Salat, Sprossen, Dip

Saisonale & regionale Rohkost

Roh und vegan, so saisonal und regional wie möglich, so sieht meiner Erfahrung nach noch immer die beste, der Gesundheit zuträglichste Ernährung für mich, für uns Menschen aus. Je nach Aufenthaltsort und Jahreszeit – bzw. klimatischen Verhältnissen – nicht unbedingt immer einfach.

Wie sich das gestalten lässt, darum geht es in diesem Artikel. Mit einem Blick auf „meine“ Rohkost im Verlauf der vergangenen zwei Jahren, an unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Klimazonen, zu unterschiedlichen Jahreszeiten – inklusive dem aktuellen Winter in Deutschland, wo ich momentan zu Besuch bei meiner Familie bin.

Orangen am Strand

Heilkrisen

Heilung ist kein gradliniger Weg, der nur stetig bergauf führt und auf dem wir uns immer nur besser fühlen. Sowohl auf körperlicher Ebene als auch auf allen anderen Ebenen unseres Hier-Seins (emotional, mental, spirituell) ähnelt er oft eher einer Berg- und Talfahrt. Oder einer Achterbahn. Bringt uns immer wieder an Punkte, an denen es schwer wird, das Vertrauen zu behalten. An denen wir uns fragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, oder an dem wir alles hinschmeissen und aufgeben wollen.

Wer sich eine Zeitlang rohköstlich ernährt, wird früher oder später Erfahrung machen mit Heilkrisen. Mit Entgiftungssymptomen.

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Folge deinem Körper – deinem gesunden Verlangen

Häufig betone ich hier meine Empfehlung, deinem Körper zu folgen. Und nur deinem Körper. Deiner inneren Wahrheit. Nichts anderem. In jedem Moment. Fern von Dogmen, Regeln, Erwartungen – sowohl denen von außen als auch deinen eigenen. Bei der Auswahl deiner Nahrung genauso wie auch bei allen anderen Entscheidungen in deinem Leben.

Denn genau das ist der ultimative, der einzige Weg hin zum Glücklichsein, zu Gesundheit. Letzlich ist genau das Freiheit. Du, und nur du, entscheidest, was du in deinen Körper lässt, was du tust und was nicht. Und es ist der einzige Weg zu einer dauerhaft wirklich nährenden und zufriedenstellenden Ernährungs- und Lebensweise. Nur was im Einklang mit deinen wirklichen Bedürfnisssen, deinem inneren Wissen, steht, wird dich auf die Dauer glücklich und zufrieden machen.

Heute möchte ich dieses Thema ein bisschen genauer anschauen. Wie geht denn das, auf den eigenen Körper hören? Wie mache ich das, im Alltag? Braucht es denn nicht auch ein bisschen Disziplin, klare Regeln, Wissen über Nährstoffe, usw., damit z. B. eine Rohkost-Ernährung funktionieren kann? Was, wenn mein Körper nach ungesunder Nahrung, nach FastFood, nach Was-auch-immer-ich-nicht-essen-sollte verlangt – das ist doch kein gesundes Verlangen?

Happy Healthy Raw & Free - Rohkost in Deutschland

Rohkost für schwierige Zeiten

Wie kann uns Rohkost, der ganze rohköstliche Lebensstil, gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie momentan erleben, helfen und unterstützen?

Das alte System ist vorbei. Noch ist es für viele nicht so deutlich zu erkennen, doch es ist so. Und das ist gut! Denn nur so können wir, alle gemeinsam und gegründet auf Liebe, Freiheit, Gemeinschaftlichkeit, etwas Neues kreieren.

Eine magische Zeit, in der wir leben! Doch Zeiten des Umbruchs bringen immer auch ihre Herausforderungen mit sich. Unser alltägliches Leben ist – für manche mehr, für andere weniger – auf das alte System gestützt. Ein großer Teil der Infrastruktur, über die wir uns bisher größtenteils versorgen, wird wegfallen. Wir brauchen neue Wege, um unser (Zusammen-)Leben zu organisieren.

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Fette schädlich? Früchte böse? Natürliche Nahrung, die wir brauchen

Viele Jahre mit überwiegend Früchte-Grünzeug-Rohkost mit hohem Anteil an süßen Früchten und wenig Fett, danach knapp ein Jahr ketogene roh-vegane Kost, und nun (wiederum) eine fettarme, schleimarme, energiearme Rohkost, die sich aus Microgreens, Algen, Sprossen, weiterem Grünzeug, Gemüsefrüchten und, in Maßen, süßen Früchten zusammensetzt – was habe ich gelernt? Sind Fette böse? Sind süße Früchte schädlich? Wieviel feste Nahrung brauchen wir tatsächlich? Was nährt uns wirklich? Meine momentane Wahrheit dazu:

Früchte: Sauerkirschen

Ausnahmen

Manchmal scheint es ein Wettbewerb zu sein – 100% Rohkost heisst das Ziel. Ohne „Ausnahmen“. Essen nach festen Regeln, nach strengem Plan. Was ist erlaubt, was verboten. Okay, manche leiden unter schweren Krankheiten & eine ausschliessliche Urkost-Ernährung ist ihre einzige wirkliche Chance – in dem Fall spricht sicher viel dafür, die 100% Rohkost (erstmal) diszipliniert in Form einer strikten Diät zu praktizieren. Aber mir geht es mehr um die vielen anderen, die es aus weniger dramatischen Gründen zur Rohkost zieht.

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Wenn Rohkost nicht gelingt

Dass für mich die Rohkost das Optimum der Ernährungsmöglichkeiten darstellt, brauche ich wohl nicht extra betonen. Eine individuell, mit Achtsamkeit & Gefühl für die eigenen körperlichen & mentalen Bedürfnisse, gestaltete Rohkost.

Immer mal wieder höre ich dennoch von Menschen, denen eine befriedigende Rohkosternährung nicht gelingt. Oder die gar gesundheitliche Probleme durch die Rohkost bekommen. Kann also eine rohköstliche Ernährung, die doch so heilend, energetisierend, wohltuend ist, auch schaden?

Selbstverständlich nicht die Rohkost an sich – es ist nichts Gefährliches an Früchten & Gemüse. Wohl aber das unreflektierte Befolgen von Ratschlägen aus Büchern oder aus dem Internet – häufig einzelne, unvollständige, aus dem Zusammenhang gerissene Tipps. Wer versucht, die Rohkost allein nach der Philosophie „Iss alles, was roh ist & nichts, was nicht roh ist“ zu praktizieren oder blind den Diät-Anleitungen, die auf den individuellen Erfahrungen einer anderen Person basieren, zu folgen, ohne auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu achen, der wird vermutlich über kurz oder lang Probleme bekommen.

Sprossen & Keimlinge

Ich hatte in den letzten Wochen endlich mal wieder Zeit zum lesen & bin nun, inspiriert durch die Lektüre, bissel in Experimentierlaune. Z. Zt. versuche ich, mehr Keimlinge in unserer Ernährung unterzubringen. Biogene Nahrung. Darüber hatte ich hier kürzlich was geschrieben. Meine Lust am Zubereiten ist allerdings mäßig & mein Appetit auf Zubereitetes gering wie immer … glücklicherweise lassen sich Sprossen ja auch einfach so essen – als Beilage zu Obst oder Gemüse, oder auch mal als Wrap in großen grünen Blätter (Löwenzahn z. B., da haben die Blätter jetzt fast schon „Familienpackungs“-Größe).