Es sollten nur ein paar kleinere, undramatische Reparaturen werden.
Mittlerweile sieht es eher nach einer Rekonstruktion des Busses aus …
Heute gibts mal wieder Neues von mir und meinem Bus. Dem Bus für mein fahrendes Rohkost-Café.
Mitte April habe ich meinen Rucksack gepackt und mich auf den Weg nach Portugal gemacht. Um dort, so der Plan, meinen reparierten Bus abzuholen. In etwa 3 Wochen, so dachte ich, würde ich zurück in Deutschland sein, um meine Sachen einzusammeln, und könnte mich dann um einige kleinere Roststellen, Türdichtungen u ä kümmern und mit dem Ausbau beginnen.
Dann – eine Email vom Mechaniker. „Ruf mich an, da ist doch etwas mehr zu reparieren.“
Auf dem kurzen Weg vom Standort des Busses zur Werkstatt war offenbar der Motor heissgelaufen; der eine vorher noch funktionierende Lüfterkühler hat blockiert und irgendein Kabel daraufhin angefangen zu schmoren. Um ein Haar wäre das Auto abgebrannt.
Glücklicherweise ist es das nicht. Und der Mechaniker wurde auch nicht verletzt. Und was für ein Glück, dass er gefahren ist – und wusste, was zu tun ist. Wäre es mir passiert, wäre das vermutlich das Ende der kurzen gemeinsamen Reise mit diesem Bus gewesen.
Das „etwas mehr“ stellte sich dann bei genauerem Hinsehen heraus als Kopfdichtung, Zahnriemen, Lüfterkühler … und, nach und nach, kamen in der Folgezeit bisher noch Traggelenke, Dieseleinspritzpumpe, Nockenwelle usw usw hinzu …
Kurz: es wird noch etwas Arbeit brauchen, bevor ich meinen Bus werde fahren können.
Also zieh ich erstmal mit Rucksack weiter durch die Welt. Wie gut, dass es schon recht sommerlich ist und ich mit meiner wenigen mitgenommenen Kleidung über die nächsten Monate auskommen kann.
Langweilig wird mein Leben jedenfalls nicht. 😀
Und es macht mir so viele Geschenke!
Abenteuer!
Unterstützung von lieben Menschen, z. B. bei Fahrten an all die Orte im Alentejo, an die ich ohne Auto nicht käme. U. a. die Werkstatt, in der mein Bus steht. 😉
Wohnmöglichkeiten erst bei Freunden im Zelt, offgrid, und nun, zu bezahlbarem Preis, im Wohnwagen, 5km vom nächsten Städtchen entfernt. Hier fährt drei Mal am Tag sogar ein Bus.
Ganz viel Bewegung bekomme ich auch, gehe viel zu Fuß und trage meinen Rucksack voller Früchte heim. Zum Beispiel vom Bauernmarkt am Sonntag, denn wochenends fahren keine Busse.
Und jede Menge Sonne und frische Luft auf meine Haut.
Hier und jetzt – ist also alles gut. Nur halt anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Lebendiges Leben eben. Ich genieße weiterhin die Reise, das Abenteuer, und bin neugierig, was kommt.
Weil das Ganze neben Zeit auch Geld braucht, bitte ich dich weiterhin um deine Unterstützung. Ich freue mich über Geldspenden, Weiter-Teilen meiner Fundingkampagne, benötigte Ersatzteile, die Hilfe eines fähigen Auto-Elektrikers, … all das, ebenso wie jedes verkaufte Ebook hilft mir, mit diesem Projekt weiterzumachen … und zuerst den Bus, und dann mein fahrendes Rohkost-Café, hoffentlich bald auf die Straße zu bekommen.
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Hallo du Liebe,
ich schätze deinen Block sehr. Eine Sache finde ich nur etwas traurig. Du betonst immer wieder dein „Zigeuner Leben“ in den Blog Posts. Ich verstehe was du damit sagen möchtest. Aber ich finde den Ausdruck hier nicht so passend, da du eine Lebensweise dadurch romantisierst, die nicht so romantisch war. Frag mal meinen Opa. Ich bin selbst eine Roma und finde es nicht so schön als Zigeunerin bezeichnet zu werden, da an dem Wort viele schmerzhafte Erinnerungen meiner Vorfahren hängen. Als „Zigeuner“ leben zu müssen war z.B. für meinen Opa und dessen Eltern nicht einfach, sondern von Ausgrenzung, Verfolgung und Vorurteilen geprägt. Es gibt auch ein paar Sinti Familien die sich selbst als Zigeuner bezeichnen, dass finde ich in Ordnung, weil sie dem Begriff für sich eine positive Bedeutung geben wollen. Ich persönlich finde aber, dass jmd. der mit einem Rohkostbus durch die Gegend reist vielleicht behutsam mit dieser Selbstbezeichnung umgehen sollte, und überlegen sollte ob der Begriff hier wirklich passend ist. Die Wunden sind bei vielen, vor allem älteren Romas noch nicht verheilt. Danke dir für‘s Lesen.
Hallo du Liebe,
vielen Dank für dein Mitteilen.
Ich hab dich gehört und glaube zu verstehen, was du sagst. Es tut mir leid, wenn du und deine Familie schmerzhafte Erfahrungen haben machen müssen. Es war sicher nicht meine Absicht, da etwas anzutriggern.
Sicher ist es niemals schön, zu einer Lebensform gezwungen zu werden, oder von anderen mit einem negativ gemeinten Begriff benannt zu werden.
Ich habe mir dieses Leben frei gewählt, und beschreibe es manchmal eben mit dem Wort, was für mich am besten passt. Im Sinne eines „unsesshaften Leben“ – was in Wörterbüchern als eine Bedeutung für „Zigeuner“ angegeben wird. Im Ursprung völlig wertungsfrei.
Für mich war „Zigeuner“, das Wort, niemals negativ besetzt, ich habe es nie als Diskriminierung verwendet oder so von anderen wahrgenommen. Niemals hatte ich ein negatives Bild von den Menschen, die ich als Zigeuner wahrgenommen habe. Im Gegenteil, es war als Kind mein erster Wunsch, einmal Zigeunerin zu werden. So frei und ohne festen Wohnsitz und im Wagen durch die Welt zu reisen und in der Welt zu leben.
Nun lebe ich es, auf meine Art, seit etlichen Jahren. Jetzt mit Bus (der noch kein Rohkost-Bus ist, sondern bisher einfach nur mein Bus), vorher mit Golf. Ohne festen Wohnsitz, ohne eigenes festes Zuhause – es gibt tatsächlich keinen Ort, der für mich Zuhause ist, da ich schon von klein auf mit meiner Herkunftsfamilie sehr häufig umgezogen bin. Kein Haus oder Wohnung, das immer auf mich wartet. Ich bin da, wo ich gerade bin. Manchmal länger, manchmal kürzer … ein unsesshaftes Leben eben. Nicht romantisch, sondern so, wie Leben eben ist. Manchmal schön, manchmal weniger schön, manchmal herausfordernd, und immer wunder-voll.
Die Bezeichnung „Zigeuner“ mag von anderen auch diskriminierend verwendet werden (oder so verwendet worden sein). Das hat mit mir ja aber nichts zu tun. So verwende ich sie nicht. Nicht für andere, nicht für mich.
Sie beschreibt (m)einen Lebensstil, (m)eine Art sich sein Leben zu gestalten. Auf für mich positive Art.
Vielleicht kannst du das so annehmen?
Ich werde sicher weder dich noch andere, die das nicht möchten, „Zigeuner*in“ nennen.