst. Morgens schon als Fingerfood vorbereitet, lassen sich Sellerie, Gurke, Kohlrabi oder was immer dir schmeckt, wunderbar zwischendurch knabbern. Auch Nüsse und Mandeln bieten sich für Zwischenmahlzeiten an. Iss sie möglichst langsam und bewusst – nicht handvollweise wie Chips oder Flips. Zum Mitnehmen und als Dauervorrat eignen sich auch Trockenfrüchte gut. Hiervon aber besser nicht zu viele essen – behandle sie eher als Süßigkeit.
  • Meistens ist der Übergang zu einer gesünderen Ernährungsweise weniger dadurch gekennzeichnet, was du jetzt isst, als dadurch, was du ab jetzt weglässt. Verzichte auf Fleisch, Käse, Joghurt, Milch … auf alle tierischen Produkte. Und staune, was das mit dir bewirkt! Als nächstes könntest du Brot und alle anderen Teigwaren (nach und nach) weglassen. Brot lässt sich übergangsweise durch Reiswaffeln ersetzen, und dann ggfs durch Rohkräcker, falls du etwas in der Art brauchst. Nudeln lassen sich statt aus Teig auch prima aus Zucchini oder Gurke machen.
  • Ergänze deine nicht-rohen Mahlzeiten um rohköstliche Elemente. Iss immer vorab einen grünen Salat. Beleg deine Brote mit Salat, Avocado und/oder Gemüse. Ergänze Pastagerichte um frische Tomaten und Kräuter. All so etwas.
  • Je nach deinem üblichen Tagesablauf könntest du dann als nächstes entweder das Mittag- oder das Abendessen komplett umstellen. Falls du überhaupt die klassischen festen Mahlzeiten zu dir nimmst, und nicht ein-, zwei-, vier-, fünfmal pro Tag isst, oder einfach nach Hunger, ohne feste Zeiten. In dem Fall: nimm einfach die nächste Mahlzeit. Mittags könntest du ebenfalls wieder Früchte essen, jetzt zusammen mit viel Grün! Oder auch eine herzhafte Mahlzeit, einen großen Salat mit Oliven, Avocado, Kernen, verschiedenen Gemüsen, Algen, Kräutern … was dir so schmeckt. Überiss dich nicht, aber iss immer genug, damit du satt bist. Rohkost hat mehr Volumen als die meiste gekochte Nahrung, macht jedoch anders satt. Weniger voll und schwer. Bis du dich daran gewöhnt hast, möchtest du vielleicht beim ersten Gefühl von „Ich bin voll aber noch nicht satt“ eine Pause einlegen, und nach einer halben oder ganzen Stunde weiteressen, falls dann wieder Hunger da ist.
  • Im drei-Mahlzeiten-Tag fehlt jetzt nur noch eine Mahlzeit. Vermutlich das Abendessen. Das kannst du ähnlich gestalten wie den mittäglichen Salat.
  • Eine Hilfe beim Übergang sind für viele rohköstliche Zubereitungen. Rezepte dafür findest du in Hülle und Fülle im Internet, auch hier im Blog, und in meinen eBooks). Wähle einfache Rezepte, aus möglichst wenigen Zutaten. Und probier immer aus, ob dir die einzelnen Zutaten auch so schmecken. Vermixe nichts, was du einzeln nicht magst. Dein Körper verrät dir, was er braucht und was er gerade gar nicht will. Es macht keinen Sinn, ihn zu überlisten, indem du etwas vermixt und es an deinem Geschmackssinn vorbeischmuggelst.
    Was schon Sinn macht: frisches, insbesondere Grünzeug und Gemüse, das dir nicht schmeckt, in Abständen wieder zu probieren. Der körperliche Bedarf ändert sich – und dein Geschmackssinn, der nach jahrelanger Kochkost abgestumpft ist, wird wieder feiner.

Was ich noch für wichtig halte:
– verfolge dein Ziel, in deinem Tempo. Schmeiss nicht gleich die Flinte ins Korn, wenn du einmal deinen Plan nicht eingehalten hast. Mach einfach weiter, ohne dich dafür zu verurteilen.
– Noch einmal: iss immer genug.
– Lass dich nicht verrückt machen von anderer Leute Ernährungempfehlungen – finde deinen eigenen Weg. Ich persönlich halte ausreichend Grünzeug für essentiell wichtig, aber wenn du das nicht magst, taste dich halt vorsichtig daran. Iss erstmal das (aus dem natürlichen Angebot) was du magst und spüre in deinen Körper, was dir gut tut und was nicht.
– Meiner Erfahrung nach tut die Mischung von süßen Früchten und fettreicher Nahrung wie Avocado, Nüssen oder Samen nicht gut. Ebenso die Mischung von zu vielen unterschiedlichen Zutaten. Probier ggfs aus, wie es dir damit geht – aber behalte das im Hinterkopf, wenn du dich z. B. nach einer Rohkosttorte oder ähnlichem nicht gut fühlst.
– Es gibt kein Superfood aus dem mittlerweile großen Angebot, das du essen musst! Wenn du willst, und es dir gut tut – mach es. Sonst lass es einfach.

In der Hoffnung, dass diese Tipps dir weiterhelfen, wünsche ich dir viel Spaß auf deiner Rohkostreise!

Falls du spezielle Fragen hast, oder eine individuelle Beratung wünscht, kontaktier mich gerne.




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